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<Freie Stories>
 

Nr. 003 - Der Fluß des Blutes
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Vorgeschichte:
Seit den Ereignissen in "Der Feind auf eigener Seite" sind drei Monate
vergangen.Die Exeter hatte Beobachtungen einer Supernova nahe des
Planetoiden Galondon Cor durchgeführt.Nach drei Wochen geschah eine
Katastrophe.Die Nova trat früher als geplant ein und zerschmetterte einen
Mond des Planeten.Die darauf folgende Subraum-Schockwelle traf die Exeter
und beschädigte sie so schwer,daß sie drei Tage steuerlos im Raum trieb.Es
hatte einige Tote und Verletzte gegeben.Die U.S.S. Okinawa reagierte auf den
Notruf und schleppte die Exeter zur Erde,wo sie in der Orbitalwerft McKinley
repariert werden sollte.Der Großteil der Crew hat Landurlaub und erholt sich
von den Ereignissen.
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"Hüllenbruch auf Deck 12 und 13,Sir!Die Kommunikation zum Maschinenraum und
der Warp- und Impulsantrieb ist ausgefallen!"
Branford hörte Crusher´s Bericht und richtete sich vom Boden auf,wo er einem
verletzten Fähnrich geholfen hatte:"Schicken sie die Reparaturteams los,um
den Hüllenbruch zu schließen!" Er aktivierte seinen Kommunikator:"Branford
an Krankenstation,Notfallteam bereitstellen!" Er sah Jacobs an:"Gehen sie
runter in den Maschinenraum und berichten sie mir!Los!"
Er sah durch den Rauch nur schemenhaft die Wand der Brücke.Sein 1.Offizier
kam zu ihm:"Captain,wir haben zehn bis fünfzehn Leute verloren!Sie waren in
der Backbordsektion,die am stärksten getroffen wurde." Er machte eine kurze
Pause und fuhr fort:"Lieutnant Randolph ist ebenfalls tot."
Er hörte noch weitere Stimmen,die er nur im Unterbewußtsein
wahrnahm:"Captain,wir können den Antrieb nicht wiederherstellen.Mr Jacobs
meldet sich auch nicht und die Energieversorgung auf den unteren Decks der
Maschinensektion bricht zusammen!Was sollen wir unternehmen,Sir?Captain!"
Branford wachte schweißgebadet auf und sah sich in dem Raum um.Er erkannte
sein altes Jugendzimmer in dem Blockhaus seines Vaters.Er ging zum Fenster
und öffnete es.Es war Winter im Eaglerock Canyon.Der See war zugefroren und
es lag ein dichte Schneedecke über der Landschaft.
"Was ist mit dir,Chris?Kannst du nicht schlafen?"
Branford wandte sich um und sah seine Freundin,Jadzia Dax.Sie war von
Deep-Space-Nine gekommen,um ihm zu helfen.
Er nickte:"Ja,so ist es.Aber es ist egal." Er streifte seinen Pullover über
und deutete durch das Fenster:"Ich will etwas spazierengehen.Kommst du mit?"
Jadzia zog sich eine Thermojacke an und verließ mit Branford das Haus.Sie
kuschelte sich an ihn,während sie den Weg um den See entlangschlenderten.
"Willst du immer noch nicht darüber reden,Chris?" fragte sie sanft.
Er sah sie nicht an und blickte stur geradeaus.
Jadzia wollte erst beleidigt reagieren,überlegte es sich aber.Sie machte
sich von ihm los und stellte sich ihm in den Weg:"Hör mal,irgendwann wirst
du mit mir darüber reden müssen!Ansonsten wirst du nämlich nie deine Ruhe
finden!"
Branford sah sie an.Ihre Augen funkelten wütend und er wußte,daß er einen
Fehler begangen hatte.Er nickte:"Tut mir leid." Er nahm sie wieder in den
Arm:"Es fällt mir sehr schwer,Jadzia." Eine kurze Pause folgte,dann redete
er weiter:"Du weißt,was passiert ist.Wir haben die Erkundung durchgeführt
und die Nova trat früher als gedacht ein.Sie zerschmetterte einen Mond von
Galondon Cor und die anschließende Subraumschockwelle traf uns relativ
unvorbereitet.Wir hatten unsere Sensoren auf den Planeten eingestellt und
nahmen die Aktion zu spät war.Die Schilde bekamen wir noch hoch,aber gegen
eine derartige Subraumschockwelle waren sie zu schwach.Wir wurden
herumgeschleudert wie ein Modellschiff.Als ich wieder normal sehen
konnte,waren auf der Brücke vier Verletzte und mir wurden Meldungen über
schwerste Beschädigungen und Hüllenbrüche zugetragen.
Trotz intensivster Bemühungen konnten wir unseren Antrieb nicht wieder
klarkriegen.Wir sind drei Tage im Raum getrieben,bis die Okinawa uns
fand.Und nun liegt mein Schiff an der McKinley-Station angedockt und wird
repariert." Er blickte auf den gefrorenen Boden.
"Du hast alles getan.Laut den Untersuchungen hätte kein Captain der Welt
dieses Unglück verhindern können.Selbst wenn ihr die Scanns direkt auf die
Sonne gerichtet hättet,sie trat so schnell ein,daß ihr die Exeter nicht aus
dem System hättet fliegen können." erwiderte Jadzia und küßte ihn.

Eine Stunde später waren sie zurück beim Haus.Als Branford und Jadzia durch
die Tür traten,wurden sie von Branford´s Vater begrüßt:"Das seid ihr ja
endlich!Ich dachte schon,ich müßte ohne euch beide essen!Kommt,setzt euch!"
Joseph Branford war ein sehr offenherziger Mensch,wenn es um Leute ging,die
er kannte.Jadzia lächelte.Sie hatte in den letzten zwei Wochen,in der sie
bei ihm zu Gast waren,ihn recht gut kennengelernt.Branford rückte Jadzia
einen Stuhl heran und sie setzte sich.Auf dem Tisch stand ein Tablett,auf
dem ein appetitlich gerichteter Fisch war.
"Danke,Vater.Für alles." erwiderte Branford und nahm Platz.
Joseph Branford lachte:"Bitte,bedient euch.Wehe,wenn etwas übrigbleibt."

Es war zwei Wochen später.Branford hatte zusammen mit Jadzia eine
wunderschöne Zeit verlebt.Sie waren zusammen spazierengegangen und hatten
viele andere Dinge erlebt.So langsam überwand er seine inneren Probleme und
konnte wirklich Urlaub machen.

Branford steuerte das Schneemobil durch ein tiefverschneites Tal.Jadzia saß
neben ihm auf dem Beifahrersitz und betrachtete interessiert die Landschaft.
"Wunderschön,Chris.So etwas habe ich vor meinem Aufenthalt auf der Erde noch
nie gesehen." sagte sie träumerisch.
Branford sah sie verduzt an:"Du hast noch nie zuvor Schnee gesehen?"
Sie schüttelte lächelnd den Kopf:"Nein.Auf Trill gibt es nur subtropische
Zonen.Also kein Schnee."
"Kann ich mir gar nicht vorstellen.In meiner Kindheit und Jugend habe ich
den Winter immer als die schönste Jahreszeit empfunden.Winterspaziergänge
mit meinem Hund,Schlittschuhlaufen und Skifahren,das waren alles die
Dinge,die ich geliebt habe." resümierte Branford nachdenklich.
Jadzia sah ihn ernst aus ihren blauen Augen an:"Du wünscht dir doch nicht
die Vergangenheit zurück,Chris?"
"Nicht unbedingt.Aber hin und wieder wünsche ich mir schon,etwas weniger
Verantwortung zu haben.Nur dann sehe ich mir an,was ich alles tun kann und
diese Wünsche verschwinden wieder.Ganz plötzlich." erwiderte er ernst.
Er sah aus dem Frontscheibe:"Wir sollten so langsam unser Nachtlager
aufbrechen,Jadzia.Es wird bald dunkel sein."
Er stoppte das Schneemobil an einer geschützten Stelle und stellte das
Thermozelt auf.Sie legten ihre Schlafsäcke hinein und machten sich etwas zu
essen.Das Zelt war innen warm und behaglich.Jadzia bereitete geschickt eine
Suppe zu,die sie gemeinsam aßen.
Später lag Branford zusammen mit Jadzia im Schlafsack.
"Gute Nacht,Jadzia.Ich bin sehr froh,daß du da bist." flüsterte Branford.
Sie gab ihm einen Kuß:"Genau wie ich.Gute Nacht."

Am nächsten Morgen brachen sie früh auf und kehrten zu dem Blockhaus
zurück.Branford´s Vater kam zur Tür heraus und winkte aufgeregt.
Branford und Jadzia stiegen aus dem Schneemobil aus und schauten ihn an.
"Was ist passiert,Vater?" fragte Branford.
Sein Vater erwiderte:"Ich habe eine Nachricht von der
Exeter,Christopher.Dein 1.Offizier läßt dir ausrichten,daß du und Jadzia
auf´s Schiff beamen solltet.Es scheint ein Einsatzbefehl zu sein."
Branford nickte:"Danke,Vater." Er sah Jadzia an:"Holen wir unsere Sachen und
beamen rauf."

Zehn Minuten später war alles gepackt und sie hatten ihre Uniformen
an.Branford und Jadzia gingen die Treppe in das Wohnzimmer des Hauses
hinunter.
"Hier,nimm dir eine Flasche Whiskey mit,Christopher.Trink sie aber nur in
einer besonderen Stunde." Er umarmte ihn:"Alles Gute,mein Sohn."
Dann verabschiedete er sich von Jadzia:"Kommen sie bald wieder,Jadzia.Und
passen sie auf meinen Sohn auf."
"Keine Sorge.Er wird in guten Händen sein.Auf Wiedersehen,Mr Branford."
erwiderte Jadzia lächelnd und reichte ihm die Hand.
"Es ist soweit,wir müssen gehen." sagte Branford und tippte seinen
Insignienkommunikator an:"Branford an Exeter,bitte melden."
"Hier spricht Lieutnant Waringthon,Sir.Schön,daß sie sich melden.Wir haben
eine Einsatzorder.Commader Dax soll ebenfalls an Bord kommen laut der
Order." erklang die Stimme des 1.Steueroffiziers,Jenny Waringhon.
Branford erwiderte:"Beamen sie mich und Commander Dax hoch,Lieutnant.Dann
werden wir weitersehen.Energie."

