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Parodien >> The Captain who shagged me

von Susan

 

Neelix grunzte vergnügt in die Kamera. "He, he! Da sind wir wieder, zurück aus der Werbung - ich hoffe Sie haben den Spot über Fähnrich Kims Klarinettenkonzert am Sonntag morgen nicht verpaßt. Also kommen... ähh erscheinen Sie alle. Lieutenant Paris hat mich über dieses kleine Wortspiel aufgeklärt, he, he. Groovy! Aber zurück zum Thema und damit zu unserer Sendung: Die Neelix Springer Show - oh, ich mag dieses Pseudonym!"

Neelix grunzte einmal mehr. "Unser heutiges Thema lautet: 'Mein Vorgesetzter versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen!' Ein heißes Eisen, das wir da anpacken... Nachdem wir nun schon die Interessanten Ansichten und Pläne von Gul Dukat, Captain Kirk und dem Krebskandidat hören durften bitte ich an dieser Stelle meinen nächsten Gast herein: Harry Kim alias Fat Bastard. Harry, du bist da hinten, komm heraus!!!"

Unter Neelix' Geschrei und unter dem Applaus von faulen Offizieren aus der Abfallverwertung kam Harry durch eine Tür ins "Studio" gesprintet - was ihm sichtlich schwer fiel - und lief an Dukat, Kirk und dem sich in einem Hustenanfall windenden geheimnisvollen Raucher vorbei und setzte sich auf seinen Platz.

"Hallo Harry! Oder soll ich lieber sagen: Fat Bastard?" begrüßte Neelix ihn.

"Was soll das Neelix? Wo haben Sie diesen schwachsinnigen Namen her?"

Neelix verzog das Gesicht. "Aber Harry, alle ihre Arbeitskollegen nennen Sie so. Lieutenant Torres meinte sogar, es sei die treffendste Bezeichnung für Sie, der letzten 6 Wochen. Stört Sie das etwa?"

Harry glaubte das teuflische Grinsen in Neelix Augen genau zu erkennen. Er brummte nur, rutschte unzufrieden auf seinem sitz hin und her und sagte beleidigt: "Könnten wir jetzt zum Thema kommen?"

"Oh, natürlich. Also Ihr vorgesetzter Offizier versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen, ja?"

"Richtig, Neelix. Dieser Offizier ist unausgewogen, launisch, herrschsüchtig, ungeduldig und extrem gewalttätig. Das macht ihn zu einem noch unproduktiveren Mitglied der Gesellschaft, als Sie es sind, Neelix!" Neelix warf Fat Bastard einen wütenden Blick zu. Harry kümmerte sich nicht darum, sondern setzte eine finstere Miene auf, als er sich vorbeugte und geheimnisvoll flüsterte: "Es handelt sich um Captain Janeway!!!" Ein Aufschrei des Entsetzens gekoppelt mit einer Bewegung, die die rechte Hand eines jeden zum Mund schnellen ließ, ging durch das völlig verängstigte Publikum.

Neelix röchelte vor Glück. Das würde die Quoten ins Unermeßliche treiben. "Captain Janeway!!!" schrie Neelix und pries damit seinen nächsten Gast an. "Du bist dahinten, komm heraus!!!" Auf diesen Ruf getrimmt fing das Publikum wie selbstverständlich an zu klatschen. Kathryn Janeway betrat das Studio in ihrer typischen Uniform und mit einem Blick der sämtliche Diktatoren der Weltgeschichte (und wir wissen, an wen der Erzähler hierbei besonders denkt...), ja selbst deren Helfer und Handlanger und vielleicht sogar The real Doctor Evil eingeschüchtert und zugleich neidisch gemacht hätte. Aber Kathryn erschien nicht allein. Gefolgt von dem MHN der Voyager und einer Kleinwüchsigen, die ebenfalls in einer Starfleet Uniform steckte und auch sonst eine frappierende Ähnlichkeit mit Kathryn aufwies, ging sie zu ihrem Platz und setzte sich. Ihre Begleiter taten es ihr gleich.

