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<Freie Stories>

Nr. 002 - Der Reifeprozess
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Wendelsbourg setzte das Shuttle sicher auf einer Waldlichtung auf.Branford stieg mit dem Landungstrupp und Madison aus.
"Val,sie bleiben weiter zu unserer Verfügung.Wir kontakten sie.Bis dann." verabschiedete sich Branford.
Kurz darauf startete das Shuttle wieder.Der Landungstrupp war allein.
"Was haben sie vor,Sir?" fragte Jacobs und sah sich dabei aufmerksam um.
Branford antwortete:"Wir werden diesen Unbekannten einen freundlichen Besuch abstatten,Lieutnant.Ich halte eine Kontaktaufnahme für sehr wichtig."
Crusher entgegnete:"Captain,wir sollten vorsichtig sein.Immerhin haben diese Fremden einige Kolonisten in ihrer Gewalt."
"Ich nehme ihren Einwand zur Kenntnis. Aber ich habe so ein Gefühl,als wollten diese Fremden den Kolonisten nicht wirklich etwas Böses.Wenn mich die Geschichte unserer Indianer nicht zu sehr in meiner Meinung beeinflusst,müßten sie nur an der Unverletzlichkeit ihrer Gebiete interessiert sein."
Er sah in die Richtung,wo das Lager lag:"Wir warten noch die drei Stunden bis Sonnenaufgang ab,dann gehen wir in das Lager."

 

Die Sonne glitt langsam über die Bergkuppe.Branford stand auf.
"Also,gehen wir.Es wird Zeit.Phaser auf Betäubung einstellen.Mr Crusher,Mr Jacobs,sie scannen ständig,ob wir nicht eventuell Begleiter haben."

 

Das Außenteam marschierte einen Trampelpfad entlang,bis sie zu einem Zeltlager kamen.Branford blickte seinen taktischen Offizier an:"Haben sie was geortet?"
Crusher schüttelte den Kopf:"Nein,Captain.Offenbar wissen sie von unserer Anwesenheit,verzichten aber auf gewaltätige Aktionen."
Eine Gruppe der Fremden beobachtete das Außenteam ruhig,aber interessiert.Sie sahen den Indianern der alten Erde durchaus ähnlich.
Jacobs hatte seinen Tricorder erhoben und teilte Branford mit:"Sir,ich kann menschliche Lebensformen orten.Richtung 209 Grad,Entfernung etwa 250 Meter."
"Alles klar.Kommen sie,wir betreten das Lager." erwiderte Branford.
Er betrat mit einer gewissen Nervosität das Lager der Fremden.Es saßen überall Leute um Zelte herum,erzählten sich etwas oder arbeiteten.Sie zeigten keine feindliche Haltung gegen das Außenteam.
"Das finde ich sehr interessant,Captain.Die Fremden verhalten sich nicht feindselig,sie beobachten uns nur." bemerkte Sandra Galen.
Branford nickte:"Habe ich auch schon bemerkt.Die Frage ist nur,wie lange das so geht,Counselor."

 

Nachdem das Außenteam fünf Minuten das Lager durchstreift hatte,trafen sie auf bewaffnete Angehörige des Stammes.Sie hatten eine Art von Armbrust als Waffe und jeder von ihnen trug einen Köcher auf dem Rücken.Einer stand etwas weiter vorne und sah das Außenteam provozierend an.
Jacobs trat vor seinen Captain und legte die Hand an den Phaser,der noch im Halfter steckte.Die Fremden griffen sofort nach ihren Armbrüsten.
"Halten sie sich zurück,Mr Jacobs.Keine provozierenden Aktionen!" ermahnte Branford seinen Einsatzoffizier.
Der eine Fremde sagte etwas,was Branford nicht verstand.Er sah Jacobs an:"Was ist mit dem Universalübersetzer,Lieutnant?"
Jacobs checkte das Problem mit dem Tricorder und schüttelte den Kopf:"Captain,ich kann das Problem im Moment nicht lösen.Der Universalübersetzer reagiert nicht auf diese Sprache.Ich muß erst ein Muster erarbeiten."
Branford nickte dem jungen Madison zu:"Versuchen sie ihr Glück,Mr Madison."
Der junge Mann trat entschlossen vor.Er sagte nichts,sondern probierte es mit einer Art Zeichensprache.Zuerst reagierte der Führer der Fremden mit Unverständnis darauf,aber dann schien er zu verstehen.
Branford sah Galen an:"Was können sie erkennen?"
"Die Fremden sind nicht generell mißtrauisch,aber sie sind vorsichtig.Sie scheinen aber kooperativ." erwiderte der Counselor.
Madison trat ein paar Schritte zurück und sagte zu Branford:"Sie werden uns zu ihrem Anführer bringen.Ich habe sie mit Hilfe einer Gebärdensprache dazu bewegt,Captain."
"Gute Arbeit,Mr Madison." lobte ihn Branford.

 

Die Fremden führten den Außentrupp zu einem größeren Zelt in der Mitte des Lagers.Ein älterer Mann mit einem reichhaltigen Kopfschmuck saß vor diesem Zelt,neben sich eine junge Frau,die einen ähnlichen Kopfschmuck trug.
Madison flüsterte:"Vermutlich der Häuptling und seine Tochter,Captain."
Der alte Mann blickte zu Branford auf und lächelte kurz.Er deutete auf den Boden und bot ihnen damit einen Platz an.Branford bedeutete seinen Begleitern,sich mit ihm zu setzen.Ihnen wurde Getränke gereicht,die Branford und die anderen dankbar nickend annahmen.Madison versuchte,mit dem alten Mann mit Hilfe der Gebärdensprache in Kontakt zu treten,aber er hatte keinen richtigen Erfolg.

 

Jacobs hatte etwa zehn Minuten herumprobiert,dann hatte er die Lösung.
"Captain,ich habe es!Wir können probieren,ob wir mit den Fremden reden können."
Branford nickte:"Aktivieren sie das Programm,Lieutnant."
Jacobs stellte mit Hilfe des Tricorders die Universalübersetzer ein und nickte.
Branford ließ es auf einen Versuch ankommen:"Können sie mich verstehen?"
Der alte Mann schien überrascht und erwiderte:"Ja,das kann ich.Erstaunlich."
"Mit Hilfe unserer Geräte können wir mit ihnen reden,obwohl wir verschiedene Sprachen sprechen." erklärte Branford.Er deutete auf sich:"Ich bin Captain Christopher Branford von dem Föderationsraumschiff Hood." Er stellte seine Begleiter vor.
"Ich bin Lo Ramos,Häuptling des Stammes der Savanjos.Meine Tochter,May Ramos und mein Stellvertreter,Ra Taurus." erwiderte der Mann.
Branford fragte offen:"Häuptling,haben sie die Bewohner dieses Planeten entführt?Wir suchen sie seit geraumer Zeit."
Lo Ramos machte eine abwehrende Haltung:"Diese Menschen wurden nicht entführt,Captain.Sie siedelten auf Land,das uns heilig ist und mußten es zwangsweise verlassen.Ihnen ist nichts geschehen.Wir wissen,daß ihre Rasse sehr mächtig ist,aber wir sind die ursprünglichen Bewohner dieser Welt."
"Das bezweifle ich nicht,Lo Ramos.Aber ich muß die Gesuchten sehen.Sie sind Bürger einer Gemeinschaft,die ich vertrete und ich bin verpflichtet,ihnen zu helfen." erwiderte Branford respektvoll.
Der alte Mann nickte:"Sie sollen sie sehen.May,zeige dem Captain und seinen Begleitern unsere Gäste."
Die junge Frau nickte:"Ja,Vater.Kommen sie."
"Ich werde mit Counselor Galen alleine gehen.Der Rest bleibt hier.Es soll deutlich werden,daß wir nichts Böses wollen." entschied Branford.

