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<Freie Stories> Nr. 002 - Der Feind |
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Vorgeschichte: Seit den Ereignissen in "Die neuen Verbündeten" sind zwei Monate vergangen. Die Exeter ist der Raumstation Deep-Space-Nine als Aufklärer zugewiesen worden.Sie ist seitdem mit Patroullienflügen zwischen der cardassianischen Grenze und Bajor beschäftigt.Branford hat es mit gelegentlichen Grenzverletzungen seitens der Cardassianer und seinem neuen Oberbefehlshaber,Admiral Oliver Towell, seine Schwierigkeiten.Seine Befehle bringen die Exeter wieder und wieder in gefährlichste Situationen. ---------------------------------------------------------------------------- Eine ohrenbetäubende Explosion auf der Brücke der Exeter schleuderte zwei Crewmitglieder zu Boden.Sie blieben mit schwersten Verbrennungen liegen. "Fähnrich,wir wurden getroffen!Schilde sind runter auf 15%,Achterwaffen und Warpantrieb ausgefallen!Ich verzeichne einen Hüllenbruch auf Deck 8." meldete Einsatzleiter Luke McLure. Fähnrich Jenny Waringthon führte das Kommando.Sie sah sich die Lage an und befahl:"Ausweichmanöver Gamma,dreiviertel Impuls!Quantentorpedos bereit?" Lieutnant Crusher nickte:"Zu ihrer Verfügung,Maám!" "Stellen sie volle Streuung ein!Und Feuer!" befahl sie. Die Geschosse trafen den angreifenden cardassianischen Kreuzer hart.Seine Schilde waren praktisch ausgefallen,seine anderen Systeme auf´s Schwerste beschädigt. "Sie nehmen uns von achtern her unter Feuer!" schrie McLure.Doch es war schon zu spät.Die abgefeuerten Photonentorpedos der Gegner vernichteten das,was von der Exeter übrig war. Jenny Waringthon konnte nichts mehr sehen.Der Raum,in dem sie sich befand,war vollkommen dunkel. "Computer,Licht an und Programm beenden!" Die Stimme gehörte Captain Christopher Branford. Das Licht ging an und zeigte die Brücke im Normalzustand. Waringthon stand ziemlich alleine da.Sie hatte das Kommando und sie hatte versagt. "Nun,Fähnrich?Irgendwelche Befehle?" Der Hohn in Branford´s Stimme war zu hören. Sie schüttelte den Kopf:"Nein,Sir.Tut mir leid." "Das war nur eine Holodeck-Simulation einer möglichen Kampfsituation,wie sie eintreten könnte.Sie sollen lernen,Menschen zu führen." Er sah sie aufmunternd an:"Kommen sie,sie haben sich Mühe gegeben.Das erkenne ich an.Lassen sie ihre Crew wegtreten." Branford saß im Bereitschaftsraum und grübelte.Seine letzten Missionen hatten ihn immer öfter in gefährliche Konflikte mit den Cardassianern geführt.Der neue Oberbefehlshaber des Sektors,Admiral Oliver Towell,strebte einen Kurs der Konfrontation an,den sein Vorgänger Peterson strikt vermeiden wollte. In den letzten vier Wochen hatte Branford mehrere Beschwerden an das Hauptquartier geschickt,in dem er solche grenzverletztenden Einsätze stark kritisierte. Ein Signal ertönte und zeigte an,daß sich jemand vor der Tür befand. "Kommen sie bitte herein." bat Branford. Die Tür öffnete sich und Lt.Commander Fogarty,sein 1.Offizier,betrat den Raum. Branford sah ihn an:"Was gibt es,Nummer 1?" Fogarty nahm Platz und erwiderte:"Captain,haben sie schon eine Antwort vom Hauptquartier erhalten?Ich meine betreffs den Einsätzen an der cardassianischen Grenze." Branford sah ihn enttäuscht an:"Noch keine Reaktion." Er legte das Datenpad ab:"So langsam glaube ich,da steckt mehr dahinter.Wenn sie mehrere Beschwerden von verschiedenen Kommandanten