Die Türen des Turboliftes glitten auseinander und Branford betrat das
Deck,auf dem sein Quartier lag.Jadzia hatte den Wunsch geäußert,ein eigenes
Quartier zu beziehen.Branford verstand das und war auch nicht sonderlich
enttäuscht.In letzter Zeit hatten sie sich sehr häufig gesehen.
Branford legte sein Gepäck in den Schrank und verließ das Quartier wieder.

"Guten Tag,Sir." begrüßte ihn Jenny Waringthon,als Branford die Brücke
betrat.Sie erhob sich aus dem Kommandosessel.
Branford nickte ihr freundlich zu:"Lieutnant,haben sie die Einsatzorder für
mich?"
Waringthon ging an ihr Schaltpult und rief die Informationen ab:"Sie ist
codiert und nur für den Captain bestimmt."
"Legen sie die Daten in den Bereitschaftsraum,Lieutnant." ordnete Branford
an und verließ die Brücke.

"Computer,Einsatzorder decodieren.Genehmigung Branford,197173."
Branford´s Genehmigungscode wurde akzeptiert.Auf dem Bildschirm erschien die
Einsatzorder.
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an: Captain Christopher Branford, U.S.S. Exeter

von: Fleet-Admiral Lucas Franklin,Oberbefehlshaber der Sternenflotte

Achtung: Diese Mitteilung ist als "Geheim" eingestuft. Es dürfen
ausschließlich die Stabsoffiziere darüber in Kenntniss gesetzt werden.

Sehr geehrter Captain Branford,
sie sind hiermit angewiesen, sich mit der Exeter in zum Koordinatenpunkt
Pentarra 085 zu begeben und dort weitere Anweisungen zu erwarten.

Hochachtungsvoll
Fleet-Admiral Lucas Franklin
i.A. Lieutnant Harrold Podelsky
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Er stutzte.Keine Anweisungen,nur ein Koordinatenpunkt,den er anfliegen
sollte? Es war wirklich äußerst selten,daß ein Kommandant derart in
Unkenntniss über einen Auftrag gelassen wurde.
"Branford an Waringthon.Rufen sie alle Crewmitglieder vom Landurlaub zurück
und treffen sie alle Startvorbereitungen.Wir müssen innerhalb von zwei
Stunden starten." befahl er über Interkom.
Waringthon bestätigte:"Zu Befehl,Sir."

Es verging eine Stunde,die Branford mit dem Studium der Zustandsberichte
verbrachte.Die Exeter war wieder voll einsatzfähig und bereit für neue
Aufgaben.Dann ertönte der Türsummer.
"Kommen sie bitte herein." bat Branford.
Es waren zwei Crewmitglieder.Der erstere war ein Caitianer,eine
Katzenrasse,die als äußerst intelligent und anpassungsfähig galt.Es war ein
männlicher Vertreter dieser Rasse und trug die gelbe Uniform der technischen
Sektion.Nach dem Rang war er Lieutnant j.g.
Der zweite war ein Benzite.Er war dem Rang nach Fähnrich und trug eine rote
Uniform.Der Caitianer trat etwas vor:"Captain,Lieutnant L´Arro und Fähnrich
Mentar melden sich zum Dienst." Die sanfte Stimme der Caitianer war den
meisten Menschen sehr angenehm und Branford bildete keine Ausnahme.
Er stand auf und musterte die zwei:"Willkommen an Bord der Exeter,meine
Herren.Ich freue mich,sie an Bord zu haben." Er blickte L´Arro
an:"Lieutnant,wegen ihnen habe ich eine ziemlich lange Diskussion mit
Captain Randolph gehabt.Sie wollte sie nicht von der Endavour weglassen."
L´Arro lächelte auf seine Weise:"Danke,Sir.Captain Randolph hat mich sehr
viel gelehrt.Ich hoffe,ich kann dieses Wissen nun einsetzen."
"Wenn es nicht so wäre,hätte ich sie nicht angefordert,Mr L´Arro." erwiderte
Branford.Dann wandte er sich Mentar zu:"Auch von ihnen wird einiges
erwartet,Fähnrich.Aber ihre Akte zeigt,daß sie einiges zu leisten imstande
sind.Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit." Branford verließ mit den
beiden neuen Crewmitgliedern den Bereitschaftsraum.
"Fähnrich McLure,zeigen sie bitte Mr L´Arro und Mr Mentar ihre
Quartiere.Nochmals,willkommen an Bord." ordnete Branford an.

"Waringthon an Branford,alle Crewmitglieder sind mittlerweile
eingetroffen.Wir sind startklar." meldete zwei Stunden später der
Steueroffizier.
Branford bestätigte:"Ich komme,Lieutnant."

Als Branford fünf Minuten später die Brücke betrat,waren bereits alle
Stabsoffiziere auf ihren Positionen.Der 1.Offizier,Lara Unas,stand in der
Mitte vor den Sitzplätzen des Captains,des XO´s und des Counselors.
"Hallo,Captain.Wir sind bereit.Wenn sie den Startbefehl geben möchten."
begrüßte ihn die Betazoide.
Branford nickte freundlich:"In Ordnung,Nummer 1." Er nahm im Kommandosessel
Platz:"Lieutnant Waringthon,alle Dockverbindungen lösen.Manövrierdüsen auf
langsam voraus einstellen.Mr LaSalle,alle Systeme auf Reiseflugmodus
einstellen.Ich möchte die Statusberichte aller Decks in einer halben Stunde
sehen.Kurs setzen auf Koordinatenpunkt Pentarra 085,Warp 6.Beschleunigen."
Er sah sich um:"Ich bitte alle Stabsoffiziere zur Einsatzbesprechung."
Unas,Crusher,Jacobs,Galen und Delany folgten der Aufforderung und erhoben
sich von ihren Plätzen.
"Gehen wir.Lieutnant Waringthon,sie übernehmen das Kommando." befahl
Branford und verließ die Brücke.

Cassels kam kurze Zeit später ebenfalls in die Aussichtslounge und setzte
sich.Branford nickte seinen Offizieren zu und begann,die Mission zu
erklären.Toll,dachte er sich,eigentlich weiß ich selbst nichts.
"Eigentlich weiß ich gar nicht,warum ich sie herbestellt habe.Die
Anweisungen,die wir erhalten haben,besagen lediglich,daß wir nach Pentarra
085 fliegen und dort auf weitere Anweisungen warten sollen.Mehr wurde mir
nicht mitgeteilt." erläuterte er.
Jacobs meldete sich zu Wort.Der immer neugierige Einsatzleiter wollte
offensichtlich mehr wissen:"Sir,gibt es den wirklich nicht einmal einen
Anhaltspunkt,was wir tun sollen?"
Branford wollte schon verneinen,da antwortete Cassels:"Ich habe da ein
Gerücht gehört,Captain.Angeblich sollen Verhandlungen mit den Klingonen
stattfinden,die von Föderationsraumschiffen besucht oder besser bewacht
werden sollen." Er sah die Gesichter seiner Kollegen an:"Wie gesagt,nur ein
Gerücht."
Lt.Commander Unas sah interessiert Cassels an:"Wenn dem so wäre,hätten wir
eine der besten Gelegenheiten,Frieden mit den Klingonen zu
schließen.Endgültigen Frieden."
"Nun,ich weiß,daß ich mich auf sie verlassen kann,was immer auch kommen
mag.Mr Jacobs,wie lange brauchen wir mit Warp 6 zum Koordinatenpunkt
Pentarra 085?" fragte Branford.
Der Lieutnant antwortete prompt:"Sechzehn Stunden,zwanzig Minuten,Sir."
"Danke,Mr Jacobs." Branford tippte seinen Insignienkommunikator
an:"Lieutnant Waringthon,gehen sie auf Warp 8." Er sah in die Runde:"Ich
danke ihnen.Gehen sie auf ihre Stationen zurück."

"Herein bitte." Jadzia Dax kämmte sich gerade vor dem Spiegel ihre Haare,als
Branford ihr Quartier betrat.
"Hast du eine eitle Phase,Jadzia?" fragte er frech.
Sie blickte ihn nur kurz an und drehte sich wieder dem Spiegel zu:"Nein.Was
spricht dagegen,wenn ich zum Treffen mit deinen Offizieren ordentlich
aussehe?"
Branford stellte sich vor sie hin und nahm sie in den Arm:"Du siehst immer
toll aus.Und außerdem spielen wir nur eine Partie Billiard mit Mr Jacobs,Mr
McLure,Miss Waringthon und Mr Cassels." Er gab ihr einen Kuß.
Sie erwiderte schnippisch:"Und ich hätte fast meine Gala-Uniform
angezogen.Komm,gehen wir."

Auf dem Holodeck hatte Cassels seinen berühmt berüchtigten Billiard-Salon
dargestellt.Wie er der Brückencrew schon mal erzählt hatte,war er als Kadett
öfters auf Einsätzen in Leeds.Dort war dieser Salon,und er zählte nach zwei
Jahren schon beinahe zur Einrichtung.
Dieser Ort hatte nicht Schmuddeliges.Er war sauber und doch irgendwie urig
gemütlich.Branford mochte ihn.
"Guten Abend,Sir.Sind sie bereit,die Kugeln zu versenken?" begrüßte ihn
Fähnrich McLure.
Branford nickte:"Gerne.Wenn sie bereit sind,gegen mich zu spielen.Wollen
sie?"
"Mit dem größten Vergnügen.Sie dürfen beginnen." erwiderte McLure.
Cassels hatte bereits die Kugeln aufgebaut und deutete auf den
Tisch:"Bitte,meine Herren."
Jadzia reichte Branford eine Qué.Er erkannte sofort,daß es einer der
besseren Stücke war:"Danke.Du hast ein Auge für einen guten Qué." sagte er
und küßte sie.
"Sehen wir mal,was sie können,Captain." bemerkte Jacobs.
Der Captain beachtete nicht den Kommentar,sondern setzte an und versenkte
mit dem ersten Stoß zwei vollfarbige Kugeln.
Er grinste McLure an:"Ich gehe auf die Vollen,Mr McLure."

Eine Stunde später hatte McLure sein drittes Spiel gegen Branford verloren.
"Oh nein.So schlecht war ich noch nie." jammerte er.
Branford erwiderte:"Kommen sie.Eine Chance gebe ich ihnen noch."
McLure schüttelte den Kopf:"Nein,vielen Dank.Für heute habe ich
genug.Vielleicht möchte Jenny mit ihnen noch eine Partie spielen,Sir."
Jenny Waringthon lächelte kurz,rutschte von ihrem Barhocker und nahm McLure
den Qué ab.
"Spielen wir,Captain." meinte sie.