 

Die junge Häuptlingstochter führte Branford und Galen durch das Lager.Es mündete in einem engen Weg,der dann zu einigen Hütten führte.Dort erkannte Branford,daß die Leute dort Menschen waren.Als die Menschen die beiden Sternenflottenuniformen erkannten,stürmten sie herbei.
Ein Mann stellte sich vor Branford hin:"Es ist ein Geschenk Gottes,daß sie gekommen sind!"
"Werden sie gut behandelt?" fragte Sandra Galen.
Der Mann nickte:"Ja.Die Savanjos behandeln uns mit Respekt.Keinem von uns wurde etwas getan."
"Captain Branford!" schrie eine Stimme.Sie gehörte Peter Stiles,dem Farmer,der als letztes entführt worden war.
Der Farmer kam näher:"Schön,daß sie da sind!"
"Wir sind auch froh,sie gefunden zu haben,Mr Stiles.Wir haben mittlerweile erfahren,daß es doch Ureinwohner dieser Welt gibt." erwiderte Branford.
Galen fügte hinzu:"Das läßt uns die Siedlungspolitik der Kolonisten überdenken.Wir müssen die Ansprüche der Savanjos für ernst ansehen."
"Sicher,daß haben wir uns auch schon überlegt.Und sie haben recht." meinte der eine Mann zu Branford.
May Ramos sah Branford an:"Kann ich sie mal sprechen,Captain?"

 

Die junge Frau ging mit Branford einige Meter zur Seite,so daß sie niemand hören konnte.
"Sehen sie,wir sind im Prinzip ein friedliches Volk.Wir haben nichts dagegen,diese Welt mit ihnen zu teilen.Aber unsere heiligen Gebiete müssen geschützt werden."
Branford nickte zustimmend:"Ich verstehe sie,May.Wir wollen versuchen,ihre Wünsche zu erfüllen."
"Leider gibt es aber auch bei uns agressivere Mitglieder der Gemeinschaft.Ra Taurus hat 2700 Mitglieder unseres Stammes um sich versammelt,die zum Krieg gegen die Menschen bereit wären." teilte May Ramos Branford mit.
Branford blickte ernst:"Auch die Menschen,die hier die Kolonie aufgebaut haben,sind zu Teil kampfbereit." Er schwieg kurz und fügte hinzu:"Aber wir haben doch größtenteils vernünftige Leute auf unseren Seiten.Versuchen wir,zu einer friedlichen Koexistenz zu kommen."
Die junge Frau nickte:"Ich stimme ihnen zu.Wenn mein Vater zustimmt,dann dürfen die Menschen gehen."

 

Zusammen mit Peter Stiles und einem anderen der entführten Kolonisten, einem Mann namens Tom Polson,gingen Branford und May Ramos zurück zum Häuptling.Der alte Mann war skeptisch,ob sich die Kolonisten wirklich mit seinem Volk verständigen wollten.
"Captain,es liegt mir fern,Krieg gegen die Menschen zu führen.Aber ich muß an mein Volk denken.Wenn es zu einem friedlichen Nebeneinander zwischen den Menschen und den Savanjos kommen soll,müssen unsere Sitten respektiert werden."
Branford nickte verständnisvoll:"Natürlich,Häuptling.Nur verstehen sie,die Menschen hier sind nicht bereit,diesen Planeten aufzugeben,da er ihre Lebensgrundlage darstellt."
Ra Taurus,der auch dabei saß,blickte Branford zornig an:"Die Menschen werden nicht mit uns teilen,sondern werden uns unterdrücken und uns unseres Landes berauben.Lo Ramos,das könnt ihr auf keinen Fall zulassen!"
Der Häuptling warf ihm einen strengen Blick zu,worauf er sofort verstummte.
Tom Polson wollte zeigen,daß man bereit war,auf die Forderungen der Savanjos einzugehen:"Häuptling,wir werden einen Weg finden,um ihre Sitten zu respektieren.Sagt uns,wo wir nicht siedeln dürfen,und wir werden es unterlassen.Und einen Weg zur Zusammenarbeit finden wir sicherlich auch."
Lo Ramos deutete auf eine Bergkuppe,die in Richtung der Farm der Stiles lag:"Dort sind die heiligen Stätten,die unsere Väter und Vorväter beherbergen.Dieses Land ist heilig und darf nicht entehrt werden.Sprecht mit euren Leuten,ich werde das gleiche tun.Ihr könnt Mr Polson mitnehmen,damit er euren Führern erklärt,um was es geht.Wir treffen uns wieder,wenn die Sonne aufgeht.Bis dahin lebt wohl."
Branford bedeutete seinen Begleitern,aufzustehen.Sie gingen langsam zurück zum Hüttendorf.
"Sir,was haben sie nun vor?" fragte Jacobs interessiert.
Branford blickte zu der Bergkuppe,die Lo Ramos gezeigt hatte:"Auf jeden Fall müssen wir mit Präsident Miller reden.Die Savanjos sind rein rechtlich gesehen die Ureinwohner dieser Welt,ihre Ansprüche sind legitim."
"Tritt hier nicht die Hauptdirektive in Kraft,Captain?" fragte Crusher.
Branford schüttelte den Kopf:"Nein.Das wäre nur der Fall,wenn die Savanjos nichts von der Existenz der Menschen gewußt hätten.Aber so liegt der Fall anderst.Wir werden zurück zur Hauptstadt beamen und ihn zur Sache befragen."
Er blickte Jacobs und Crusher an:"Sie beide bleiben hier und versuchen,mehr über die Savanjos herauszufinden.Mich interessieren vor allem ihre Bewaffnung und dieser Ra Taurus.Er könnte ein Problem werden.Counselor Galen,sie und Mr Polson begleiten mich.Mr Stiles,ich fürchte,sie sollten noch hierbleiben.Es ist besser für diese angespannte Lage."
Stiles nickte:"Natürlich,Captain.Ich wünsche ihnen viel Glück."
"Danke,Mr Stiles." erwiderte Branford und tippte seinen Insigienkommunikator an:"Branford an Hood.Beamen sie mich und zwei weitere Personen zurück in das Haus des Präsidenten."
Chief Lamar bestätigte:"Zu Befehl,Sir."

 

Miller und de Jardain saßen im Arbeitszimmer,als Branford und seine Begleiter zur Tür hereinkamen.
"Tom Polson!Schön,sie gesund wiederzusehen!" rief de Jardain und sprang auf.
Die beiden Männer schüttelten sich die Hand.Polson blickte den Sicherheitschef ernst an:"Oliver,wir müssen reden."
Polson erklärte die Lage,erzählte von den Savanjos und ihren heiligen Stätten.Die beiden Männer hörten gespannt zu.
Als Polson fertig war,stimmte ihm Miller zu:"Sie haben vollkommen recht.Wir müssen diese Ureinwohner respektieren.Bedauerlicherweise gibt es ein Problem."
Branford fragte:"Um was für ein Problem geht es?"
De Jardain antwortete:"Wir haben ihnen doch von den Kolonisten erzählt,die sich bewaffnet haben.Sie sind gestern abend aus der Stadt gefahren,um auf eigene Faust nach den Entführten zu suchen.Wenn die auf die Ureinwohner treffen,dann..."
Branford nickte:"Ich verstehe,Mr de Jardain.Wir werden unser Möglichstes tun,um sie von den Ureinwohnern fernzuhalten.Glücklicherweise ist das Lager sehr gut versteckt."
Miller bekräftigte seine Aussage:"Captain,ich bin jederzeit bereit,mit dem Häuptling zu reden.Er soll wissen,daß wir es ernst meinen mit dem Frieden."
"Ich werde es ihm mitteilen.Wir werden umgehend zurückbeamen.Mr Polson,wir verabschieden uns." erwiderte Branford.
Polson schüttelte dem Captain die Hand:"Vielen Dank für alles,Sir."
Branford stellte einen Kontakt zum Schiff her:"Branford an Hood.Beamen sie mich und Counselor Galen zurück zum Lager."
Die beiden wurden vom Transporterstrahl erfasst und entmateralisierten.

 

Es war früh am Morgen,als Branford zu Lo Ramos ging.
"Wir haben gut Neuigkeiten,Häuptling.Der Präsident würde gerne mit ihnen reden." berichtete Branford Lo Ramos.
Dieser nahm die Mitteilung ruhig auf:"In Ordnung.Sagen sie ihm,daß er herkommen soll.Und zwar dann,wenn die Sonne untergeht."