ungehört verhallen lassen,dann ist das merkwürdig." "Eine Reaktion gab es,wie ich erfuhr.Captain Grayham von der Resolution erhielt eine offizielle Abmahnung wegen beleidigender Äußerungen gegenüber einem Vorgesetzten." erwiderte Fogarty. Branford nickte:"Ja,James ist eben ein ziemlich direkter Mensch.Er hat Towell all das in´s Gesicht gesagt,was er von ihm hielt." "Nun,das würde ich auch gern.Aber er sitzt am längeren Hebel.Das war es eigentlich schon,Sir.Ich mache dann mal weiter." Fogarty verließ den Raum. Kurz darauf kam eine Meldung von der Brücke:"Sir,wir empfangen eine Mitteilung vom Hauptquartier.Nur für sie bestimmt." Branford bestätigte:"Verstanden,Mr McLure.Legen sie es in meinen Raum." Er las die Mitteilung und war enttäuscht und erfreut zugleich über den Inhalt. "Fähnrich Waringthon,melden sie sich im Bereitschaftsraum." Waringthon saß im Speiseraum,als die Mitteilung des Captains kam.Sie erhob sich sofort und suchte den Bereitschaftsraum. Branford sah Waringthon an.Komisch,dachte er sich.Im Laufe der vergangenen Monate hatte sie sich enorm weiterentwickelt.Mittlerweile hatte sie auch hin und wieder das Kommando übernommen,wenn es nötig war. "Fähnrich,setzen sie sich." Branford deutete auf den vor dem Tisch stehenden Stuhl:"Nun,Miss Waringthon,ich habe eine erfreuliche Nachricht für sie.Sie haben sich wirklich zu einem sehr guten Offizier gemausert.Hiermit befördere ich sie zum Lieutnant junior grade." Er legte ein leeres,goldenes Abzeichen auf den Tisch. "Meinen herzlichen Glückwunsch.Sie haben es wirklich verdient." Waringthon wußte gar nicht,was sie sagen sollte.Sie heftete sich das Abzeichen zu dem bestehenden vollen hinzu. "Vielen Dank,Sir.Ich bin überglücklich." strahlte sie. Branford lächelte:"Na,sie übernehmen mittlerweile auch mehr Verantwortung.Das sollte honoriert werden.Sie können auf ihre Station zurückgehen." Es war vier Stunden später.Branford saß gemütlich in seinem Quartier und hörte Musik.Es war Jazz,ein Stück,welches er besonders mochte. Ein Summen an der Tür unterbrach die Ruhe.Branford bat einzutreten. Als sich die Tür öffnete,war er einigermaßen überrascht.Es war Lt.Commander Jadzia Dax,der wissenschaftliche Offizier von Deep-Space-Nine. Die Trill-Frau hatte eine faszinierende Ausstrahlung,die nicht nur in ihrem tollen Aussehen begründet lag.Ihre sanfte Art und ihre dennoch ausgeprägte Spontanität,das waren Eigenschaften,die Branford gefielen. "Jadzia,kommen sie herein." Er stand auf und bot ihr Platz an:"Möchten sie etwas trinken?" Jadzia nickte:"Wenn sie mir einen Kräutertee hätten,dann gerne." Branford brachte ihr den Tee,dann setzte er sich wieder:"Was führt sie her?" Sie sah ihn irritiert an:"Muß es einen Grund geben,Christopher?" Sie lachte:"Ja,es gibt einen.Ich möchte,daß sie mit mir meine "Tag der Initiation" feiern.Wenn sie morgen Zeit haben." Branford sah sie interessiert an:"Ich fühle mich geehrt.Wer kommt denn noch zu dieser Feier?" "Nun,eigentlich wird sonst niemand kommen.Es ist ein Ritual,in dem nur ein Mensch anwesend sein darf.Sie sollen mit mir das "Ilias-Ritual" abhalten." erwiderte sie. Branford stutzte:"Wir zwei?Interessant.Woraus besteht dieses Ritual?" "Nun,es ist eigentlich ganz einfach.Sie trinken mit mir ein spezielles Trill-Getränk,daß aus getrockneten Blättern der Ilia-Pflanze besteht.Damit frischen wir sozusagen unsere Lebensenergie auf,die seit diesen vier Jahren verloren