Was sie meinte,wußte Branford eine halbe Stunde später.Sie hatte ihn zweimal
haushoch besiegt.
Branford ließ sich in einen Stuhl gleiten und bot Waringhon ebenfalls einen
Platz an.Jadzia setzte sich ebenfalls,während die anderen weiterspielten.
"Unglaublich,was sie gespielt haben.Wo haben sie das gelernt?" fragte er
verwundert.
Waringthon nahm einen Schluck Gin-Tonic und erwiderte:"Kennen sie Commander
Ken Pallodino?"
Branford lachte:"Jetzt wird mir einiges klar.Er hat sie unterichtet?" Kein
Wunder,dachte er sich.Pallodino war ein Billiard-Meister,der Turniere
überall innerhalb der Föderation gewonnen hatte.
"Er war mein Ausbilder an der Akadmie.Ich verstand mich sehr gut mit
ihm,deshalb bin ich auch in meiner Freizeit mit ihm ausgegangen." erwiderte
sie.

Branford verfluchte seinen Kommunikator.Es war 8.00 Uhr am nächsten Morgen
und er lag noch in seinen schönsten Träumen.
"Cassels an Branford.Sir,sie sollten in den Maschinenraum kommen." erklang
die Stimme seines Chefingenieurs.
Branford bestätigte und stand aus dem Bett auf.

Er betrat den Maschinenraum und sah Cassels zusammen mit Lieutnant
Austin,seinem Assistenten,an einem Schaltpult stehen.
"Nun,Jake?Was gibt es?" fragte er müde.
Cassels blickte ihn an:"Sehen sie sich das an,Sir." Er projezierte eine
Leistungskurve des Warpantriebes auf den Bildschirm der Konsole.Branford war
keine Experte für Warpantriebssysteme,aber selbst er sah,daß die Leistung um
etwa 15% gesunken war.
"Haben sie einen Grund für das Absinken der Leistung,Jake?" fragte er.
Der Halb-Klingone runzelte seine hohe Stirn.Dabei kamen die Stirnhöcker
deutlicher heraus,die seine klingonische Seite verrieten.
"Nun,offenbar wurden die Plasmainjektoren verstellt.Aber mein Team war dafür
nicht verantwortlich.Es kann nur jemand von McKinley gewesen sein."
analysierte er.
Austin blickte verärgert drein:"Vor diesem verdammten Werftaufenthalt waren
wir das schnellste Schiff der Intrepid-Klasse!Jetzt kann uns selbst so ein
alter Pott wie die Hood abschütteln!"
Branford klopfte ihm auf die Schulter:"Wir sind aber nicht unterwegs,um
Rennen zu fliegen,Mr Austin." Er wurde ernster:"Aber sie haben völlig
recht.Ich werde mit der Werftleitung von McKinley sprechen.Kriegen sie das
wieder hin,Jake?"
Cassels nickte:"In zwei Stunden haben wir wieder Warp 9,978 zur
Verfügung.Und Harry: Wir sind dann wieder das schnellste Schiff.Nicht der
Intrepid-Klasse,sondern der Flotte."

Der Speisesaal der Exeter war beinahe leer,als Branford ihn betrat.Er sah
sich um und bestellte sich ein Steak beim Replikator.
"Captain,setzen sie sich doch bitte zu uns."
Die Bitte kam von Lieutnant Crusher,der zusammen mit Lieutnant L´Arro an
einem Tisch saß.
Branford nahm die Einladung an und setzte sich.
"Ich habe mich bereits mit meinem neuen Mitarbeiter angefreundet.L´Arro hat
wirklich viel Erfahrung und Wissen,daß uns helfen kann." bemerkte Crusher.
Der Caitianer zeigte sich bescheiden:"Ich versuche immer nur,meine Arbeit zu
machen.Aber danke,Wesley.Sie haben mir den Einstand sehr leicht gemacht."
Branford nickte:"Es freut mich,daß sie so gut harmonieren.Ich erachte ein
gut funktionierendes taktisches Team als das Rückrad einer Crew."
Das Piepsen des Kommunikators unterbrach das Gespräch:"Unas an
Branford.Sir,wir erreichen Koordinatenpunkt Pentarra 085."
"Bestätigt.Gehen sie auf halbe Impulskraft runter,Commander." erwiderte
Branford.

Die Tür des Turboliftes öffnete sich und Branford betrat schnellen Schrittes
die Brücke.
"Ihren Bericht,Commander." ordnete er an,während er im Kommandosessel Platz
nahm.
Unas erwiderte:"Weitbereichscanns zeigen keinerlei Schiffe im
Sensorenbereich,Sir.In der Umgebung von 2 Lichtjahren sind keine Planeten
der Klasse M."
Branford nickte:"Führen sie einen vollen Stopp durch."
Der Fähnrich am Steuerpult verlangsamte und meldete:"Wir haben Stillstand
erreicht,Captain."
Jacobs drehte sich von der Konsole des Einsatleiters herum:"Und was machen
wir nun,Sir?"
Branford sah unschlüssig drein:"Abwarten,Lieutnant.Mehr können wir im Moment
nicht machen."

Verdammt,dachte sich Branford.Er saß unschlüssig  in seinem
Bereitschaftsraum.Was hatte das Oberkommando mit ihnen vor?Sollte Cassels
wirklich recht haben und sollte es um neue Verhandlungen mit den Klingonen
gehen?Er nahm einen Schluck Tee und sah sich das Datenpad mit den
Zustandsberichten an.
Der Türsummer ertönte.Branford bat einzutreten.
Es war Luke McLure.Branford erkannte,daß der junge Fähnrich unsicher wirkte.
"Was gibt es denn,Fähnrich?" fragte Branford bestimmt.
McLure erwiderte:"Captain,haben sie einen Augenblick Zeit?Es geht um ein
persönliches Problem."
Branford´s Aufmerksamkeit galt sofort McLure:"Setzen sie sich doch." McLure
folgte der Aufforderung.Branford sah ihn freundlich an:"Was haben sie auf
dem Herzen,Fähnrich?"
"Nun,Sir.Es geht um meinen Aufgabenbereich hier an Bord.Ich empfinde meine
Arbeit als nicht zufriedenstellend." erklärte er.
"In welcher Weise sind sie nicht zufrieden?" fragte Branford.
McLure erläuterte:"Ich würde gerne etwas mehr Verantwortung
übernehmen,Captain.Selbstverständlich möchte ich nicht Lieutnant Jacobs´
Aufgabenbereich antasten.Aber ich möchte wirklich gerne mehr tun,Sir."
Branford nickte:"Ich verstehe,Mr McLure.Nun,ich werde das mit Mr Jacobs
darüber reden.Sie bekommen Bescheid."
McLure stand auf:"Ich danke ihnen,Sir."

Wenig später rief er Jacobs über Interkom:"Lieutnant Jacobs,bitte melden sie
sich im Bereitschaftsraum.Branford Ende."

"Sie wollten mich sprechen,Captain?"
Jacobs hatte prompt auf die Anweisung reagiert und war gekommen.
Branford nickte:"Ja,Mr Jacobs.Bitte,nehmen sie Platz." Er legte das Datenpad
zur Seite:"Fähnrich McLure war vorhin bei mir.Er ließ mich wissen,daß er
gerne etwas mehr Verantwortung übernehmen würde.Was meinen sie?Hat er die
Fähigkeiten,mehr zu leisten?"
Jacobs war beileibe kein hundertprozentiger Karriere-Offizier,aber er
erfüllte seine Pflicht mehr als gewissenhaft.Er antwortete mit einem
Nicken:"Ja,ich glaube schon.Er könnte mir einige Arbeit bei den
Systemzuteilungen und Dienstplänen abnehmen."
"Gute Idee.Damit wäre ich einverstanden,Lieutnant.Teilen sie es dem Fähnrich
mit.Es wird ihn bestimmt freuen." Ein Kommunikatorsignal unterbrach
Branford:"Hier ist Commander Unas,Sir.Wir orten zwei Schiffe,die sich uns
aus Richtung 211,010 nähern."
Branford bestätigte:"Ich komme,Commander."

Gemeinsam mit Jacobs betrat Branford die Brücke.Jacobs nahm seinen Platz an
der OPS ein,während Branford im Kommandosessel Platz nahm.
"Können sie die Schiffe identifizieren,Mr Crusher?" fragte er.
Crusher nickte:"Aye,Sir.Laut Subraumkennzeichen sind es die U.S.S. Saratoga
und die U.S.S. Ranger."
Interessant.Somit waren die drei neusten Schiffe der Sternenflotte an einem
Punkt versammelt.Die Ranger war vor knapp einem Jahr als fünftes Schiff der
Intrepid-Klasse in Dienst gestellt worden.Der Kommandant war Captain Antos
Ral,ein catullanischer Gelehrter.
"Wir werden gegrüßt,Sir.Es ist die Saratoga." meldete Jacobs.
Branford stand auf:"Auf den Schirm schalten,Lieutnant."
Auf dem Hauptbildschirm der Brücke erschienen Admiral Franklin und Captain
Riker,die nebeneinander auf der Brücke der Saratoga standen.
"Captain Branford,ich grüße sie." begrüßte ihn Franklin.Riker nickte ihm
ebenfalls freundlich zu.
"Ich grüße sie ebenfalls,Admiral.Und dich natürlich auch,Will.Admiral,bin
ich sehr unhöflich,wenn ich um Informationen bitte?" erwiderte Branford.
Franklin ließ ein Lächeln durchblicken:"Keineswegs,Captain.Aber sie sollten
dafür zu uns an Bord kommen.Ich möchte die Angelegenheit nicht über
Kommunikationskanäle besprechen."
Branford nickte:"Verstanden,Sir.Ich beame hinüber.Branford Ende."
Der Bildschirm erlosch.
"Ich beame auf die Saratoga.Commander Unas,sie haben die Brücke." befahl
Branford und verließ die Brücke.

Branford materalisierte im Transporterraum der Saratoga.Im Raum befanden
sich neben dem Transportertechniker auch sein ehemaliger
1.Offizier,Commander Ian Fogarty,der diese Position nun auf der Saratoga
innehatte.
"Willkommen an Bord,Captain.Ich freue mich,sie wiederzusehen." begrüßte ihn
Fogarty.
Branford ging von der Plattform herunter und schüttelte ihm die Hand:"Beruht
auf Gegenseitigkeit,Commander.Gefällt es ihnen an Bord der Saratoga?"
Fogarty nickte:"Ja,Captain.Aber die Zeit auf der Exeter werde ich dennoch
nicht vergessen.Sie war mindestens genauso schön."
Branford lachte:"Gut,daß sie jetzt nichts anderes gesagt haben.In dem Fall
hätten sie meine geballte Wut erlebt.Nun,bringen sie mich bitte zum
Admiral."