 

Branford ließ sich an ein Lagerfeuer sinken.Galen,Jacobs und Crusher setzten sich hinzu.
"Diese abtrünningen Kolonisten machen mir Sorgen.Was ist,wenn sie das Lager doch finden?" meinte Crusher mit einer sorgenvollen Miene.
Branford blickte in´s Feuer:"Dann,Mr Crusher,haben wir wirklich Probleme.So wie Ra Taurus gestimmt ist,wird es zum Kampf kommen."
"Soll ich einen Sicherheitstrupp vom Schiff holen,Sir?" fragte er weiter.
Branford sah ihn skeptisch an:"Wen haben sie von der Sicherheit überhaupt an Bord der Hood,Lieutnant?"
"Ich habe L´Arro,Johnson und Cambell." erwiderte Crusher.
Branford nickte:"Nun,L´Arro ist 2.taktischer Offizier,er sollte oben bleiben.Und Johnson kann die Sicherheitsabteilung nicht entbehren.Ich schlage vor,sie holen Cambell und noch zwei Kadetten.Auch wenn sich Commander Talbot deswegen überschlagen wird."
Crusher nickte zustimmend und stand auf:"Ich werde das erledigen,Sir."
"Mr Jacobs,haben sie Informationen über die Waffen gesammelt?" fragte Branford seinen Einsatzoffizier.
Jacobs nickte:"Ja.Die Savanjos benutzen Präzisionsarmbrüste,Speere und Pfeile.Die Pfeilspitzen sind mit einer Art von Gift getränkt,das entweder tötet oder in geringerer Dosierung nur betäubt.Ich habe gesehen,wie die Krieger mit diesen Armbrüsten schießen.Die treffen auf hundert Meter einen Kommunikator,wenn es sein muß.Beeindruckend."
Sandra Galen meinte nur:"Eher beängstigend,Samuel.Ich möchte nicht miterleben,wie ein Kampf gegen die Savanjos aussieht."
"Ich auch nicht,Counselor.Glauben sie mir." erwiderte Branford nachdenklich.

 

"Hood an Captain Branford."
Branford hörte den Ruf seines 1.Offiziers und antwortete:"Hier Branford.Was haben sie,Nummer 1?"
"Sir,ein Ferengi-Kreuzer der Maurader-Klasse ist in den Orbit um Darados-II eingeschwenkt." berichtete Unas.
Branford horchte auf.Wenn die Ferengi auftauchten,dann wollten sie etwas.
"Haben sie Kontakt aufgenommen,Commander?" fragte er.
Unas erwiderte:"Wir haben mehrere Versuche unternommen,mit dem Schiff in Kontakt zu treten.Aber sie verweigern jeden Kommunikationsversuch."
"Verstanden,Commander.Gehen sie auf Alarm Gelb und halten sie sich bereit,die Außenteams hochzubeamen.Ich will vorbereitet sein,wenn wir Schwierigkeiten bekommen.Ende." ordnete Branford an.
Er sah Jacobs an:"Überwachen sie,ob es Transporteraktivitäten gibt.Ich will gerüstet sein,wenn die Ferengi kommen."
"Aye,Sir." erwiderte Jacobs und stand auf.

 

Branford war in Gedanken,als ihn Crusher rief:"Sir,die Ferengi sind runtergebeamt.Wir sind hier beim Zelt des Häuptlings."
"Ich komme sofort,Lieutnant." erwiderte Branford und sprang auf.Er sah Sandra Galen an:"Kommen sie,Counselor."

 

Crusher stand mit einem Sicherheitsoffizier am Rande des Häuptlingszeltes.Drei Ferengi standen ebenfalls da und beobachteten die Umgebung.
Branford trat vor die Ferengi und begrüßte sie:"Ich bin Captain Christopher Branford von der U.S.S. Hood.Darf ich fragen,wer sie sind?"
Der Ferengi,der etwas weiter vorne stand,antwortete:"Ich bin Rodek,Beauftragter des Handelsrates der Ferengi.Das ist der 1.Offizier der Krik´ta,Nibor."
Er deutete auf einem Ferengi,der einen Phaser am Gürtel trug.Der dritte Ferengi trug ebenfalls eine solche Waffe.
"Unser Aufenthalt hier soll sie in keiner Weise beunruhigen,Captain.Wir wollen lediglich Handelsbeziehungen zu diesen Leuten aufbauen." sagte Nibor mit einem scheinheiligen Lächeln.
Rodek fügte hinzu:"Wir verabschieden uns,Captain."
Die Drei gingen weiter.Jacobs blickte ihnen nach.
"Diese Sprüche glauben sie ihnen wohl nicht,oder Sir?" fragte er.
Branford schüttelte den Kopf:"Nein,das tue ich tatsächlich nicht.Aber wir können im Augenblick nichts tun.Dieser Planet ist nach den kürzlichen Ereignissen nicht unser alleiniges Eigentum." Er sah Crusher an:"Sie und ihre Sicherheitsmannschaft überwachen,was die Ferengi hier tun.Berichten sie mir dann."
Crusher nickte:"Zu Befehl,Captain."

 

Die Ferengi durchstreiften stundenlang das Lager,redeten mit unterschiedlichsten wichtigen Leuten des Stammes.Branford beobachtete mit wachsendem Mißtrauen die Aktionen der Ferengi.

 

Crusher trat an Branford heran.
"Captain,es gibt etwas zu berichten."
Branford nickte:"Gut,Mr Crusher.Reden sie."
"Die Ferengi haben mit Lo Ramos und Ra Taurus gesprochen.Sie haben Angebote unterbreitet,um Schürfrechte zu erwerben." meldete Crusher.
Branford fragte nach:"Welche Art von Angeboten?"
Crusher machte ein ärgerliches Gesicht:"Sie haben angeboten,alle Menschen zu entfernen und ihnen Waffen offeriert.Bei Lo Ramos haben sie damit keinen Erfolg gehabt,aber Ra Taurus war von ihren Worten sehr angetan."
Branford stand verärgert auf:"Ich werde mit diesen Ferengi reden müssen.Kommen sie mit,Lieutnant."

 

"Captain,was können wir für sie tun?" fragte Rodek mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck,als Branford näherkam.
Er stellte sich vor den zwei Köpfe kleineren Ferengi.
"Man hat mir mitgeteilt,daß sie hier Versuche unternehmen,die Savanjos gegen die Kolonisten aufzuwiegeln!Was haben sie dazu zu sagen?"
Rodek leugnete alles:"Wie kommen sie zu einer derartigen Unterstellung,Captain?Wir haben nichts dergleichen angestellt!"
Crusher entgegnete:"Ich habe ihre Gespräche abgehört,Rodek.Sie haben ganz eindeutig derartige Angebote gemacht."
Nibor kam ebenfalls hinzu.Er verhielt sich aggressiv.
"Sie unterstellen uns eine derartige Bösartigkeit,Captain?Ich warne sie!Die Ferengi sind sehr empfindlich Verleumdungen gegenüber." sagte er verächtlich.
Branford blickte ihn deutlich an:"Ich wollte ihnen nur empfehlen,sich diplomatisch zu verhalten.Damit wäre gesichert,daß das gute Verhältnis zwischen unseren Völkern gewahrt bleibt.Guten Tag."
Er ging mit Crusher den Weg zurück.

 

Sandra Galen sah ihn fragend an.
"Was haben sie bei den Ferengi erreicht,Captain?"
Branford machte ein nichtssagendes Gesicht:"Nicht viel.Sie leugnen,daß sie die Savanjos aufwiegeln wollen.Aber wir wissen,daß sie es tun wollen."
"Sir,sollen wir hier nicht einschreiten?" fragte Crusher.
Branford erwiderte:"Wir können nur einschreiten,wenn wir die beiden Parteien dazu bewegen,sich an einen Tisch zu setzen.Dann werden die Angebote der Ferengi bedeutungslos." Er sah auf:"Wir müssen die abtrünningen Kolonisten finden."
Er tippte seinen Insignienkommunikator an:"Branford an Shuttle Pike."
Valerie Gansburry antwortete:"Hier Gansburry,Sir."
"Val,sie müssen für mich die abtrünnigen Kolonisten finden.Es sind etwa 150 Menschen,die sich außerhalb der bewohnten Gebiete aufhalten." ordnete er an.
Gansburry bestätigte:"Aye,Sir.Wir scannen."
Fünf Minuten später meldete sie sich wieder:"Captain,wir haben die erwähnten Leute entdeckt.Koordinaten wurden an den Transporterraum der Hood transferiert."
Branford erwiderte:"Verstanden,Val.Ende." Er rief das Schiff:"Branford an Hood,vier Personen auf die bezeichneten Koordinaten beamen."

 

Branford scannte mit seinem Tricorder die Umgebung,in der sie materalisiert hatten.
"Ich habe den Lagerplatz der Kolonisten ausgemacht.Dort,zweihundert Meter entfernt.Kommen sie,das sehen wir uns an." sagte er zu seinen Begleitern.