Das Publikum schaltete das Automatikverhalten ab und startete das Improvisationsprogramm. Ein lautes, brummendes 'BUUHH!!!' ertönte, was jedoch sofort wieder verstummte, nachdem Kathryn den ersten Zuschauer per Phaser exekutiert hatte. Neelix riß die Augen weit auf und versuchte vor Freude nicht zu platzen. Nicht nur das die Quoten traumhaft sein würden. Nein, noch dazu würde diese Sendung in die Geschichte eingehen. Er versuchte sich zu konzentrieren. "Sie fackeln wohl nie lange, was Captain? Ich meine fackeln mit an und l, im Fall Ihr Translator hat Übersetzungsschwierigkeiten. He, he..."

Angewidert von dem Talaxianer verzerrten Janeway und ihre Miniausgabe das Gesicht und überschlugen gleichzeitig die Beine, um die abstoßende Wirkung, die er auf sie hatte, nach außen zu verdeutlichen. "Manchmal ist man gezwungen ein Exempel zu statuieren!" lautete die kühle Antwort. "Ach so, ja." Verwirrt und überfordert versuchte Neelix weiter zu moderieren. "Ähm, Captain... Wer ist eigentlich ihre Entzückende Begleiterin. Ihre Tochter eventuell?!" Neelix duckte sich, als ein zuckender Phaserstrahl auf ihn zugeschoßen kam. "Glück gehabt!" murmelte Janeway und steckte die Waffe zurück in ihr Halfter. "Dieser Umstand würde bedeuten, daß ich in den letzten Jahren Sex hatte. Da dies nicht der Fall ist, macht mich Ihre Frage ein klein wenig wütend!" Janeway und Abbild streckten dem zottigen "Moderator" synchron die Zungen heraus. Neelix blinzelte verwirrt. "Ähm, wenn ich vielleicht dürfte?" baute sich der Doctor ein. Neelix nickte dem MHN zu. "Wie sie alle wissen ist Captain Janeway besessen von ihrem Beruf. Sie arbeitet die Ganze Zeit, ohne Pausen, für das Wohl dieser Crew, ohne auch nur ein einziges Mal an sich selbst zu denken. Ich machte mir große Sorgen, da der Streßfaktor für den Captain extrem hoch und nicht gesund war. Deshalb entschieden wir uns für die "And double is less trouble" - Methode, was bedeutet, das ich Captain Janeway geklont habe. Leider muß mir da wohl ein kleiner Fehler unterlaufen sein..." Ängstlich und unsicher lächelnd schaute der Arzt auf die kleinwüchsige Janeway herab. "...aber ansonsten ist sie mir sehr gut gelungen. Sie ist eine exakte Kopie!"

Der Doctor grinste stolz über das zweifelhafte Ergebnis seiner Arbeit. Zwei Tyrannen auf dem Schiff, an der Schaffung der einen war er unmittelbar beteiligt gewesen - hoffentlich würde das nicht auf ihn zurückfallen...

"Ihr Name ist Mini-me, aber ihr dürft sie Mini-J nennen!" Neelix machte eine unbedeutende Bemerkung, ehe er mit der nächsten Frage fort fuhr. "Ich habe das Gefühl, Sie haben sich ein wenig verändert, Captain. Ich denke, Sie waren früher... ausgeglichener. Wann genau entstand der Wunsch in Ihnen die Weltherrschaft an sich zu reißen, hm?"

Janeway - und Mini-J - senkten die Köpfe. Ihre Wangen färbten sich rot. Die Kamera zoomte näher heran. "Nun, es gibt da etwas, das ich vor einiger Zeit bemerkt habe, und das diese Unausgeglichenheit wohl bewirkt. Ich... ich...ich habe mein MoeJoe verloren." sagte Kathryn leise und vernahm die entsetzte Reaktion des Publikums mit resigniertem Kopfnicken.

"Das ist aber interessant. Und als Überraschungsstar habe ich den Verantwortlichen für dieses Desaster heute eingeladen. Hier ist die Person, die Captain Janeways MoeJoe gestohlen und uns - und besonders Commander Chakotay - ..." - fügte Neelix mit einem verschlagenen zwinkern in die Kamera hinzu - "... ins Unglück gestürzt hat! Hier ist SESKA!!!"