Admiral Lucas Franklin saß in einem Sessel der Aussichtslounge,als Branford
mit Fogarty den Raum betrat.Riker stand neben ihm und begrüßte Branford per
Handschlag:"Willkommen an Bord,Chris.Wir haben dir einiges zu erklären."
Branford nickte:"So ist es.Aber ich glaube,das erledigt besser Admiral
Franklin."
Der alte Mann sah Branford musternd an:"Gut,setzen sie sich." Er holte tief
Luft,dann begann er seine Rede:"Captain,sie sind deshalb hergebeten
worden,um an einer enorm wichtigen diplomatische Mission
teilzunehmen.Folgendes: Vor zwei Monaten wurde die Saratoga zu einem
Zwischenfall an die klingonisch-föderierte Grenze gerufen.Zuerst waren wir
der Ansicht,daß es sich um eine klingonische Grenzverletzung handelte.Aber
Captain Riker fand heraus,daß der klingonische Kreuzer Bortas einen Unfall
hatte,bei dem beinahe die Hälfte der Crew ums Leben kam.Die Saratoga
leistete humanitäre Hilfe.Das Besondere war,daß der Kommandant der Bortas
der Kanzler des hohen Rates ist.Gowron."
Branford sah ungläubig drein:"Gowron?Er ist doch derjenige,der die
Beziehungen zur Föderation derartig verschlechtert hatte."
Riker nickte:"Ja,so ist es.Aber unsere Hilfsaktion hat ihn anscheinend
umgestimmt.Auf jeden Fall stimmten die Klingonen zu,daß wir eine Konferenz
ansetzen.Und darum geht es jetzt."
"Captain Riker hat völlig recht.Die Konferenz wird in Camp Khitomer
stattfinden.Die Klingonen werden teilnehmen,die Cardassianer und alle
weiteren Mitglieder der Föderation werden ebenso.Die Delegation der
Föderation wird mit diesen drei Schiffen anreisen.Die Saratoga befördert die
Diplomaten,die Exeter und Ranger eskortieren sie."
Branford fragte nach:"Haben wir eigentlich eine bestimmte Aufgabe,Sir?"
"Nun,sie repräsentieren die Föderation und werden bei einigen diplomatischen
Anlässen zugegen sein.Ansonsten können sie tun,was sie wollen." erwiderte
Franklin.Er schwieg kurz,dann sprach er weiter:"Sie allerdings werden zwei
Gäste haben.Der aurelianische Botschafter,Aleek-Aur,möchte auf der Exeter
reisen." Branford war hocherfreut.Die Aurelianer waren eine Vogelrasse,die
auf dem Gebiet der Geschichtschreibung führend war und bis zu 400 Jahre alt
wurden.Botschafter Aleek-Aur selbst war bereits 329 Jahre alt und verfügte
über ein riesiges Wissen über alle Episoden der Geschichte.
"Der zweite Gast ist Lt.Commander Worf,der als Klingone eine Beraterfunktion
haben wird.Allerdings,sie wissen,daß er entehrt wurde.Ich will keine
Schwierigkeiten,Captain." fügte Franklin hinzu.
Branford nickte:"Noch etwas,Sir?"
"Nein,Captain.Viel Glück.Kehren sie auf ihr Schiff zurück.Wir werden bald
aufbrechen." schloss Franklin das Gespräch.

Im Transporterraum warteten bereits die zwei Gäste.Aleek-Aur begrüßte
Branford in reinstem Englisch,daß zu seinem Erstaunen nicht von einem
Universalübersetzer stammte.Aleek-Aur beherrschte die Sprache wirklich
perfekt,was einer Vogelrasse wie den Aurelianern nicht leichtfiel.
"Guten Tag,Captain.Ich bin Aleek-Aur.Meine Freude,mit ihnen reisen zu
können,ist sehr groß." sagte er.
Branford nickte ihm freundlich zur Begrüßung zu:"Es wird der Exeter eine
Ehre sein,einen Würdenträger wie sie zu befördern.Die Freude liegt auf
meiner Seite."
Er sah Worf an und begrüßte ihn ebenfalls:"Commander Worf,ich freue mich,sie
wiederzusehen.Wie geht es Captain Sisko?"
Der Klingone verzog keine Miene,antwortete jedoch sehr höflich:"Gut.Er läßt
ihnen Grüße ausrichten.Ich schätze es sehr,auf der Exeter zu reisen."
Die drei betraten die Transporterplattform.
"Beamen sie uns rüber,Chief." ordnete Branford an.

Im Transporterraum trennten sie sich.Worf suchte alleine sein Quartier
auf.Branford ließ es sich nicht nehmen,Aleek-Aur zu seinem Quartier zu
begleiten.

"Sagen sie,Botschafter,wie groß sehen sie die Chance an,daß die Konferenz
erfolgreich endet?" fragte Branford,während sie durch die Korridore gingen.
Der Vogelmensch schien unschlüssig:"Nun,Gowron hat sehr deutlich Position
gegen die Föderation bezogen.Wenn er sich durchringt,diese Position
aufzugeben,dann haben wir eine Chance.Allerdings,wenn er eine Aufgabe der
Position als Schwäche empfindet,dann sehe ich keine Chance auf eine
Einigung.Und auf Frieden."
Branford nickte:"Ja,ich weiß,was sie meinen." Er blieb stehen:"Da wären
wir."
Er öffnete mit einem Zahlencode die Tür des Gastquartiers und bat Aleek-Aur
einzutreten.Der Botschafter war sehr angetan von der Einrichtung und dankte
Branford.
"Ich verabschiede mich,Botschafter.Würden sie mir die Freude machen und mit
mir heute zu Abend essen?" fragte Branford.
Aleek-Aur nickte erfreut:"Aber gerne doch,Captain.Ist es ihnen um 20.00 Uhr
recht?"
"Sehr gerne.Bis dann,Botschafter." verabschiedete sich Branford.

Auf der Brücke herrschte geschäftiges Treiben.Branford betrat sie und nahm
im Kommandosessel Platz.
"Sir,die Saratoga siganlisiert uns,daß wir ihr folgen sollen." meldete
Jacobs.
Branford fragte nach:"Welchen Kurs sollen wir nehmen,Lieutnant?"
"Der Kurs ist 261,075,Geschwindigkeit Warp 6." teilte Jacobs mit.
Branford deutete auf den Bildschirm:"Kurs setzen und auf Warp 6
beschleunigen,Lieutnant.Bleiben sie in Formation mit der Saratoga und der
Exeter."
Die Ranger und die Intrepid nahmen eine Position etwas hinter der Saratoga
ein.Es war die sogenannte Dreiecks-Formation,die bei derartigen
Formationsflügen stets angewendet wurde.
Der Captain lehnte sich im Kommandosessel zurück.
"Captain,was ist unser Ziel?" fragte Sandra Galen.
Branford blickte sie an:"Neugierig,Counselor?Nun,sie sollen es wissen." Er
sah nach vorne zur Steuerstation:"Fähnrich Mentar,wohin führt uns unser
Kurs,wenn wir ihn weiter verfolgen?"
Der Benzite überprüfte die Daten und meldete:"Der Kurs führt uns zum
Khitmomer-Sternensystem.Direkter Kurs."
"Flugzeit,Fähnrich?" fragte Unas.
Mentar erwiderte:"Etwa 28 Stunden,Commander.Wegen der Unsicherheit
eventueller Kurskorrekturen kann ich sie nicht genau bestimmen."
Galen schien nicht überascht zu sein:"Also hatte unser Chefingenieur doch
recht,Captain.Ich hoffe nur,das wird kein Desaster."
Branford seufzte:"Das ist auch meine Hoffnung,Counselor."

"Herein bitte."
Branford saß in seinem Quartier,als der Türsummer ertönte.Es war sein
Wissenschaftsoffizier,Lt.Commander Delany.
"Commander,kommen sie herein.Was kann ich für sie tun?" fragte Branford.
Delany war ein recht verschlossener Mensch,aber wenn es um wissenschaftliche
Belange ging,war er sehr redeselig.Deswegen genoß er bei der Crew hohes
Ansehen.
"Ich wollte sie um etwas bitten,Captain." sagte er unsicher.Er schwieg
kurz,dann rückte er mit der Sprache heraus:"Ich wollte sie fragen,ob es
möglich ist,daß ich am Essen mit dem Botschafter teilnehme?"
Branford nickte lächelnd:"Aber Commander,das ist doch selbstverständlich.Ich
würde mich freuen,wenn sie dabei wären.Und der Botschafter sicher auch."
Delany war erfreut:"Danke,Captain.Es würde mir wirklich viel bedeuten,den
Botschafter kennenzulernen."
"Aber sicher.Heute abend,um 20.00 Uhr." erwiderte Branford.
Delany dankte nochmals und verließ Branford´s Quartier.

Es war um 19.45 Uhr,als Branford an Jadzia´s Quartier stand.Er wollte sie
zum Essen mit dem Botschafter abholen.Er läutete und die Tür öffnete sich.
Er sah sofort,daß sie noch nicht fertig war.
"Keine Gala-Uniform,Chris?" fragte sie herausfordernd.
Branford nahm sie in den Arm und küßte sie.
"Nein.Aleek-Aur mag dieses ganze Drumherum bei diplomatischen Anlässen
nicht.Aber wie ich sehe,wußtest du das auch schon." sagte er.
Sie nickte und zog sich ihre Standard-Uniform über:"Also,ich bin soweit.Komm
mit,Captain."

Die beiden gingen zum Speisesaal,der für diplomatische Anlässe vorbehalten
war.Branford´s Stabsoffiziere Unas,Crusher,Jacobs,Galen,Cassels und Delany
waren schon am Tisch versammelt.Auch Commander Worf war anwesend.Er begrüßte
Jadzia herzlicher als von Branford erwartet.
"Guten Abend.Wie ich sehe fehlt unser Ehrengast noch.Bitte,setzen wir uns."
bat Branford.Jadzia nahm zu seiner Rechten Platz,zu seiner linken saß
standesgemäß sein 1.Offizier.

Fünf Minuten später öffnete sich die doppelflüglige Tür und der
aurelianische Botschafter betrat den Raum.
"Guten Abend,meine Damen und Herren.Verzeihen sie meine Verspätung." sprach
der Botschafter.
Branford und die anderen Offiziere erhoben sich.Der Captain begrüßte den
Botschafter und stellte ihn den anderen Offizieren vor.

Das Essen verging sehr lebhaft.Die Teilnehmer unterhielten sich angeregt
über verschiendenste Themen aus Politik und Kultur.