 

"Halt,wer sind sie?" schrie ein Mann,der ein altes Phasergewehr trug.
Branford hob die Hände:"Captain Branford von der U.S.S. Hood.Ich möchte mit Petro dos Santos sprechen."
"Kommen sie.Ich bringe sie zu ihm." sagte der Mann und deutete auf ein Zelt.

 

Petro dos Santos war ein schnauzbärtiger,dunkelhäutiger Mann mit einem grimmigen Blick.
"Was wünschen sie,Captain?" fragte er unumwunden.
Branford erwiderte:"Ich will mit ihnen über die Savanjos reden,Mr dos Santos."
"Die Savanjos!Und über was wollen sie mit mir reden?" fragte dos Santos.
Branford fügte hinzu:"Die Savanjos wollen Frieden mit den Kolonisten schließen,Mr dos Santos.Sie haben nur die Forderung,daß ihre heiligen Stätten unberührt bleiben."
"Hört sich ja interessant an,Captain.Aber ich habe beileibe nicht die Absicht,diesen Leuten Zugeständnisse zu machen.Wenn das alles ist,dann..." erwiderte dos Santos ungerührt.
Branford unterbrach ihn:"Seien sie doch vernünftig!Es wird doch an ihrem Bergbau nichts ändern!"
"Es wurden Mitbürger entführt,Captain.Das kann nicht so einfach hingenommen werden." meinte dos Santos mit grimmiger Miene.Er rief seine Wache.
"Begleiten sie die Sternenflottenoffiziere aus dem Lager,Michael." ordnete er an.

 

Branford sah niedergeschlagen seine Begleiter an.
"Wir haben keinen Erfolg gehabt." sagte er enttäuscht.
Der Counselor urteilte:"Ich habe einen sehr verschlossenen Geist bei Mr do Santos entdeckt.Er wird kaum einlenken,Sir."
"Das befürchte ich auch,Counselor.Wir beamen zum Lager zurück." erwiderte Branford und tippte seinen Kommunikator an:"Branford an Hood.Beamen sie uns zum Lager zurück."

 

"Legen wir uns schlafen.Morgen sieht das Ganze schon anderst aus.Gute Nacht." sagte Branford,während er sich auf eine Matte fallen ließ.Er legte seinen Tricorder und seine Waffe ab.
Die anderen nickten:"Gute Nacht,Captain."

 

Gansburry suchte ständig mit den Sensoren des Typ-6-Shuttles nach Bewegung in dem an sich menschenleeren Hügelgelände.
"Schon wieder so eine Nacht,in der wir Patrouille fliegen.Wird das nie enden?" beschwerte sich Peter Wendelsbourgh,der das Shuttle steuerte.
Gansburry warf ihm einen ernsten Blick zu:"Es ist unsere Aufgabe,Peter.Geh auf Kurs 175,Flughöhe sechstausend Meter."
Das Shuttle ging auf einen anderen Kurs.Gansburry intesivierte die Scannersuche.Ganz schwach empfing sie Lebenszeichen unter sich.
"Ich habe etwas,Peter!Lebensformen,zwanzig Kilometer Richtung 190.Es sind menschliche Lebenszeichen und welche,die zu den Savanjos gehören." sagte sie.
Wendelsbourgh nickte:"Ich ändere den Kurs,Val."
"Jetzt kann ich genauer erkennen,was da ist.Warte..." berichtete sie und scannte erneut.Plötzlich wurde ihre Stimme lauter:"Da unten registriere ich Phaserfeuer!"
Wendelsbourgh reagierte sofort und öffnete einen Kanal.
"Pike an Captain Branford."

 

Branford schlief gerade,aber das Geräusch des piepsenden Kommunikators hätte ihn von den Toten wiedererweckt.
"Hier Branford.Was gibt es?" fragte er aufgeregt.
Wendelsbourgh erwiderte:"Captain,offensichtlich bekämpfen sich auf unserer Position Kolonisten und Savanjos!"
"Wir beamen hin!Übermitteln sie die Koordinaten zum Transporterraum der Hood.Ende!" befahl Branford,während er seinen Gürtel mit dem Tricorder und dem Phaser umschnallte.Crusher hatte das Gespräch gehört.
Branford sah ihn an:"Rufen sie van Mende und Andrews her.Sie,Mr Jacobs und die beiden begleiten mich."

 

Keine ganze Minute später waren die drei bei Branford.Er sah sie an:"Wir müssen in einen Kampf zwischen den Savanjos und den Kolonisten eingreifen.Phaser auf Betäubung und größte Vorsicht!" Er tippte seinen Kommunikator an:"Hood,beamen sie uns auf die übermittelten Koordinaten.Energie!"

 

Der Kampf zwischen den etwa zwanzig Kolonisten und den dreißig Savanjos tobte bereits schwer,als Branford und das Außenteam materalisierten.
"Bleiben sie außerhalb,bis ich andere Befehle gebe!" schrie Branford und zog seinen Phaser.
Die Savanjos machten anscheinend keine Unterschiede zwischen den Kolonisten und dem Außenteam.Branford wich einem Geschoss aus,daß definitiv ihm galt.
"Eröffnen sie das Feuer!" ordnete Branford an.Er betäubte zwei Savanjos,die sich den Kadetten Andrews und van Mende näherten.
Crusher schlich etwas weiter nach vorne,wo ein Savanjo ihm den Phaser aus der Hand schlug.Der taktische Offizier reagierte blitzschnell und trat dem Savanjo mit dem Fuß in den Bauch,worauf er zu Boden ging.
Mittlerweile waren zwei Kolonisten von Pfeilen getroffen worden und auch drei Savanjos lagen mit Schusswunden am Boden.
Branford feuerte auf drei Kolonisten,die einen Savanjo zu Boden geschlagen hatte und ihn nun erschießen wollten.Zwei der Kolonisten betäubte er,der dritte feuerte zurück.Branford hechtete zur Seite und der Schuss schlug fünf Meter von ihm entfernt ein.Trotzdem wurde er von der Druckwelle zu Boden geschleudert.
"Der Phaser muß auf Stufe 6 oder 7 eingestellt gewesen sein.Damit kann er jemanden mit einem Schuss töten!" dachte sich Branford.Er feuerte nochmals und betäubte den Mann.

 

Crusher hatte seinen Phaser aufgehoben und sah sich um.Kadett van Mende sah er hinter einem Felsen hervorschleichen.Er sah zehn Meter entfernt einen Kolonisten,der auf den Kadetten anlegte.
"Van Mende,Vorsicht!In Deckung!" schrie er panisch und feuerte auf den Kolonisten.Der Schuss verfehlte den Angreifer,der daraufhin auf van Mende schoss.Der junge Mann hatte den Angreifer nicht gesehen,der Schuss traf ihn in den Bauch.Er sackte zusammen.
Crusher feuerte nochmals und traf ihn.Er stürmte zu van Mende hinüber und kniete zu ihm hinunter.Seine Bemühungen kamen zu spät.Van Mende war tot.
Jacobs war ebenfalls zu van Mende hingelaufen und fragte:"Was ist mit ihm,Wesley?"
Crusher schüttelte knapp den Kopf und blickte weiter auf den toten Mann.

 

Branford,Jacobs und Andrews hatten die restlichen Kolonisten und Savanjos auseinandergetrieben.Die Gegner waren ohnehin schockiert von ihren Verlusten.Fünf Savanjos und vier Kolonisten lagen auf der Erde,für sie kam jede Hilfe zu spät.

 

Der Anführer der Kolonisten kniete am Boden,die Hände vor´s Gesicht gelegt.
Branford steckte seinen Phaser in das Halfter zurück und sprach ihn scharf an:"War es das wert?"
"Nein,nein!" schluchzte der Mann und sah auf die toten Kolonisten.
Branford fragte:"Wer sind sie,Sir?"
"Clark Dustin." lautete die knappe Antwort.
Jacobs trat zu Dustin hin.
"Ich hoffe,nun werden sie endlich mit den Savanjos verhandeln.Das müßte ihnen doch klargemacht haben,daß sie Frieden auf Darados II brauchen."
Dustin stand auf:"Ja,Lieutnant.Ich werde mit dos Santos sprechen."
"Wenn sie endlich Interesse an Gesprächen gefunden haben,dann kommen sie zum Lager der Savanjos.Heute mittag um 12.00 Uhr." erwiderte Branford.Dann fügte er hinzu:"Kommen sie,Lieutnant.Wir gehen."