Kathryn rastete aus. Diese cardassianische Schlange hatte ihr MoeJoe geklaut. Wütend fuhr sie hoch und stürzte auf die Verräterin zu, bereit ihren widerlich schlanken Hals zu würgen, bis sie das Versteck ihres MoeJoes verriet. Doch als sie Seska packen wollte, griff sie nur ins Leere, was ihre Wut verstärkte. Sie versuchte es noch einmal, scheiterte aber wieder.

"Captain Janeway, Sie sind eine Närrin. Ich bin längst tot und dies hier ist nur eine holographische Projektion meines genialen Selbst, die in Ihren Speicherbänken lagerte, bis ich reaktiviert wurde..." Ein widerliches Grinsen legte sich auf Seskas Gesicht, das aber verschwand, als sie den Blick des Doctors vernahm. Er näherte sich ihr mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck. "Oh, Seska. Du wirkst so... gut aussehend mit dieser Holomatrix!" Seska verzog das Gesicht. "Verschwinde du glatzköpfiger Veterinär!" zischte sie. Der Doctor ließ sich nicht beeindrucken. Das Seska-Hologramm leitete die Selbstzerstörung ein, aber vorher mußte sie ihre Chance nutzen Janeway ein weiteres Mal zu demütigen. "Ihr - kümmerliches - MoeJoe, das ich vor Jahren stahl, ist an einem sicheren Ort, den Sie niemals finden werden. Das bedeutet, daß Chakotay und Sie niemals zusammenkommen werden. Er ist dazu verdammt mir immer und ewig treu zu bleiben. Hahahahaha..." Ein wahnsinniges Lachen drang aus Seskas Kehle. "Übrigens erbärmlich, daß sie jetzt erst bemerkt haben, daß ihr MoeJoe fehlt. Sind wir heute nicht ein wenig sexuell frustriert, Kathy-Mausi?" Dann begann Seska wieder zu lachen und gerade als der Doctor begann über ihr Haar zu streichen, verschwand sie in einer holographischen Explosion. Das Publikum tobte, der Doctor beweinte den Verlust seiner wahren großen Liebe, Mini-J stampfte aufgebracht mit den Füßen - was, wie Dukat und Kirk fanden, reichlich lächerlich aussah, Kathryn griff wütend nach ihrem Phaser und zerschoß die Kulissen, um sich abzureagieren, Harry rollte sich in einem Moment der Unachtsamkeit davon, der Krebskandidat sagte bedeutungsvoll in das Chaos "Trust no one!" bevor er verschwand und Neelix drehte sich bereit für den Schlußsatz zur Kamera: "Das war ein 'Briefing mit Neelix' Special. Ich hoffe es hat Ihnen gefallen. Nächste Woche starten wir in meiner Show auch den großen "Gib Harry gemeine Namen und gewinne Freunde" Contest. Seien Sie also dabei und merkt euch: Es gibt keinen Löffel!" Mit seinem besten Keanu Reeves Gesicht entließ er die Zuschauer.

*

Verängstigt stand Kathryn im Badezimmer ihres Quartiers. Chakotay befand sich in ihrem Schlafzimmer, und das nicht, weil er die Einrichtung bestaunen wollte. Sie waren einige Male miteinander ausgegangen und heute abend gab es für ihn kein Zurück. Nervös knabberte Kathryn an ihren Fingernägeln. Sie hatte gehofft, daß Chakotay Neelix' Sendung gesehen hatte. Leider legte der Erste Offizier Wert auf Niveau, weshalb dies nicht der Fall gewesen war. Sie würde es ihm selbst sagen müssen. Kathryn war seit 2 Stunden im Bad, in der Hoffnung, er würde einschlafen, oder die Geduld verlieren und gehen, oder was auch immer. Aber Chakotay war ein geduldiger Mann... Kathryn seufzte. Es mußte etwas geschehen. Sie trat aus dem Bad und ging in ihr Schlafzimmer. Chakotay lag auf ihrem Bett und präsentierte sich nach bester Don Juan Manier. Kathryn senkte den Blick und sagte es ihm gerade heraus. "Es tut mir leid. Seska hat mein MoeJoe gestohlen, um mich zur ewigen Enthaltsamkeit zu zwingen. No MoeJoe, no sex. Sorry! Bitte geh, da ist die Tür!" Chakotay schüttelte verwirrt den Kopf und wartete darauf, bis alle Informationen genau verarbeitet waren. Genau so langsam setzte er zu einer Antwort ein. Aber außer einem gängelnden 'Ach Manno...' fiel ihm nur: "Aber es gibt doch jetzt diese Pillen!" ein. In diesem Moment sprang Mini-J unter dem Bett hervor, warf sich auf Chakotay und schlug mit ihren Mini-Fäusten auf ihn ein, um ihn für seine Dummheit zu bestrafen, während Kathryn nur genervt die Augen verdrehte. Chakotay fühlte sich zu Tode erschreckt. Wo kam plötzlich dieser Zwerg her, warum schlug er auf ihn ein, und warum zum Teufel nahm Kathryn die Pillen nicht? Das alles überlastete ihn und ihm fiel nichts weiter ein, als verzweifelt zu schreien.