Es war eine Stunde später.Jacobs,Crusher und Galen waren bereits
gegangen.Die Verbliebenen tranken noch zusammen einige Gläser Brandy.
"Sagen sie,Mr Worf.Sie kennen doch Gowron.Glauben sie wirklich,daß er zu
Frieden bereit ist?" fragte Unas den Klingonen.
Worf zog deutlich hörbar Luft ein:"Gowron war einmal ein ehrenwerter Mann.Ob
das noch so ist muß ich anzweifeln,Commander."
Unas nickte.Sie hatte deutlich Worf´s Erregung über ihre Frage gespürt.Sie
entschloss sich,den Klingonen nichts derartiges mehr zu fragen.
Aleek-Aur stand ebenfalls in der Nähe.Branford konnte es sich nicht
verkneifen,ihn auszufragen.
"Botschafter,sie waren doch 2293 bei der Konferenz auf Khitomer.Meinen
sie,einen derartigen Erfolg wiederholen zu können?" fragte er ihn.
Der Vogelmensch machte eine unsichere Geste mit seine Krallen:"Damals hatten
wir eine Art Aha-Erlebnis.Das war dann,als Captain Kirk und seine Crew einen
Anschlag verhinderten.Von diesem Zeitpunkt aus waren die Klingonen
gesprächsbereit.Die Klingonen sind eine sehr stolze Rasse,Captain.Wenn man
mit ihnen verhandelt,darf man diesen Stolz nicht verletzen."
Worf nickte:"Eine sehr weise Beobachtung,Botschafter.Nur über den Respekt
dieses Stolzes führt eine erfolgreiche Verhandlung mit Klingonen.Heute mehr
denn je."
"Wie meinen sie das?" fragte Branford.
Jadzia antwortete für Worf:"Ich glaube Worf meint,daß in Zeiten von
Korruption und Verschwörung im klingonischen Reich die Machthaber und im
besonderen Gowron darauf bedacht sind,ehrenvoll zu wirken.Oder zu sein."
Der Klingone nickte auf eine gewisse Weise anerkennend Jadzia zu:"Völlig
richtig.Das war genau das,was ich sagen wollte."
Aleek-Aur hob sein Glas:"Trinken wir auf den Erfolg dieser Konferenz.Möge
sie uns zu einer besseren Zukunft geleiten."

Der Kater am nächsten Morgen war eingeplant.Branford wachte auf und richtete
sich in seinem Bett auf.Jadzia lag neben ihm und schlief noch.Er wollte sie
nicht wecken und stand deshalb vorsichtig auf.
Branford ging zum Kabinenfenster und fuhr die Verdunklung hoch.Die Sterne
glitten in einer unglaublichen Geschwindigkeit am Fenster vorbei.
"Gut geschlafen,Chris?" fragte eine Stimme hinter ihm.
Er drehte sich um und nahm seine Freundin in die Arme:"Ja." Er sah,daß sie
ihn nicht ernst nahm:"In Ordnung,war gelogen.Es geht mir nicht besonders
gut."
Sie lächelte und deutete auf das Badezimmer:"Geh unter die Dusche!"
Er salutierte:"Zu Befehl,Mám."

Frisch geduscht und in Uniform betrat Branford eine halbe Stunde später die
Brücke.
"Guten Morgen,Sir." begrüßte ihn Wesley Crusher.
"Guten Morgen,Lieutnant.Ihren Bericht,bitte." erwiderte Branford und nahm im
Kommandosessel Platz.
Crusher berichtete:"Alle Systeme normal.Wir haben Kurs auf
Khitomer,Geschwindigkeit Warp 6.Ankunft in 17 Stunden,38 Minuten.Mr Jacobs
hat sich krank gemeldet,Captain."
Branford ließ sich zu einem Grinsen hinreißen:"Das schwere Essen hat ihm
wohl nicht gut getan.Danke,Mr Crusher." Er öffnete einen Kanal:"Branford an
Jacobs."
Eine schwache Stimme antwortete,die zweifelsfrei dem Einsatzleiter
gehörte:"Ja,Captain?"
"Lieutnant,haben sie sich schon bei Doctor Sanders gemeldet?" fragte
Branford in einem sehr dienstlichen Tonfall.
Jacobs erwiderte:"Nein,noch nicht.Ich werde es aber sofort nachholen."
"Tun sie das,Mr Jacobs.Und gute Besserung.Branford Ende." schloss Branford
das Gespräch.

Jenny Waringthon strich sich eine Strähne ihres langen blonden Haars aus dem
Gesicht und überprüfte die Anzeigen.
"Captain,wir erreichen den Außenbereich des Khitomer-Systems.Das
Führungsschiff verlangsamt auf halbe Impulskraft." meldete sie.
Branford wandte den Blick vom Monitor seines Sessels ab und blickte nach
vorn:"Geschwindigkeit angleichen,Lieutnant." Er wußte,was kommen würde.Das
Khitomer-System war durch einen Minengürtel abgeschottet.Schiffe,die das
System anfliegen wollten,mußten von der Kontrollstation durch eine enge
Passage gewiesen werden,die in ihrer Position und Anordnung ständig
verändert wurde.
"Sir,wir werden von der orbitalen Kontrollstation Khitomer gerufen." teilte
ihm Lieutnant Crusher mit.
"Legen sie es auf den Bildschirm,Mr Crusher." befahl Branford.
Auf dem Schirm erschien ein Sternenflottenoffizier mit den Rang eines
Lieutnant j.g.:"Ich grüße sie.Nennen sie ihre Kennung bitte."
Branford stand aus dem Kommandosessel auf:"Dies ist die U.S.S.
Exeter,Kennung NCC-2893-A.Wir haben Genehmigung und Tagescode
Alpha-Phi-Gamma-164."
Der Offizier nickte:"Ihr Code wurde bestätigt.Willkommen im
Khitomer-System.Übergeben sie bitte ihre Steuerkontrolle auf unseren
Computer."
Branford nickte:"Verstanden.Lieutnant Waringthon,Navigations- und
Steuereinheit auf Khitomer-Computersystem übertragen.Wir danken
ihnen,Lieutnant.Exeter Ende."
Das Schiff wurde automatisch von der Kontrollstation gesteuert.Die junge
Frau am Steuerpult lehnte sich zurück.

Die Exeter wurde durch das Minenfeld geführt.Eine gewisse Nervosität war
allen anzumerken,aber der Computer führte das Schiff sicher.

Einige Minuten später war es geschafft.Die Exeter befand sich im
Innenbereich des Khitomer-Systems.Der einzige Klasse-M-Planet und seine zwei
Monde lagen vor ihnen.

"Sir,außer der Saratoga und der Ranger orte ich zwei weitere Schiffe.Einen
cardassianischen Schlachtkreuzer der Galor-Klasse und einen Kreuzer der
Enhanced-Penetrator Klasse.Das erstere Schiff ist die Randor,Sir." meldete
Crusher.
Branford nickte.Die Randor beförderte die diplomatische Delegation,die an
der Konferenz auf Verias III teilnahm.
"Grüßen sie beide Schiffe,Mr Crusher.Was macht die Saratoga?"
Jacobs scannte sie und meldete:"Sie schwenkt in einen Standardorbit
ein,Sir."
"Folgen sie ihr und nehmen sie einen Orbit etwas oberhalb ein." ordnete
Branford an und erhob sich aus dem Kommandosessel.
"Warten wir ab,was weiter angeordnet wird."

"Maschinenraum an Brücke." meldete sich Chefingenieur Cassels.
Branford bestätigte:"Hier Branford.Was gibt es,Jake?"
"Captain,wir müssen wegen Wartungsarbeiten den Hauptdeflektor abschalten."
teilte ihm Cassels mit.
"In Ordnung.Ich veranlasse das Notwendige.Branford Ende." erwiderte Branford
und schloss die Verbindung.Er blickte nach vorne zu
Jacobs:"Lieutnant,schalten sie den Hauptdeflektor aus und legen sie sein
Aufgabenbereich auf den vorderen Reservedeflektor um."
Der Einsatzleiter nickte:"Aye,Sir.Wird ausgeführt."
"Haben wir schon Informationen wann die Klingonen eintreffen?" fragte
Branford seinen 1.Offizier.
Lara Unas schüttelte leicht den Kopf:"Nein,Sir.Die Saratoga hat uns noch
nicht benachrichtet.Wir sollen abwarten."

Ein Fußtritt traf Branford an der linken Schulter.Er verspürte einen
heftigen Schmerz.Er tänzelte vor und zurück und griff mit einer Kombination
an.Mit zwei Schlagfolgen und einem Fußtritt schickte er seinen Gegner zu
Boden.Er drückte seinen Ellbogen gegen den Hals des am Boden liegenden
Gegners.
"Ich gebe auf." flüsterte der Gegner.
Branford lächelte:"Nicht schlecht,Jadzia." Er reichte seiner Freundin die
Hand und half ihr sanft auf die Beine.
Er faßte sich an die schmerzende Schulter:"Ah!Das fühlt sich böse an."
Sie strich mit ihrer Hand über die Stelle:"Tut mir leid.Komm,statten wir dem
Doctor einen Besuch ab."

Doctor Frank Sanders saß zurückgelehnt in seinem Sessel,als Branford mit Dax
die Krankenstation betrat.
"Doctor,hätten sie einen Augenblick Zeit für zwei Schwerverletzte?" fragte
Branford mit einem Galgenhumor.
Sanders stand auf und sah sich die Zwei an:"Was haben sie gemacht?"
"Einige Karate-Übungen,um nicht einzurosten.Wir haben es offenbar etwas
übertrieben.Sehen sie sich bitte mal die Schulter des Captains an."
erwiderte Dax.
Der Doctor holte einen medizinischen Tricorder aus der Schublade und scannte
die Schulter.Sein Blick verhieß Entwarnung:"Sie ist nur geprellt.Warten
sie,ich erledige das." Er nahm ein Gerät,daß Branford als Stimulator bekannt
war und Heilungsprozesse beschleunigte.Nach der Behandlung waren die
Schmerzen verschwunden.Die Verletzung von Dax war genauso schnell wieder
heil.
Sanders lächelte:"Seien sie etwas vorsichtiger beim nächsten Mal,Captain.Das
gilt auch für sie,Commander."
Branford wollte etwas erwidern,da kam eine Mitteilung:"Brücke an
Captain.Sir,sie sollten hier herauf kommen." erklang die Stimme von Crusher.
Branford tippte seinen Insignienkommunikator an:"Bestätigt.Ich komme
gleich."