 

Sandra Galen kam auf Branford zu.Er konnte ihre Aufregung spüren.
"Ra Taurus hat eingewilligt,mit den Kolonisten zu reden.Er,Lo Ramos,Miller und dos Santos werden sich um 12.00 Uhr auf dem Gipfel des Tho´Cat treffen."
Branford sah sie fragend an.Sie erkannte seinen Blick und erwiderte:"Der Tho´Cat ist dieser Berg,Captain.Sehen sie." Sie deutete auf einen imposanten Gipfel,der hinter dem Lager aufragte.
"Wollen wir hoffen,daß sie erfolgreich sind." erwiderte Branford.Er sah Crusher,der in den Himmel blickte.
"Entschuldigen sie mich." sagte Branford und ging zu seinem taktischen Offizier hin.

 

Branford legte Crusher die Hand auf die Schulter.
"Wesley,es war nicht ihre Schuld.Glauben sie mir." sagte er ruhig.
Crusher sah den Captain an:"Ich habe den Angreifer verfehlt,Sir.Hätte ich ihn getroffen,so wäre van Mende noch am Leben."
"Hören sie,das ist doch gar nicht bewiesen.Er waren noch mehrere Kolonisten in der Nähe,jeder andere hatte ebenso Gelegenheit zu feuern." erwiderte Branford.
Crusher schüttelte den Kopf:"Danke für ihre Hilfe,Sir.Aber das muß ich alleine bewältigen."
"Kehren sie auf die Hood zurück,Wesley." ordnete Branford an.
Crusher nickte:"Aye,Sir."

 

Jacobs beobachtete,wie die Sonne langsam hinter dem Berg verschwand.Er schlug mit der Faust auf den Boden.
"Verdammt,wie lange dauert das noch?" fluchte er frustriert.
Sandra Galen erwiderte:"Sam,seien sie geduldig.Dort auf dem Gipfel geht es um wichtige Entscheidungen,die langer Überlegung bedürfen."
"Aber seit sieben Stunden,Sandra?Ich halte das für ein schlechtes Zeichen." meinte der Einsatzoffizier mit pessimistischer Miene.
Die Beraterin legte ihre Hand auf seine Schulter:"Ich nicht.Vertrauen sie mir."

 

Vier Gestalten durchschritten das Tor zum Lager.Branford erkannte sie nach kurzer Zeit.Es waren Lo Ramos,Ra Taurus,dos Santos und Miller.
Der Captain stand auf und ging zu den Vier hin.
"Gibt es ein Ergebnis,meine Herren?" fragte er ruhig.
Lo Ramos nickte langsam:"Ja.Wir sind überein gekommen.Die Kolonisten werden unser heiliges Land respektieren und uns als Ureinwohner dieser Welt anerkennen."
"Im Gegenzug dürfen wir die Metalle weiterhin abbauen,mit einer Beteiligung für die Savanjos.Wir sind sehr zufrieden." fügte Miller lächelnd hinzu.
Branford nickte:"Ich beglückwünsche sie.Diese Übereinkunft wird sich sicherlich als positiv für beide Völker auswirken."
Ra Taurus sah die beiden Ferengi weit entfernt stehen und deutete auf sie:"Ich glaube,wir sollten unsere Gäste auffordern,uns nun zu verlassen."
"Sorg für die unverzügliche Abreise der Ferengi,Ra Taurus." ordnete Lo Ramos an.

 

Branford,Jacobs und acht Krieger der Savanjos begleiteten Ra Taurus zu den Ferengi.Diese sahen Ra Taurus ungläubig an.
"Habt ihr euch entschieden,Ra Taurus?Sollen wir die Menschen entfernen?" fragte Rodek entschlossen.
Ra Taurus schüttelte grimmig den Kopf:"Eure Motive sind ehrlos,ihr seid hier nicht länger erwünscht.Verlaßt uns!"
Die Ferengi fühlten sich bedroht und griffen zu ihren Phasern.Branford und Jacobs hatten ihre Hände ebenfalls an den Griffen ihrer Waffen,die Krieger der Savanjos hatten ihre Armbrüste in den Händen.Die Ferengi mußten aufgeben.
Nibor aktivierte seinen Kommunikator:"Krik´ta,drei hochbeamen!"
Branford sah Jacobs an:"Wir kehren auf die Hood zurück.Diese Enttäuschung wird die Ferengi wütend machen,deshalb will ich an Bord sein.Counselor,kommen sie!"
Galen trat zu Branford und Jacobs hinzu.
"Branford an Hood.Drei Personen hochbeamen.Energie!" ordnete Branford an.

 

Branford befand sich mit Galen und Jacobs auf dem Weg zur Brücke,als zwei Treffer das Schiff erschütterten.Der Ferengi-Kreuzer griff die Hood an.

 

"Bericht,Nummer 1." befahl Branford hastig,als er die Brücke betrat.
Unas meldete:"Zwei Treffer steuerbord,Schilde halten noch.Wir haben den Orbit verlassen."
"Waffenstatus,Mr Crusher?" fragte Branford besorgt den taktischen Offizier.
Dieser sah wenig optimistisch drein:"Wir haben sechs Phaserbänke,Höchsteinstellung 60%.Die zwei Torpedolauncher können mit Geschossen,die höchstens Stufe 5-Ladungen haben,betrieben werden."
"Und die taktische Analyse?" fragte der 1.Offizier.
Jacobs berichtete:"Die Krik´ta hat sechs Disruptorphalanxen und vier Quantentorpedolauncher.Wir haben in einem normalen Gefecht so gut wie keine Chance,sie kampfunfähig zu machen."
"Kurs auf 220.016 setzen,volle Impulskraft.Miss Waringthon,fliegen sie ständig Beta-Sequenz-Ausweichmanöver." ordnete Branford an.Er aktivierte seinen Bildschirm an seiner Station und bat Unas zu sich.
"Sehen sie,das ist das Darados-System.Hier ist ein Meteornebel,der die Schilde und Sensoren so gut wie nutzlos macht.Dort können wir sie vielleicht schlagen." erläuterte er.
Unas betrachtete besorgt das Szenario:"Sie wissen,mehr als ein Treffer mit der schweren Bewaffnung der Krik´ta können wir ohne Schilde nicht überleben."
"Ich weiß,Commander.Aber so haben wir überhaupt keine Chance.Lieutnant,setzen sie Kurs auf 198.090.Bringen sie uns in den Nebel." ordnete Branford angespannt an.
Die Hood steckte noch zwei Treffer ein,die die Schilde auf 70% absenkten.Dann erreichte sie den Meteornebel.
"Letzte Sensorenpeilung,Mr Crusher?" fragte Branford.
Crusher checkte es und erwiderte:"Richtung 340.025.Dort waren sie vor dem Eintritt in den Nebel,Captain."
"Heckphaser auf letzte Position ausrichten,Feuerstoß mit 60%." befahl er.
Crusher nickte:"Wir sind bereit,Sir."
"Feuer!" befahl Branford energisch.
Der Feuerstoß aus den Achterphasern streifte die Krik´ta nur leicht,richtete jedoch trotzdem Schäden an.
"Leichte Schäden an ihrem Leitsystem,Sir.Ich kann sie nicht mehr orten." berichtete Jacobs.
Branford murmelte:"Es ist wie wenn du bei völliger Dunkelheit kämpfst.Erst im letzten Moment siehst du den Gegner.Wenn er vor dir ist."
"Hoffen wir,daß er vor uns ist,Captain." meinte Jacobs ironisch.
Branford ließ die Hood nach steuerbord abdrehen,um die Krik´ta vor die Torpedorohre zu bekommen.Er wiederholte diese Manöver mehrmals,erzielte aber keine Wirkung.
Branford stand auf und ging zu Jacobs an die OPS.
"Mr Jacobs,können sie eine Ionenspur oder eine Impulskurve des Gegners orten?"
Jacobs scannte intensiv und meldete:"Eine geringe Ionenspur auf 297.020.Könnte von der Krik´ta stammen,Sir."
Branford blickte zum Hauptschirm,der hin und wieder ein klares Bild lieferte.
"Lieutnant Waringthon,Kurs auf 297.020 ändern.Viertel Impulskraft." befahl er.
Branford setzte sich langsam in den Kommandosessel und wartete.Wenn es die Spur des Ferengi-Schiffes war,dann mußte es bald auftauchen.
"Da,Captain!Da ist es!" schrie Jacobs triumphierend.
Branford nickte:"Torpedos auf Ziel ausrichten,Doppelsalve Level 3."
"Bereit,Captain." erwiderte Crusher kühl.
Branford stand auf:"Feuern sie die Torpedos ab!"
Die Geschosse trafen die Krik´ta.Jacobs´ Analyse ergab,das es sehr schwere Schäden auf der Krik´ta gab.Sie änderte nicht den Kurs,obwohl die Hood direkt hinter ihr war.
"Ihr Leitsystem scheint beschädigt worden zu sein,Sir.Sie bleiben auf Kurs." berichtete Crusher.
Branford stand auf:"Öffnen sie einen Kanal zur Krik´ta,Lieutnant."
Der Hauptbildschirm wurde kurz dunkel,dann erschien ein Ferengi.Er sah recht mitgenommen aus und die Brücke hinter ihm ebenso.
"Ich bin Captain Christopher Branford von der U.S.S. Hood.Daimon,sie werden umgehend ihre Waffen abschalten und den Raum der Föderation verlassen.Wenn sie sich weigern,schießen wir sie manövrierunfähig und lassen sie hier zurück." teilte Branford grimmig seinem Gegenüber mit.
"Wir akzeptieren ihre Bedingungen,Captain.Krik´ta Ende." erwiderte der Ferengi.
Jacobs scannte das Schiff:"Sie schalten ihre Waffenphalanx aus und setzen einen Kurs aus dem System hinaus."
Branford nickte:"Verstanden.Lieutnant,setzen sie Kurs auf Darados II.Voller Impuls."