"Minime! Laß gut sein, mit diesem Intellekt ist er gestraft genug! Komm her!" Kathryn schloß Mini-J in die Arme. "Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Ich mag dich viel lieber als ihn. Er ist so... groß!" stellte Kathryn fest und tätschelte Mini-J den Kopf, während sie Chakotay einen mitleidigen Blick zuwarf. Er konnte ja nichts dafür...

*

"Hören Sie, Tuvok! Das wird mir langsam unheimlich. Sie entwickelt sich zu einer gewalttätigen, Angst einflößenden Gefahr für dieses Schiff und die Crew. Wir müssen verdammt nochmal was unternehmen, sonst bringt sie durch die alltäglichen 14.00 Uhr Exekutionen noch die ganze Crew um!" Chakotays Stimme war voller Entschlossenheit. Er hatte einige Tage darüber nachgedacht, und wußte nun, daß es nicht so weitergehen kann. "Außerdem nervt mich diese Mini-J. Sie ist bösartiger als Kathryn selbst und ich habe Angst, daß sie mich eines Tages im Schlaf überrascht und sich auf mein Gesicht setzt, bis ich ersticke. Sie haßt mich!" Chakotays Gesichtsfarbe wurde ein wenig blasser. Plötzlich öffneten sich die Türen des Bereitschaftsraums und entließen die meist gefürchtetsten Frauen des Quadranten. Der Bordcomputer sprang plötzlich an und in einer herrlich schaurigen Computerstimme drang Musik aus den Lautsprechern. "Evil, is her one and only name! Evil..." "Klappe zu!" schrie Janeway und die Musik verstummte. Sie näherte sich Chakotay, Tuvok und Tom. "Ich wollte wissen wie weit die Umbauarbeiten sind. Ist der Kommandosessel für Minime schon angebracht worden, Nummer zwei?" Kathryn ließ ihren prüfenden Blick über die Brücke schweifen. Chakotay seufzte. Er hasste es als Nummer 2 bezeichnet zu werden. Er hasste Mini-J!

"Die Arbeiten sind abgeschlossen, Captain. Ich hoffe zu Ihrer Zufriedenheit!"

Kathryn nickte gutmütig, während Mini-J auf ihren eigenen Sessel zulief.

"Captain!" begann Tuvok. "Wir haben über Ihr MoeJoe-Problem nachgedacht. Fest steht, daß wir Ihr altes MoeJoe niemals wieder finden werden. Aber der Doctor hält es für möglich, daß sie sich ein Neues besorgen. Die einzige Bedingung dabei ist, daß das neue MoeJoe die gleiche Signatur hat, wie Ihr altes." Kathryn sah den Vulkanier aufmerksam an. "Und weiter?!" reagierte sie auf seine theatralische Pause. Unberührt fuhr Tuvok fort. "Die Crew haben wir auf Kompatibilität gecheckt. Eine Übereinstimmung ist gefunden worden. Allerdings ist Fähnrich Hickmans MoeJoe auf gleichgeschlechtliche Partner aus." Kathryn sah erst Tuvok an und sah dann zu Chakotay. Aufmerksam musterte sie ihn. Gut, er war groß. Aber zu gut, um freiwillig auf ihn zu verzichten. Sie wandte sich wieder an Tuvok. "Das ist keine Option! Gibt es nicht einen interstellaren Versandhandel für MoeJoes? Ich meine, ich kann doch nicht die einzige sein, der ihr MoeJoe gestohlen worden ist!" Kathryn erntete verständnislose Blicke.