Die Turbolifttür öffnete sich und Branford betrat mit Dax die Brücke.Sie
hatten schnell geduscht und sich Uniformen übergezogen.
"Bericht,Mr Crusher." ordnete Branford an.
Der Sicherheitschef erhob sich aus dem Kommandosessel:"Sir,wir haben drei
klingonische Schiffe geortet.Einen schweren Kreuzer der Vor´cha-Klasse und
zwei Bird-of-Prey der K´Vort-Klasse.Sie haben den Minengürtel bereits
durchquert und haben Kurs auf Khitomer gesetzt."
Branford ließ sich in den Kommandosessel sinken und bot Dax einen Platz
neben sich an.
"Haben die Klingonen schon Kontakt aufgenommen?" fragte Branford.
Crusher schüttelte den Kopf:"Nein,Sir."
"Senden sie einen allgemeinen Gruß an die Schiffe aus,Mr Crusher." befahl
Branford.
"Keine Antwort,Captain." meldete Crusher.
Branford nickte teilnahmslos:"Wir können warten,Lieutnant.Halten sie die
Kommunikationskanäle offen."

"Sir,es kommt eine Meldung von der Saratoga herein.Persönlich für sie
bestimmt." teilte Crusher zwanzig Minuten später mit.
Branford stand auf:"Legen sie das Gespräch in den Bereitschaftsraum."

"Captain,wir haben uns mit dem klingonischen Kreuzer Bortas in Verbindung
gesetzt.Kanzler Gowron wird in einer Viertelstunde runterbeamen.Botschafter
Aleek-Aur wird gebeten,sich der diplomatischen Delegation anzuschließen.Wir
übermitteln ihnen einen Plan der nächsten drei Tage.Es sind einige
Anlässe,bei denen die Offiziere der beteiligten Schiffe zugegen sein
sollten." teilte ihm Fleet-Admiral Franklin mit.Er lächelte kurz,dann fuhr
er fort:"Allerdings,sie müssen nicht persönlich anwesend sein.Einige ihrer
Stabsoffiziere können auch diese Pflichten übernehmen.Bei zwei
Vollversammlungen müssen sie jedoch kommen,Captain.Das wäre alles." schloss
der Admiral die Verbindung.

"Ja,herein bitte." bat Botschafter Aleek-Aur.
Branford betrat in Begleitung von Lieutnant L´Arro das Quartier.
"Captain,Lieutnant!Was kann ich für sie tun?" fragte der Vogelmensch.
Branford erwiderte:"Botschafter,die Klingonen werden in wenigen Minuten
runterbeamen.Admiral Franklin bittet sie,daß sie sich mit der diplomatischen
Delegation auf dem Planeten treffen."
Aleek-Aur nickte:"Sicher,Captain.Ich kann sofort aufbrechen."
"Lieutnant L`Arro,sie begleiten den Botschafter auf den Planeten und sorgen
für seine Sicherheit." befahl Branford dem caitianischen Offizier.
L´Arro nickte:"Selbstverständlich,Sir.Botschafter,wenn sie mir bitte folgen
wollen?"
Aleek-Aur und L´Arro verließen das Quartier in Richtung Transporterraum.

Die Turbolifttür der Brücke öffnete sich und Branford betrat die Brücke.Er
sah Lara Unas im Kommandosessel sitzen und sprach sie an:"Nummer 1,ich habe
eine Aufgabe für sie."
Sie stand auf und blickte ihn an:"Ja,Sir?"
"Es findet in einer Stunde ein Empfang der Diplomaten statt.Da Vertreter
eines jeden Schiffes daran teilnehmen sollen,möchte ich,daß sie
runtergehen.Nehmen sie noch drei Leute mit,daß wir ehrenvoll vertreten
sind." sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.
Unas lächelte zurück:"Verstanden.Ich stelle die Truppe zusammen."
"Sie machen das schon,Commander.Bis später." erwiderte Branford und verließ
die Brücke wieder.

Unas sah sich um.Wem konnte sie das zumuten,zwei Stunden lang auf einem
Empfang mit Diplomaten zu reden?Sie verwarf die Gedanken.Diese Leute waren
Sternenflottenoffiziere,die ihre Pflicht erfüllen mußten.Und das gehörte
nunmal dazu.
"Wesley,möchten sie mich auf den Empfang begleiten?" fragte sie bittersüß.
Crusher blickte sie an und erwiderte:"Nun,eigentlich wollte ich mit Fähnrich
Larkins einen Spaziergang im Arboretum machen,Commander."
Unas lächelte ihn eine Zeitlang an und verfinsterte dann ihre Miene:"Das ist
ein Befehl,Mr Crusher!Melden sie sich in einer halben Stunde in Gala-Uniform
im Transporterraum!"
Crusher nickte und verließ die Brücke.Er wußte,daß Unas es nicht ernst
gemeint hatte.Denn sie war nicht der autoritäre Typ Offizier.

Lara Unas bestimmte noch Jacobs und Delany,daß sie sie begleiten
sollten.Jacobs war etwas mürrisch,aber das war ihr egal.Delany zeigte sich
begeistert von der Idee und stimmte sofort zu.

"Captain,hier Transporterraum.Der 1.Offizier,Mr Crusher,Mr Jacobs und Mr
Delany wurden nach Khitomer gebeamt." meldete Andrew Lamar,der
Transporterchef.
Branford bestätigte:"Verstanden,Lieutnant.Branford Ende."
Der Captain saß in seinem Bereitschaftsraum und grübelte.Würde es wirklich
gelingen,erneut mit den Klingonen Frieden zu schließen?Man wußte einiges
über sie,aber das meiste wußte man nicht.Es war eine Art Pokerspiel mit
ungewissem Ausgang.Für beide Seiten.
Er tippte seinen Kommunikator an:"Commander Worf,bitte melden sie sich im
Bereitschaftsraum.Branford Ende."

Der Türsummer ertönte und Branford öffnete sie.Es war Worf.
"Sie wollten mich sprechen,Sir?" fragte er steif.
Branford nickte:"Ja,Commander.Bitte,nehmen sie Platz."
Der Klingone folgte der Aufforderung und setzte sich.
"Commander,es geht um ein Problem.Es geht um sie." begann Branford.
Worf schien verwirrt:"Um mich,Captain?Wie meinen sie das?"
Branford schaute ihn ernst an:"Mr Worf,sie wurden von dem hohen Rat
entehrt.Diese Entehrung war unrechtens,aber wir können nichts dagegen
tun.Auf jeden Fall sind sie im klingonischen Reich nicht besonders
beliebt.Ich möchte nicht,daß es zu Verwicklungen kommt."
"Wollen sie mir damit befehlen,daß ich nicht nach Khitomer beame?" fragte
Worf etwas agressiv.
Branford schüttelte den Kopf:"Nein,Commander.Ich werde ihnen gar nichts
befehlen.Ich will sie nur daran erinnern,daß diese Konferenz für die
Föderation sehr wichtig ist.Ich schätze sie so ein,daß sie wissen,was sie zu
tun haben."
Worf nickte und stand auf.Als er sich zum Gehen wandte hielt ihn Branford
zurück:"Und Mr Worf:Sie sind ein guter Offizier und ein ehrenwerter Mann.Die
Gerechtigkeit wird am Ende auf ihrer Seite sein."
Der Klingone musterte ihn kurz und erwiderte:"Danke,Captain."

Der Monitor am Kommandosessel zeigte einige Protokolle und Berichte der
Khitomer-Konferenz von 2293.Branford studierte sie eingehend.Schon damals
wollten konservative Kräfte den Friedensschluss verhindern.
"Captain,ich erhalte eine Textbotschaft der Saratoga.Captain Riker läßt
ihnen ausrichten,daß der Tisch gedeckt sei." meldete McLure.
Branford lachte und erhob sich aus dem Kommandosessel:"Sehr gut." Die
übrigen Brückenoffiziere blickten ihn verwirrt an.
"Der Tisch ist gedeckt?Was bedeutet das,Captain?" fragte Waringthon.
Branford lächelte sie an:"Nicht so neugierig,Lieutnant.Ich beame zur
Saratoga.Sie übernehmen das Kommando."

Als Branford im Transporterraum der Saratoga materalisierte war er allein.Es
war kein Transportertechniker anwesend.
Er kannte sich gut auf dem Schiff aus und machte sich auf den Weg zum
Holodeck.

Als die Tür des Holodecks aufglitt betrat Branford einen altenglischen
Billiardsalon.Er sah,daß Riker mit zwei Offizieren an einem Tisch saß.Es
waren Lieutnant Marc LaSalle,der Einsatzleiter und Fähnrich Pamela
Marcus,der 2.taktische Offizier.
"Guten Abend allerseits.Bin ich etwa zu spät?" begrüßte Branfor die Drei.
Riker nickte:"Das bist du.Also,legen wir los." Er erhob sich und nahm einen
Qué von der Halterung:"Wir spielen Doppel.Mit wem möchtest du spielen?"
Branford sah Marcus an:"Ich glaube,mit meiner ehemaligen Untergebenen.Darf
ich,Pamela?"
Die junge Frau lächelte ihn an:"Sehr gerne,Chris.Sie beginnen."

Eineinhalb Stunden später waren sie des Spielens überdrüssig.Die Vier
setzten sich an einen Tisch und stießen mit Bier an.
"Mögen die Bemühungen unserer Diplomaten erfolgreich sein." sagte Riker.

Weitere zwei Stunden später beamte Branford reichlich angetrunken auf die
Exeter zurück.Er war froh,daß LaSalle ihn direkt in sein Quartier beamte.Er
wollte nicht,daß die Crew der Exeter etwas von seinen Aktivitäten erfuhr.

Eine Mitteilung riß Branford fünf Stunden später aus seinem Schlaf.
"Captain Branford,hier Unas." meldete sich sein 1.Offizier.
Der Captain antwortete reichlich schlaftrunken:"Ja,Nummer 1?"
"Entschuldigen sie die Störung,aber Admiral Franklin hat die Anwesenheit der
Captains angeordnet.Sie sollen zu einer Vollversammlung kommen,die in einer
Stunde stattfindet." erwiderte Unas.
Branford fluchte innerlich.Diese Versammlungen waren sehr eintönig,denn die
wirklichen Beschlüsse wurden in den Gremien gefasst.Er überwand seine innere
Einstellung und stand aus dem Bett auf.

Der Transporterchef Andrew Lamar war hocherfreut,seinen Captain zu sehen.
"Sir,die Galauniform steht ihnen ja wirklich ausgezeichnet!Der Admiral wird
begeistert sein."
Branford blickte ihn böse an:"Seien sie bloß ruhig!Mir bereiten diese
Versammlungen keinerlei Vergnügen."
Lamar nickte:"Das kann ich verstehen,Captain.Aber das sind die Pflichten
eines Mannes,der in der Mitte der Brücke sitzen will."
Branford betrat die Transporterplattform und erwiderte trocken:"Energie."