 

Klänge von Trommeln erklangen über dem Lager der Savanjos.Es wurde die Übereinkunft zwischen den Kolonisten und den Savanjos gefeiert.
Branford stand mit seinen Stabsoffizieren bei der Familie Stiles.
"Captain,wir haben ihnen zu danken.Ihre Hilfe hat das alles hier erst möglich gemacht." sagte Peter Stiles.
Branford versuchte bescheiden zu sein:"Nur mit Hilfe meiner Crew und den Akademiekadetten konnten wir das erreichen."
Die Tochter,Carol Stiles blickte sich um.Ra Taurus kam näher und sah sie an.Branford bemerkte,daß etwas in seinem Blick lag.
"Dad,ich werde mit Ra Taurus etwas spazieren gehen.Bis später." sagte sie und ging mit dem Savanjo fort.
Stiles blickte ihr besorgt nach:"Ich weiß nicht,was ich davon halten soll."
"Mr Stiles,die offenbare Freundschaft zwischen ihrer Tochter und Ra Taurus ist der Anfang eines besseren Verstehens zwischen den Menschen und den Savajos." beruhigte Sandra Galen.
Branford fügte hinzu:"Machen sie sich keine Sorgen.Ra Taurus ist ein charakterstarker und ehrlicher Mann.Carol hat eine gute Wahl getroffen."
"Hoffen wir es,Captain." erwiderte Stiles lächelnd.

 

"Captain,wir haben über Hyperaumfunk neue Anweisungen erhalten." berichtete Waringthon,als Branford die Brücke betrat.
"Und was?" wollte Branford müde wissen.
Sie berichtete weiter:"Wir sollen uns mit der Exeter bei Fartolis II treffen und sie übernehmen.Dann sollen wir uns auf Deep-Space-Two melden.Zur weiteren Verwendung."
"Von wem stammt der Befehl,Lieutnant?" fragte Branford.
Waringthon lächelte:"Er stammt von Admiral Ariaga,Sir."
"Verstanden.Lassen sie Kurs auf Fartolis II setzen.Sie haben die Brücke." ordnete Branford gelangweilt an und verließ die Brücke wieder.

 

Lara Unas saß in ihrem Quartier,als eine Mitteilung der Brücke eintraf.
"Commander,wir haben eine Subraum-Nachricht für sie." teilte Waringthon mit.
Unas bestätigte:"Stellen sie sie durch,Lieutnant."
Sie las sie langsam durch,dann nochmal.Nach diesem Mal brach sie in Tränen aus.

 

Der Türsummer ertönte und Branford bat einzutreten.Es war Lara Unas,die sehr verstört wirkte.
"Nummer 1,was haben sie?" fragte Branford,der in einem Sessel saß und ein Buch las.
Sie setzte sich langsam und erwiderte:"Captain,ich möchte sie um meine sofortige Versetzung bitten."
Branford klappte das Buch zu und sah sich überrascht an:"Wieso wollen sie versetzt werden,Commander?"
Sie erwiderte:"Private Gründe,Sir.Bitte."
"Lara,ich bin ihr Vorgesetzter,aber ich bin auch ihr Freund.Was ist passiert?" beharrte Branford sanft.
"Also gut." flüsterte sie leise.Sie stockte kurz und redete weiter.
"Ich habe vor zwei Stunden eine Subraumbotschaft von Betazed erhalten.Sie besagt,daß meine Mutter verstorben ist.Sie war mit einem Shuttle unterwegs von der Orbitalstation,als es abstürzte.Mein Vater ist,wie sie wissen,schon seit über fünf Jahren tot.Meine kleine Schwester ist erst 15,sie geht auf Betazed noch zur Schule.Wir haben auch keine Verwandten,die sie aufnehmen könnten.Deswegen muß ich nach Betazed zurück."
Branford nahm ihre Hand:"Es tut mir sehr leid,Lara.Ich werde ihrer Bitte entsprechen.Ein alter Bekannter von mir ist Leiter der Sicherheitstruppe der Botschaft.Er sucht seit längerem eine Stellvertreterin.Wenn sie möchten,können sie den Job haben."
"Vielen Dank,Sir." sagte Lara und stand auf.Sie blickte Branford ein letztes Mal an,dann verließ sie das Quartier.

 

Die Tür der Brücke öffnete sich und Lara Unas betrat den Raum.Sie blickte die anwesenden Stabsoffiziere an und ging zu Branford hin.
"Captain,ich wollte mich verabschieden." sagte sie leise.
Branford nickte ihr zu und stand aus dem Sessel auf:"Viel Glück,Lara.Wir werden sie hier sehr vermissen.Die Exeter verliert einen guten 1.Offizier."
"Danke,Captain.Auch sie alle werden mir fehlen.Auf Wiedersehen." erwiderte sie und reichte ihm die Hand.
Danach verabschiedete sie sich von allen anderen Offizieren.
"Sir,Counselor Galen und ich würden Lara gerne zum Transporterraum begleiten." bat Crusher.
"Gehen sie nur.Miss Waringthon,teilen sie Fartolis II mit,daß Commander Unas runterbeamt." erwiderte Branford.

 

Er überprüfte einige Berichte der Decks.
L´Arro meldete eine halbe Stunde später:"Captain,ein Schiff der Intrepid-Klasse nähert sich dem Planeten.Es ist die Exeter.Sie ruft uns."
Branford erhob sich:"Auf den Schirm,Lieutnant."
Lieutnant Commander Delany,der wissenschaftliche Offizier der Exeter,erschien auf dem Hauptbildschirm.
"Ich grüße sie,Captain.Die Exeter ist bereit zur Übernahme.Hier an Bord befindet sich eine Prisencrew,die die Hood zurück zur Erde bringt." sagte Delany.
Branford nickte:"Danke,Mr Delany.Wir kommen rüber.Ende."

 

Es war für den Captain ein gutes Gefühl,wieder in seinem Kommandosessel an Bord der Exeter zu sitzen.Es war ein Gefühl von Zuhause,das ihn umgab.
Die Stabsoffiziere hatte ihre Plätze eingenommen,die Exeter war startklar.
"Miss Waringthon,Kurs auf Deep-Space-Two setzen.Geschwindigkeit Warp 4." ordnete Branford.
Waringthon nickte:"Kurs und Geschwindigkeit eingegeben,Sir."
"Beschleunigen." befahl Branford.
Crusher,der neben ihm im Sessel des 1.Offiziers saß,sah Branford an.
"Captain,wer soll Lara ersetzen?Haben sie schon eine Idee?" fragte er.
Branford schüttelte den Kopf:"Bis jetzt noch nicht.Aber ich werde mich auf dem Flug nach Deep-Space-Two damit beschäftigen."
Er sah Waringthon an:"Wie ist die Flugzeit,Lieutnant?"
"Fünf Stunden, sechzehn Minuten,Sir." berichtete Waringthon.
Branford stand auf:"Counselor,treffen wir uns in einer halben Stunde in meinem Quartier.Mr Crusher,sie haben die Brücke."