Harry meldete sich zu Wort. "Wie empfangen einen Ruf über Subraum. Es ist... ein Werbespot!"

"Auf den Schirm!"

"MoeJoes in Hülle und Fülle. Stocken Sie Ihren auf oder wechseln Sie Ihn komplett aus, um wieder ein Leben voller Freude zu haben. Niemand von uns kann in Enthaltsamkeit leben. Raumstation RIM - Vergessen Sie die Pillen!"

Das Bild verschwand vom Hauptschirm, der jetzt wieder Sterne zeigte.

Die Brückenoffiziere starrten eine selbstzufrieden lächelnde Janeway an.

*

"Auuu!" Chakotay hatte Mühe Mini-Js Umklammerung seines Beines durch heftiges Schütteln zu lösen. Er versuchte den Schmerz, den ihre Bisse verursachten, zu ignorieren und schüttelte sein Bein noch stärker. Schließlich verlor Mini-J den Halt und prallte hart auf den Boden Brücke auf. Chakotay flüchtete sich in Kathryns Bereitschaftsraum.

"Diese Mini-you hat mich gerade angefallen! Ich saß ahnungslos in meinem Sessel, verspürte einen leichten Luftzug an meine rechte Wade und plötzlich durchfuhr mich ein unvorstellbarer Schmerz. Ich schrie auf, sah nach unten und sah wie sie mich mit ihren teuflischen Rattenaugen angrinste. Nichts für Ungut, Kathryn. Du hast wunderschöne Augen! Aber für einen Liliputaner, der mich während meines Brückendienstes einer Wachsenthaarung meiner Wade, ohne meiner Zustimmung unterzieht und mich dann noch angreift und mir Bisswunden zuführt, habe ich keinen netten Worte übrig!" Erst jetzt hob Chakotay seinen Blick und sah Kathryn an. Sie hatte den Bereitschaftsraum ein wenig umstrukturiert. Zielsicher feuerte sie auf jeden Pappaufsteller, der plötzlich nach oben schnellte und sie angrinste. Dies hier schien ihr persönliches Kampftraining zu sein. Mit einem letzten Schuß beförderte sie das pappene Alter Ego eines Vidianers ins Jenseits - sprichwörtlich zumindest. Chakotay ging langsam auf seinen Captain zu. "Im Training?" fragte er rhetorisch. Er lief langsam durch den Raum und betrachtete die Pappaufsteller, sofern diese noch zu erkennen waren. "Vidianer, Kazon, Neelix... oh und hier haben wir Captain Picard, dort drüben sogar Captain Kirk und Captain Sisko! Ist wohl ne Party für geladene Gäste, was?!" kommentierte er sarkastisch. "Ich vertreibe mir nur ein wenig die Zeit!" beteuerte Janeway. "Aber Kathryn! Weißt du nicht mehr, was dir Brigitte Lämmle geraten hat?!" Er sah sie vorwurfsvoll an. Sie senkte den Blick schuldbewußt. "Neid bringt dich nicht weiter. Du mußt auch die anderen schön sein lassen!" Kathryn nickte. "Und was hat es mit den zwei unangekündigten Exekutionen von Deck 11 auf sich. Der Doctor erzählte mir, du hättest sie für singende, springende, dich verspottende Teletubbies gehalten? Fühlst du dich auch wirklich gut, Kathryn?" Janeway schob ihre Unterlippe vor und sah Chakotay aus unschuldigen Augen an. Er seufzte. "Komm mit auf die Brücke, Kathryn. Wir haben die Station fast erreicht!" Er reichte ihr seine Hand und sie verließen den Bereitschaftsraum des Captains, während er versuchte es nicht auffällig wirken zu lassen, daß er sich hinter ihr versteckte. Aber diese Mini-J war nun mal furchtbar bissig...