Das Foyer des großen Konferenzgebäudes auf Khitomer wimmelte nur so von den
verschiedensten Spezies.Branford mühte sich,konnte aber beim besten Willen
keines seiner Crewmitglieder ausmachen.Er bahnte sich langsam einen Weg
durch die Menschenmassen.
"Captain!Kommen sie,nehmen sie ein Glas Sekt!"
Branford drehte sich herum und erblickte seinen Chefingenieur,Lt.Commander
Jake Cassels.Bei ihm standen Lt.Commander Delany und ein klingonischer
Offizier,der nach dem Rang Captain war.
Cassels deutete auf den Klingonen:"Ich möchte ihnen Captain Wortak von der
I.K.C. He´kta vorstellen."
Wortak nickte Branford knapp zu:"Captain.Jake und ich sind alte Freunde."
"Eine leichte Untertreibung.Wir kennen uns seit über 20 Jahren.Damals lebte
ich noch auf dem klingonischen Heimatplaneten,bis mein Vater auf einen
Außenposten versetzt wurde.Wir sehen uns zum ersten Mal seit drei Jahren
wieder." fügte Cassels hinzu.
Aus den Augenwinkeln sah Branford wie sich vier Leute näherten.Er sah sie
genauer an und erkannte Captain Riker.Die anderen drei kannte er nicht.
"Grüß dich,Chris.Darf ich dir die Gentlemen hier vorstellen?" begann Riker.
Branford nickte den dreien freundlich zu:"Gerne doch."
Er deutete auf einen Mann mit einer Halbglatze,welcher offensichtlich
Catullaner war:"Das hier ist Captain Antos Ral,der Kommandant der Ranger."
Ral schüttelte Branford die Hand:"Sehr erfreut,Captain."
"Desweiteren haben wir hier Lt.Commander Hrall C´Kar,meinen neuen taktischen
Offizier." Riker deutete auf einen Mann,der eindeutig Andorianer war.Dieser
nickte Branford zu:"Guten Tag,Sir."
Der letzte der Drei war ein offenbar humanoider Mann,der die Rangabzeichen
eines Lt.Commander trug.
"Das ist Lt.Commander Zefrem Podanski,der 1.Offizier der Ranger."
Podanski machte einen sehr aufgeschlossenen Eindruck und schüttelte Branford
die Hand:"Ich bin sehr erfreut,Captain Branford."
Riker sah auf die Uhr:"Es wird Zeit,meine Herren.Gehen wir in den Saal."

Der Konferenzsaal quoll vor Menschen fast über.Bevor sie ihren Platz
erreichten,hatte Branford bereits über fünfzehn verschiedene Rassen
gezählt,die anwesend waren.Die Vertreter der Föderationsraumschiffe saßen
beisammen.Branford nahm neben Riker und Cassels Platz.Es dauerte einige
Minuten,bis alle auf ihren Plätzen waren.Dann erhob sich aus der vordersten
Reihe ein grauhaariger Mann und begab sich an das Rednerpult.Branford kannte
ihn.Es war Benjamim Adams,der Botschafter der Erde im Rat der Föderation.Er
war als allgemein weiser und umsichtiger Diplomat bekannt,was einigen in der
Flotte mißfiel.Auch Branford mußte zugeben,daß ein wenig mehr Härte in
einigen Situationen sicherlich angebracht gewesen wäre.
Der Botschafter begann damit,einige Begrüßungsworte an die Anwesenden zu
richten.Dann legte er die Ziele der Konferenz dar,vermied es aber
geschickt,genaue Forderungen zu stellen.Diese Taktik war Branford
bekannt.Wie er schon wußte würden die eigentlichen Entscheidungen in den
einzelnen Gremien fallen und nicht in dieser Vollversammlung.
"Sieh mal dort rüber,Chris.Kennst du diesen Mann?" flüsterte Riker herüber.
Branford richtete seinen Blick einige Sitzreihen weiter vor und nickte.Dort
saß Botschafter Spock von Vulkan,einer der respektiertesten Persönlichkeiten
in der Föderation.Was ihn auch in der Flotte anerkannt machte war die
Tatsache,daß er lange Jahre in der Sternenflotte Dienst tat und an einigen
historischen Missionen der ersten U.S.S. Enterprise teilgenommen hatte.Neben
ihm saßen Aleek-Aur und der tiburonische Botschafter Cino Desin.
Weiterhin erkannte Branford in der vordersten Reihe die Delegation der
Klingonen.Der Führer des hohen Rates,Gowron,saß in der Mitte,zu seiner
Rechten sein Stellvertreter,Gi´Tall.Die weiteren Klingonen waren ihm
unbekannt,aber sie waren der Kleidung nach Mitglieder des hohen Rates.

Nach zwei Stunden war eine Pause von einer halben Stunde angesetzt.Branford
verließ alleine das Konferenzgebäude und spazierte durch den Park des
Camps.Es war Frühling auf dem Planeten und alle möglichen Pflanzen blühten.
"Ihr Menschen macht euch wirklich viel Mühe,um ein paar Pflanzen so schön
aussehen zu lassen.Das kann ich nicht ganz verstehen."
Branford wendete seinen Blick und erkannte einen Klingonen,der interessiert
die Beete mit den Rosen betrachtete.
"Ja,wir mögen eine Schwäche für das Schöne haben.Aber so ist es nunmal.Ich
bin sicher,auch die Klingonen schätzen Schönheit." erwiderte Branford.
Der Klingone sah ihn an:"Das mag sein." Er kam näher:"Ich bin Keron,Mitglied
der Sicherheitsgarde des Kanzlers."
Branford nickte:"Ich bin Captain Christopher Branford von der U.S.S.
Exeter."
Keron verzog etwas seine Miene:"Wissen sie was ich glaube,Captain?Ich
glaube,unsere Welten verstehen einander zu wenig.Daran könnten wir immer
wieder scheitern."
"So muß es aber nicht sein.Es gibt nicht nur Unterschiede,sondern auch
Gemeinsamkeiten.Die sollte man stärker herausfiltern.Die Unterschiede fallen
dann nicht mehr so in´s Gewicht." erwiderte Branford.
Die Miene Keron´s zeigte einen Hauch von Zustimmung:"Das wäre eine
Möglichkeit.Es wäre auf jeden Fall eine gute Sache."
Branford sah,daß Jadzia Dax den Weg heruntergeschlendert kam.Sie sah Keron
an und begrüßte ihn in einem fehlerfreien Klingonisch.Er erwiderte eindeutig
erfreut einen Gruß.
"Darf ich vorstellen?Keron,Mitglied der Sicherheitsgarde des Kanzlers."
sagte Branford.Dann deutete er auf seine Freundin:"Das ist Lt.Commander
Jadzia Dax,Wissenschaftsoffizier von Deep-Space-Nine."
Branford küßte sie und nahm sie in den Arm.
"Ihre Gefährtin,Captain?" fragte der Klingone erstaunt.
Der Captain nickte:"Ja,so ist es.Sie scheinen mir verwundert."
"Nun,ein Mensch und ein Trill,das ist ein ungewöhnliches Paar.Immerhin wird
sie erheblich länger leben als sie." erwiderte Keron.
Jadzia schüttelte den Kopf:"Ich bin im Moment das,was sie sehen.Und ich
werde nicht älter als jede andere humanoide Frau.Der Symbiont wird natürlich
weiterleben."
Der Klingone nickte:"Ich muß jetzt gehen.Leben sie wohl."

Die Konferenz ging nochmal zwei Stunden,dann war ein Abendessen
angesetzt.Branford,Dax und Cassels speisten gemeinsam und gingen dann noch
eine Runde im Park spazieren.
"Jake,kann ich sie etwas persönliches fragen?" wollte Dax wissen.
Cassels nickte:"Sicher.Was möchten sie wissen?"
"Ihre Mutter war doch ein Mensch.Wie hat sie all die Jahre auf dem
klingonischen Heimatplaneten verlebt?Ich meine,die Klingonen sind den
Menschen gegenüber doch noch sehr verschlossen.Gerade zu dieser Zeit."
Der Chefingenieur zog seinen rechten Mundwinkel nach unten:"Sie haben schon
recht.Aber meine Mutter war eine starke Persönlichkeit.Es ist sehr
schlimm,daß sie nicht mehr lebt."
"Wieso sind sie eigentlich zur Sternenflotte anstelle zur klingonischen
Flotte gegangen?" fragte Branford interessiert.
"Oh,das ist leicht erklärt.Ich war von meiner inneren Einstellung schon ein
Kämpfer,aber ich war eher für den Lebensweg der Menschen.Denn es muß noch
etwas anderes als Kämpfen und Ehre geben." Er stockte kurz und redete
weiter:"Eines war aber auf keinen Fall ausschlaggebend: Ich wäre nicht
diskriminiert worden.Für die Klingonen auf dem Heimatplaneten bin ich einer
von ihnen.Auch wenn ich die Uniform der Föderation trage.Nur,weil ich einem
hohen Hause angehöre konnte ich auch während der Krise unbehelligt
einreisen.Das Haus von Togra bedeutet etwas in Reich."
Dax nickte:"Ihr Vater war Botschafter auf verschiedensten Außenposten und
auch auf der Erde,oder?"
"So ist es.Und vor 35 Jahren war er als Abgesandter auf der Erde,er lernte
meine Mutter kennen und sie verliebten sich.Deswegen bin ich auf dieser
Welt." erwiderte er mit einem breiten Lächeln:"Er ist schon im
Ruhestand,sonst wäre er mit Sicherheit auch hier dabei."

Am nächsten Tag war ebenfalls eine Versammlung angesetzt,die Branford nicht
umgehen konnte.Es schien aber so auszusehen,daß die Klingonen zu
Zugeständnissen bereit waren.

"Jake,wie lange dauern die Reparaturen am Hauptdeflektor noch?"
Cassels konnte deutlich die Genervtheit in der Stimme seines Captains
hören.Er machte ein hilfloses Gesicht:"Captain,ich bin hier der
Chefingenieur und kein Wundervollbringer.Ich kriege es vermutlich heute noch
hin.Und außerdem: Wir sind im Moment im Orbit und da ist die Situation wohl
nicht so kritisch,oder?"
Branford sah ihn ernst an:"Und ich bin hier der Captain und kein
Bittsteller!Sie scheinen das hin und wieder zu vergessen." Er wurde sich
sofort bewußt,daß er den autoritären Kommandanten hatte heraushängen lassen
und korrigierte seine Aussage:"Ich wollte nur sagen: Machen sie ihren Leuten
etwas Dampf,Jake.Entgegen anderstlautenden Berichten sind wir nämlich nicht
auf Urlaub hier."
Das Piepsen seines Kommunikators unterbrach ihn:"Unas an
Branford.Captain,wir hatten hier auf Khitomer einen Zwischenfall.Sie sollten
sofort runterbeamen und den Doctor mitbringen."
Er bestätigte:"Verstanden.Ich komme sofort."