 

Branford nahm an seinem Schreibtisch Platz.
"Computer,Hyperraumverbindung zum Flottenkommando auf Chaia VII aufbauen.Genehmigung Branford,763836." befahl er dem Computer
Der erwiderte:"Nennen sie Name,Rang und Position der Person,die sie erreichen wollen."
"Name Fitzpatrick, Daniel.Rang Admiral, Position Leiter der Personalabteilung." gab Branford genau an.
Auf dem Bildschirm erschien Admiral Fitzpatrick.Branford kannte ihn flüchtig von der Zeit,als er XO auf der Cornwall war.
"Ich grüße sie,Captain Branford.Was kann ich für sie tun?" begann er.
Branford entgegnete:"Sir,ich benötige ihre Hilfe.Mein XO hat wegen privater Schwierigkeiten um eine Versetzung gebeten.Nun brauche ich einen neuen 1.Offizier.Ich hatte gehofft,sie haben gute Leute für mich."
Fitzpatrick meinte gleichgültig:"Nun,ich kann ihnen einige Offiziere nennen,die infrage kommen.Aber ob diese letztendlich geeignet sind,müssen sie selbst entscheiden,Captain."
"Natürlich,Sir.Wenn sie mir die Daten überspielen würden,dann wäre ich ihnen sehr dankbar." erwiderte Branford.
Der Admiral nickte:"Sicher.Wir übertragen die Daten.Viel Glück weiterhin.Ende."

 

"Herein bitte." rief Branford,als der Türsummer ertönte.Es war Sandra Galen.
"Ah,Sandra.Setz dich bitte." bat Branford und rückte ihr einen Stuhl zurecht.
Sie sah ihn an:"Brauchst du mich für die Auswahl deines neuen XO´s?"
"So ist es.Deine Hilfe hat letztes Mal funktioniert,also wieso nicht dieses Mal?" erwiderte Branford lächelnd.
Der Counselor nickte und griff sich das Datenpad.Nach dem Durchlesen meinte sie:"Was ist mit Lt.Commander Dexter Bent?Er war zuvor als Einsatzoffizier auf der Bunker Hill,hat genügend Erfahrung und hervorragende Referenzen."
Branford schüttelte den Kopf:"Nein.Bent ist mir zu karriereversessen,er würde den Ablauf hier stören.Sein persönliches Profil zeigt einen Offizier,dem die eigene Karriere wichtiger ist als das Wohl des Schiffes.
"Wie du meinst." erwiderte sie und überlegte kurz.
"Was ist eigentlich mit Wesley Crusher?" fragte sie Branford ernst.
Branford grübelte und gab zur Antwort:"Wesley ist ein sehr guter Offizier und Vorgesetzter.Aber er ist mir von den Spezialgebieten her zu ähnlich,Sandra."
"Wie meinst du das?" fragte sie irritiert.
Branford erklärte:"Sieh mal,Crusher und ich sind Taktik-Experten.Ein 1.Offizier muß zu einem gewissen Punkt die Schwächen seines Kommandanten kompensieren.Das funktioniert nur,wenn der XO auf einem anderen Gebiet seine Stärken hat."
"Lieutnant Commander Thomas Riker.Wer ist das,Chris?Ist er verwandt mit Captain William Riker?" fragte Galen,nachdem sie einen weiteren Namen gelesen hatte.
Branford wiegte den Kopf:"In gewisser Weise schon.William und Thomas sind praktisch ein und dieselbe Person,von der Genetik und den frühen Erinnerungen her gesehen." Er stoppte kurz und redete weiter:"Es war vor neun Jahren.William Riker war damals Lieutnant und taktischer Offizier auf der Potemkin.Ich war als Sicherheitsoffizier ihm unterstellt,war zu dem Zeitpunkt Fähnrich.Wir wurden nach Nervala IV gerufen,wo eine Forschungsstation evakuiert werden mußte.Das dichte Verzerrungsfeld des Planeten störte jedoch unsere Transporter ganz erheblich,bereits beim Runterbeamen.Riker führte das sechsköpfige Außenteam,dem auch ich angehörte.Wir holten alle Wissenschaftler raus.Will versuchte,noch die Daten zu retten und blieb noch,während alle anderen schon hochgebeamt wurden.Als er schließlich nachkommen wollte,gelang es ihm fast nicht.Unser Transporterchief schaltete einen zweiten Eindämmungsstrahl hinzu,um Riker´s Muster zu erhalten.Aber das war eigentlich gar nicht nötig.Nun denn,schließlich gelang es,ihn hochzubeamen.Der zweite Strahl wurde abgeschaltet,doch er reflektierte durch das Verzerrungsfeld zum Planeten und dort materalisierte der zweite William T. Riker.Er dachte,die Potemkin hielt ihn für tot,doch in Wirklichkeit hatte das Schiff auch einen William Riker an Bord.Sie flogen ab,und der 2.Riker blieb auf Nervala IV.Bis im Jahre 2371.Die Enterprise-D kam nach Nervala IV,um die Daten zu retten,die dort zurückgelassen wurden.Sie fanden den 2.Riker,der ihnen half,die Daten zu retten.Er entschied sich schlußendlich,seine Karriere fortzusetzen.Er nahm den zweiten Vornamen Thomas als 1.Namen an und ging auf die Gandhi.Will Riker hat mir das alles mal erzählt.Er hat mittlerweile seine Differenzen mit seinem Bruder überwunden."
"Eine unglaubliche Geschichte.Er hat auf einmal einen Zwillingsbruder bekommen.Nun,wie dem auch sei,er steht auf der Liste für die XO´s." kommentierte Sandra Galen Branford´s Geschichte.
"Wo ist er im Moment?" fragte Branford.
Galen prüfte es nach:"Er ist auf Deep-Space-Two und macht Urlaub."
"Ein guter Zufall.So kann ich mit ihm reden.Von den Fähigkeiten her ist er der ideale Mann,aber ich sehe andere Probleme." meinte Branford nachdenklich.
"Welche anderen Probleme,Chris?" fragte Sandra Galen.
Branford strich sich durch die Haare:"Er war mein Vorgesetzter auf der Potemkin.Und nun soll er mein Untergebener werden?Eine ungewöhnliche Situation.Für uns beide."
"Aber wenn er der ideale Mann ist,dann darf das keine Rolle spielen." erwiderte Galen entschlossen.
Branford machte ein unentschlossenes Gesicht:"Wir werden sehen,Sandra."

 

"Computer,eine Hühnersuppe bitte." orderte Branford beim Computer sein Mittagessen.Er nahm den Teller und setzte sich an einen Tisch.
"Darf ich mich setzen,Sir?"
Branford sah auf und sah Jake Cassels,seinen Chefingenieur.
Er nickte:"Sicher,Jake."
Cassels setzte sich und schwieg eine Weile.Dann faßte er sich ein Herz.
"Captain,haben sie entschieden,wer XO werden soll?"
Branford nahm einen Löffel Suppe und meinte:"Es gibt mehrere Möglichkeiten.Die objektiv gesehen beste ist Lt.Commander Thomas Riker."
"Ich kenne die Geschichte,Captain.Und ich weiß auch von ihren Vorbehalten gegenüber dem Commander." erwiderte Cassels nickend.
Branford legte den Löffel weg.Er sah zum Fenster hinaus,an dem die Sterne vorbeiglitten.Auf einmal ging das Schiff unter Warp.
"Alles wäre so einfach gewesen,wenn Lara geblieben wäre.Aber so ist es nunmal gekommen.Ich muß zusehen,daß die Exeter einen sehr guten Ersatz bekommt." sagte Branford,während er beobachtete,wie die Exeter eine Kursänderung durchführte.
Cassels sah Branford an:"Wenn sie Thomas Riker als XO wollen,dann bekommen sie auch die Probleme in den Griff.Denn er ist zweifellos der beste Mann,den sie kriegen können."
Ein Ruf ertönte:"Jacobs an Branford.Sir,wir erreichen Deep-Space-Two."
Branford tippte seinen Kommunikator an:"Verstanden.Rufen sie die Station und führen sie das Dockmanöver durch.Branford Ende."
Branford stand auf:"Entschuldigen sie mich,Jake.Wir sehen uns später."