*

Der MoeJoe-Händler ließ seinen Scanner über Janeways Körper schweben, und machte ein verwirrtes Gesicht, während er die Daten ablas. Er klopfte auf das Display des kleinen Geräts und schüttelte den Kopf.

Kathryn wurde langsam ungeduldig. So schwer konnte es doch nicht sein ihre MoeJoe Daten abzulesen. Was war das für ein hirnverbrannter Dilettant?! Sie zwang sich Ruhe zu bewahren.

"Nun, Captain. Ich weiß nicht, ob es Ihnen Freude macht anderen Lebewesen kostbare Zeit zu rauben. Ihnen kann ich jedenfalls kein MoeJoe verkaufen!"

Kathryn glaubte nicht recht zu hören. "Wollen Sie mich verar... zum Narren halten, meine ich?" Der MoeJoe Master blickte sie ungerührt an. "Nein. Das bringt keinen Profit. In Ihrer Anatomie ist ein MoeJoe nicht vorgesehen. Meine Sensoren erkennen lediglich eine Signatur eines verkümmerten Organs, das eventuell den erbärmlichen Rest eines Äquivalents darstellen könnte. Geklaut worden ist da jedenfalls nichts. Sie entschuldigen mich. Ich entwickle schnell Aggressionen gegen unprofitable Gespräche und Personen. Guten Tag!"

Kathryn blickte Chakotay glücklich und erlöst an. "Na dann war die ganze Aufregung ja umsonst. Reine Einbildung, meine Aggressionen! Juhu, nie wieder Lämmle!"

"Ja, dann bleibt unser letztes Problem ja nur noch dieses widerliche, kleinwüchsige Abbild von dir!"

"Sag so was nicht! Ich mag sie!"

"Ja, aber jetzt, wo du nicht mehr böse bist, wird sie sich sicher nicht mehr wohl fühlen, oder?"

In diesem Moment wurde der Raum in gruseliges Dunkel gehüllt und nur wenige Sekunden später konnte man Flammen züngeln sehen, während das Spotlight anging, die Musik erklang und Mini-J plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte - zusammen mit Tom Johnes. Ein schaurig schöner Gesang begann.

"Burning down the ship!

Your ship!"

Kathryn bestaunte das Teufelsspiel gebannt.

"Here's your ticket, pack your bags, time for jumping overboard"

"Burning down the ship! Your ship!"

Kathryn geriet in Panik und registrierte nur am Rand, daß Mini-J und Tom Johnes, noch während die Zeile

"I'm just an ordinary girl/guy"

gesungen wurde, in einem riesigen Shuttle, das die Form einer Kaffeetasse hatte, ablegten und flohen. Verhöhnend sangen sie noch einmal

"Burning down the ship!"

ehe nur noch schallendes Lachen das Vakuum des Weltraums erfüllte.

"Chakotay, Löschteams an alle kritischen Punkte! Jetzt!"

Aber Chakotay lächelte nur, griff Kathryns Schultern, um sie zu beruhigen, grinste und sagte gelassen: "Ich habe vorgesorgt und das Schiff mit einem feuerfesten Lack anstreichen lassen, als du gerade nicht hingeguckt hast. Ich kenne dich eben Kathryn!"

Sie warf ihm einen bösen Blick zu. Er ignorierte es, nahm ihr Gesicht in seine Hände und beugte sich langsam zu ihr vor.

"Ohhhh, Chakotay! Benimm dich!!!!" Ein verrücktes Lachen drang aus ihrer Kehle.

*

Einige Stunden später.

Chakotay goes Madonna.

Im Bereitschaftsraum des Captains, Freunte!

Eine Privatvorstellung.

Just like in the video.

"I took my chance on the beautiful captain...

If I'm smart, than I run away,

But I'm not, so I guess I stay

Heaven forbid

I fall in love with the beautiful captain

Da da da da dadadada da

... Beautiful Captain .... "

O-Ton Captain Janeway dazu: "Ooh, it's good to be me!!!!"

Need I say more?

 

The end

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