Keine zwei Minuten später hatte Branford sich einen Typ-II-Phaser geschnappt
und war in Begleitung von Dr Sanders auf den Planeten gebeamt.Laut den
Berichten des Transporterchefs befand sich Unas in einem kleineren
Sitzungssaal.Sie durchquerten einige Korridore und kamen zu der Tür des
Saales.

Als sie den Saal betraten sah Branford,daß ein Klingone auf dem Boden lag.Es
war Gowron.Über ihm kniete Keron,der Leibwächter,den Branford bereits
kennengelernt hatte.Außerdem befanden sich Botschafter Adams,Botschafter
Spock und Lara Unas im Raum.Auf einen Wink Branford´s ging Sanders zu
Gowron,um ihn zu untersuchen.Keron hatte einen Disruptor in der Hand und
bedrohte Sanders,als er näherkam.
"Bleiben sie fort!Das hier ist eine Verschwörung!Ich lasse niemanden an den
Kanzler heran!" schrie er.
Branford hatte beide Hände erhoben und redete beruhigend auf den Klingonen
ein:"Hören sie,der Mann ist Arzt.Er will dem Kanzler nur helfen.Lassen sie
ihn bitte!Vielleicht gibt es noch eine Chance!"
Keron nickte grimmig:"In Ordnung!Aber keine falschen Spielchen,Doctor!Sonst
werden sie diesen Raum nicht lebend verlassen!"
Der Doctor scannte Gowron gründlich und versuchte,ihn zu reanimieren.Doch
nach fünf Minuten der Bemühungen gab er auf.
"Tut mir leid,Captain.Er ist tot." sagte er traurig.
Keron war wütend.Er zielte mit dem Disruptor abwechselnd auf Branford und
Adams.Die Situation war kurz vor dem Eskalieren.Da ging die Türe auf und
Admiral Franklin betrat in Begleitung von Gi´Tall den Raum.
"Keron,steck diese Waffe weg!Sofort!" befahl der Stellvertreter des
Kanzlers.
Der junge Klingone gehorchte sofort und trat zurück.
Fleet-Admiral Lucas Franklin blickte Branford an:"Kann der Doctor noch etwas
für den Kanzler tun?"
Branford schüttelte den Kopf:"Nein,tut mir leid.Doctor Sanders kann nicht
feststellen,womit wir es zu tun haben."
"Wie ist das passiert?Können sie das erklären?" fragte Gi´Tall erregt.
Spock erwiderte kühl:"Wir besprachen mit dem Kanzler einige Einzelheiten
über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit.Auf einmal brach er
zusammen.Commander Unas hat sofort Hilfe gerufen,aber wie gesagt,der Doctor
konnte nur noch den Tod feststellen."
Franklin nickte bedauernd:"Ein großer Verlust für das Reich.Wir sprechen
ihnen unser Beileid aus,Gi´Tall."
Der alte Klingone erwiderte:"Admiral,wir müssen die Verhandlungen
unterbrechen.Ohne einen neuen Kanzler können wir nicht über die Zukunft
unseres Reiches reden.Wir werden einen Nachfolgeritus abhalten,der den neuen
Führer bestimmt." Er blickte den vulkanischen Botschafter an:"Spock,ihr
Einsatz hat schon einmal das klingonische Reich gerettet.Würden sie die
Rolle des Überwachers übernehmen?"
Spock zog seine linke Augenbraue hoch und erwiderte:"Ich fühle mich
geehrt.Nur möchte ich,daß mich ein Föderationsschiff zum klingonischen
Heimatplaneten bringt."
Gi´Tall nickte:"Wenn sie es wünschen.Welches Schiff?"
Benjamin Adams antwortete an Spock´s Stelle:"Die Saratoga,die von Captain
Riker kommandiert wird."
Der ebenfalls anwesende Ratsangehörige Jo´Vil protestierte:"Das größte
Schlachtschiff der Sternenflotte?Das lassen wir nicht zu!"
Gi´Tall stimmte ihm zu:"Ein Schiff,das derart auf militärische Missionen
ausgerichtet ist,kann kein Schiff des Friedens darstellen,Botschafter."
Der Admiral blickte Branford an:"Wären sie mit der Exeter unter Captain
Branford einverstanden?"
Gi´Tall und die anderen Ratsmitglieder nickten.
"Das ist akzeptabel,Admiral.Wir sichern der Exeter freies Geleit zu."
antwortete Gi´Tall.
Jo´Vil fügte hinzu:"Wir werden in drei Stunden aufbrechen.Seien sie bereit."
Branford fragte Jo´Vil:"Kann Doctor Sanders den Leichnam des Kanzlers
untersuchen?Es würde uns allen weiterhelfen,wenn wir die Todesursache kennen
würden."
Jo´Vil wollte schon wütend etwas erwidern,aber Gi´Tall hielt ihn zurück.
"Sie dürfen ihn untersuchen.Hier,in unserem Beisein.Aber keine Autopsie."
Sanders nickte und begann mit der Untersuchung.Nach zwanzig Minuten teilte
er allen Anwesenden mit:"Ich kann nur feststellen,daß er an Herzversagen
gestorben ist.Es deutet einiges auf eine natürliche Todesursache hin.Obwohl
es mir schwer fällt,daß zu glauben."
Jo´Vil machte eine abwertende Handbewegung:"Wir nehmen den Kanzler auf die
Bortas mit.Ihre medizinische Leistungsfähigkeit scheint nicht besonders weit
entwickelt zu sein."
Er und die restlichen Klingonen verließen den Raum und nahmen den Leichnam
des Kanzlers mit.

Cassels saß mit Schiffsberaterin Galen bei Mittagessen im Speisesaal der
Exeter.Der Chefingenieur hatte sich seine Lieblingsgericht bestellt,
klingonisches Targ-Herz mit einem Blutwein dazu.
"Jake,ich kann die Klingonen nicht ganz verstehen.Sie essen das Tier,daß bei
ihnen eine Art Haustier darstellt." bemerkte Galen etwas angewidert.
Cassels schob sich einen Bissen in den Mund und erwiderte:"Sie können einen
Targ nicht mit einem irdischen Hund vergleichen,Sandra.Dieses Tier ist
vielmehr Nutz- und Haustier zugleich."
Die Betazoide wollte etwas erwidern,da kam eine Durchsage über
Interkom:"Hier spricht der Captain.Alle Stabsoffiziere melden sich sofort in
der Aussichtslounge."
Cassels erhob sich:"Das war also mein Mittagessen.Kommen sie."

Die Tür der Aussichtslounge öffnete sich und Branford betrat den Raum.Seine
Stabsoffiziere saßen bereits am Tisch und er nahm im Sessel an der
Stirnkante Platz.Die Anwesenden blickten ihn gespannt an.
"Danke für ihr Kommen.Es gab einen Zwischenfall auf Khitomer.Gowron,der
Führer des hohen Rates ist während einer Unterredung mit Botschafter Adams
und Botschafter Spock tot zusammengebrochen.Wir konnten nichts mehr für ihn
tun.Jetzt steht eine Aufgabe für die Exeter und ihre Crew an.Gi´Tall hat uns
mitgeteilt,daß erst ein Nachfolgeritus durchgeführt werden muß,bevor die
Klingonen weiter verhandeln.Botschafter Spock wurde zum Überwacher dieses
Rituals ernannt.Er wird von uns zum klingonischen Heimatplaneten geflogen."
Crusher sah skeptisch drein:"Wir sollen mit der Exeter auf klingonisches
Terretorium fliegen,Sir?Das ist sehr riskant."
"Sie haben uns freies Geleit zugesichert,Lieutnant." antwortete Unas.
Der taktische Offizier sah immer noch skeptisch aus:"Die Klingonen könnten
wortbrüchig werden,Sir."
Cassels erwiderte auf Crusher´s Einwand scharf:"Die Klingonen stellen die
Ehre über alles,Wesley.Das ist eine Tatsache!"
Crusher blickte entschuldigend in Cassels´ Richtung:"Ich wollte sie nicht
verletzten,Jake.Aber bei dem letzten Nachfolgeritus,der iniziert wurde,war
ich dabei.Da ging es nicht unbedingt mit rechten Mitteln zu.Betrug und
Korruption waren damals keine Fremdwörter."
Branford fragte nach:"Sie dienten doch als Fähnrich ehrenhalber auf der
Enterprise-D, oder?"
"So ist es.Damals kam es zu einem Bürgerkrieg um die Vorherrschaft im
Rat.Diesmal sollten wir sowas verhindern." erwiderte Crusher.
"Mr Jacobs,sie halten Kontakt mit dem 1.Offizier der Bortas,Commander
Partan.Er wird sie über Kurs und andere Missionsdaten unterrichten.Wir
brechen in zweieinhalb Stunden auf.Nummer 1,sie rufen alle Crewmitglieder
vom Landurlaub zurück und treffen die Startvorbereitungen." ordnete Branford
an.Er blickte in die Runde:"Ich möchte sie darauf hinweisen,daß unsere
Handlungen enorme Konsequenzen für die Föderation haben könnten.Uns darf
kein Fehler unterlaufen.Das war´s.Kehren sie auf ihre Stationen zurück."
Lara Unas blieb noch,als die anderen bereits die Lounge verlassen hatten.Sie
blickte Branford fragend an.Dieser bemerkte den Blick und fragte sie:"Haben
sie noch etwas,Lara?"
Sie nickte:"Ja.Haben sie schon darüber nachgedacht was passiert,wenn der
Fall von Wesley eintritt?Wenn die Klingonen wirklich ihr Wort brechen?Sie
wissen,wir wären inmitten von klingonischen Schiffen und würden nie und
nimmer Föderationsraum erreichen."
Branford faltete seine Hände,blickte aus der Fensterfront und antwortete
leise:"Dann,Commander,haben wir so oder so Krieg.Und wir sind das erste
Opfer.Aber diese Aussicht ist nicht sehr verlockend.Deswegen müssen wir
alles dransetzen,um den Frieden zu erhalten."
Lara Unas sagte nichts mehr weiter und ließ den Captain alleine in der
Aussichtslounge zurück.
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