 

Jacobs ließ sich angespannt im Kommandoesessel nieder.
"Station hat Dockgenehmigung erteilt,Sir." meldete McLure.
Jacobs nickte:"Impulsantrieb aus.Manövrierdüsen auf halben Vorwärtsschub einstellen."
Die Exeter glitt langsam auf den Dockpylon zu.Jacobs beobachtete,wie der Pylon sich dem Rumpfrücken der Exeter näherte.
"Schubumkehr einleiten,alle Stationen klar zum Andocken." befahl Jacobs.Ein Ruck signalisierte,daß die Exeter mit der Station verbunden war.
"Mr McLure,schalten sie die Energiesysteme auf äußeren Versorgungsmodus.Trägheitsdämpfer bleiben auf normalem Niveau." ordnete Jacobs an,während er aufstand.
McLure bestätigte:"Aye,Sir.Deep-Space-Two hat uns signalisiert,daß es einige Personaländerungen geben wird."
"Vielleicht ist unser neuer XO auch dabei.Wir werden sehen." meinte Jacobs.

 

"Willkommen auf Deep-Space-Two,Sir."
Branford nickte dem jungen Fähnrich zu,der an der Schleuse zwischen der Exeter und der Station stand:"Danke,Fähnrich.Wie kann ich erfahren,wo Lieutnant Commander Riker ist?"
Der Fähnrich deutete auf ein Terminal:"Wir können nachsehen,Captain."
Er checkte es nach und erwiderte:"Der Commander ist zur Zeit auf der OPS und hilft dem Einsatzoffizier bei Missionsplanungen."
"Er hat doch Urlaub,oder?" fragte Branford erstaunt.
Der Fähnrich nickte:"So ist es.Aber der Einsatzoffizier ist ein Freund des Commanders und hat ihn um Hilfe gebeten."
"Danke,Fähnrich." verabschiedete sich Branford.

 

Branford betrat die OPS,das Kontrollzentrum der Raumstation.Er sah sich um.Viele Offiziere waren zu diesem Zeitpunkt in dem Raum,er konnte Riker nicht ausmachen.
"Entschuldigen sie,wo ist Commander Riker?" fragte er eine junge Frau.
Sie deutete in den hinteren Teil des Raumes.Dort stand Riker mit einem weiteren Offizier an einem Pult.
Branford dankte der Frau und näherte sich Riker.Dieser erkannte ihn erst,als er ganz bei ihm stand.
"Chris?Chris Branford?" sagte er ungläubig.
Branford lachte ihn an:"Will?Oder soll ich Thomas sagen?"
Die beiden umarmten sich.Riker war gerührt von dem Wiedersehen:"Mensch,das ist ewig her,seit wir auf der Potemkin waren."
"Neun Jahre.Seit dem Zwischenfall auf Nervala IV.Ich habe von William gehört,was vor zwei Jahren passiert ist.Ich hatte jedoch keine Gelegenheit seither,dich zu besuchen." erwiderte Branford nickend.
Riker stimmte ihm zu:"Ja.Nervala IV." Er sah den anderen Offizier kurz an:"Wir machen später weiter,Marcus.Entschuldige mich."
Er sah Branford an:"Gehen wir etwas trinken,Chris."

 

Riker führte Branford in ein Lokal auf dem Promenadendeck,orderte zwei Tonic-Water und setzte sich mit ihm an einen Ecktisch.
"Bist du nur wegen eines Zufalles hier?" fragte Riker direkt.
Branford lächelte kurz:"Du hast mich durchschaut,Thomas.Ja,es ist wegen einer speziellen Angelegenheit." Er nahm einen Schluck aus dem Glas und fuhr fort:"Ich habe deinen Namen auf der Vorschlagsliste für die Executive Officers gelesen."
Riker stellte im gleichen Moment sein Glas ab:"Benötigst du einen,Chris?"
"Ja,so ist es.Mein XO,Lara Unas,hat wegen persönlicher Probleme ihre Versetzung beantragt.Ich brauche einen neuen 1.Offizier." nickte Branford zustimmend.
Riker sah ihn fragend an:"Meinst du,ich könnte den Posten des XO´s erfüllen?"
"Von den Fähigkeiten her bist du der ideale Offizier für den Posten.Aber mir stellt sich eine andere Frage: Kannst du dir überhaupt vorstellen,mein Untergebener zu sein?Immerhin war ich ein grünschnäbliger Fähnrich,als ich unter dir auf der Potemkin diente.Durch diese Geschichte auf Nervala IV hat sich die Sache um 180 Grad gedreht.Ich bin rangmäßig höher als du.Kommst du damit klar?" erwiderte Branford ausführlich.
Riker machte ein ablehnendes Gesicht:"Ich kann deine Besorgnis verstehen.Aber laß dir eines sagen: Ich werde,falls du dich für mich entscheidest,mit allen Kräften der Exeter dienen.Du kannst dich in jeder Situation auf mich verlassen.Ich werde mich dir nie widersetzen und dir dennoch Vorschläge bringen."
"Ich habe mich bereits für dich entschieden,Thomas.Sei unbesorgt.Wir können weiterhin unser Verhältnis wahren,wenn wir unter uns sind.Im Dienst allerdings.." erwiderte Branford bejahend.
Riker nickte:"Schon klar.Da werden wir natürlich die Form zwischen Kommandierendem und XO wahren."
"Deine Versetzung kann sofort bestätigt werden.Melde dich bitte in zwei Stunden bei mir auf der Brücke." sagte Branford abschließend.Er stand auf und schüttelte Riker die Hand:"Ich freue mich,dich an Bord zu haben.Bis später,Thomas."
"Ich ebenso,Chris.Wir sehen uns." gab Riker zur Antwort.

 

"Herein bitte." bat Branford,als der Türsummer ertönte.
Riker betrat unsicher den Bereitschaftsraum des Captains.
Branford erhob sich und begrüßte ihn:"Willkommen an Bord der Exeter,Tom."
"Danke,Captain." erwiderte Riker.
Branford hob die Hand:"Privat können wir es natürlich weiter so halten,wie es bisher war.Aber komm,ich zeige dir die Brücke und stelle dir die anderen Offiziere vor."

 

Die Brückenoffiziere sahen den neuen 1.Offizier gespannt an,als er mit Branford die Brücke der Exeter betrat.
Wesley Crusher saß im Kommandoessel,neben ihm saß Counselor Galen.Außerdem waren noch Jacobs,Waringthon,Cassels und Delany auf der Brücke.
"Ich möchte ihnen allen unseren neuen 1.Offizier vorstellen.Lieutnant Commander Thomas Riker wird sicherlich eine Bereicherung für unsere Crew sein.Bitte schenken sie ihm ihre uneingeschränkte Loyalität und ihr Vertrauen." sagte Branford in die Runde der Offiziere.
Er deutete auf Crusher und Galen:"Das ist Lieutnant Crusher,unser taktischer Offizier und unsere Schiffsberaterin,Counselor Galen."
Die beiden begrüßten den neuen XO herzlich und hießen ihn willkommen.Branford stellte Riker die restlichen Stabsoffiziere vor und nahm dann im Kommandoessel Platz.Er nickte Riker zu:"Commander,bringen sie das Schiff auf Kurs."
Der Commander nickte und nahm im Platz des 1.Offiziers Platz.Die restlichen Offiziere gingen auf ihre Stationen.
"Lieutnant,Manövriertriebwerke bereithalten,Impulsantrieb ebenso.Mr Jacobs,Dockverbindungen lösen und alle Systeme auf Reiseflugmodus bringen.Kurs auf 220.065 setzen,Manövriertriebwerke auf halben Vorwärtsschub." befahl Riker knapp.
Die Exeter glitt von der Station weg.Riker beobachtete die Aktionen der Brückenmannschaft.
Er sah Branford an:"Wir sind auf Kurs,Sir.Was ist unser Ziel?"
Branford lächelte:"Danke,Commander.Miss Waringthon,setzen sie Kurs auf Malcom II.Geschwindigkeit Warp 3."
Die junge Frau am Steuerpult gab die Daten ein und meldete:"Bereit,Captain."
"Beschleunigen sie." lautete der Befehl des Captains.
Die Exeter ging auf Überlichtgeschwindigkeit und nahm den Weg zu ihrer nächsten Mission auf.

 


  E   N   D  


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