gegangen ist.Solange liegt der letzte "Tag der Initiation" nach ihrer Zeitrechnung zurück." Jadzia blickte ihn durchdringend mit ihren blauen Augen an. Branford lächelte sie an:"Wie ich bereits gesagt habe,ich fühle mich geehrt.Noch was:Ist eine bestimmte Kleidung vorgeschrieben?" Jadzia schüttelte den Kopf:"Nein.Sie können ganz normal in Uniform kommen." Sie blickte zur Uhr:"Ich muß gehen.Morgen,um 18.00 Uhr in meinem Quartier.Ich freue mich." Als Branford eine halbe Stunde später den Speiseraum aufsuchte,hatte er nicht mal die Zeit,sich etwas zu essen zu bestellen.Bevor er seinen Essenswunsch äußern konnte,rief ihn die Brücke:"Unas an Branford.Captain,es findet eine Einsatzbesprechung auf Deep-Space-Nine statt.Alle Kommandanten sollen kommen." Branford erwiderte:"Verstanden,Lieutnant.Branford Ende." Er war als letzter im Konferenzraum der Station.Die Kommandanten,Captain Reginald Tallas von der U.S.S. Midway,Captain Grayham von der U.S.S. Resolution und Captain Harbinger von der U.S.S. Trafalgar waren schon da.Ebenfalls waren Admiral Towell,Captain Sisko und Lt.Commander Worf anwesend.Branford begrüßte alle Anwesenden,dann setzte er sich und hörte Towell´s Ausführungen zu. "Meine Herren,danke für ihr Kommen.Die Besprechung dient der Einteilung der nächsten Patroullien.Captain Tallas wird mit der Midway heute noch aufbrechen und die Grenze entlangfliegen.Sie,Captain Grayham,folgen morgen früh.Commander Worf,sie fliegen mit der Defiant eine kurze Sicherungspatroullie.Die Trafalgar bleibt auf Abruf an der Station." Er wollte schon seine Vortrag beenden,dann sah er Branford an:"Zu ihnen,Captain Branford.Sie werden in drei Tagen losfliegen.Der Flugplan wird jedem von ihnen noch übermittelt.Halten sie die Augen offen,meine Herren.Wegtreten." Draußen nahm sich Sisko Branford zur Seite. "Chris,ich habe von deinen Bemühungen wegen Towell gehört.Meinst du nicht,das ist ziemlich aussichtslos?" Branford zog die Augenbrauen hoch:"Vielleicht.Aber ich kann diese Einsätze nicht auf längere Sicht so durchführen.Mit dieser Taktik verhindern wir eine Annäherung an die Cardassianer.Gerade jetzt,wo es ihnen nicht so gut geht,könnten sie bereit sein,Frieden zu schließen." "Oder einen Krieg zu führen.Das meinst du doch,oder?" fügte Sisko hinzu. Branford nickte:"Genau.Warten wir ab,was passiert.Bis später,Ben." Branford begegnete im Speiseraum der Exeter kurz darauf Sandra Galen.Sie saß alleine an einem Tisch.Branford fragte höflich,ob er sich setzen dürfte und Sandra bot ihm lächelnd den Platz an. "Ich hörte,du feierst mit Commander Dax den "Tag der Inititation".Ich muß sagen,für einen Menschen ist das eine große Ehre.Wenn mich meine Kenntnisse der Trill nicht verlassen haben,so wird nur ein Mensch an diesem Tag eingeladen,der einem sehr nahesteht." analysierte sie ihn. Branford sah sie böse an:"Was möchtest du mir sagen,Sandra?Soll ich mich von Dax fernhalten?" "Keinesfalls,Chris.Tu,was du für richtig hälst." erwiderte sie. "Weißt du,ich muß zugeben,ich habe ein schlechtes Gewissen.Wegen Nella.Vielleicht wird das mit Dax etwas mehr,als ich zu Anfang annahm." Sandra blickte ihn lange an und antwortete:"Hör mal,es ist zwar erst zwei Monate her.Aber keiner kann dich für deine Gefühle verantwortlich machen.Wenn du mit Dax etwas anfangen möchtest,dann tu es.Nella wollte bestimmt nicht,daß du alleine und unglücklich bist." Branford berührte ihre Hand:"Danke für deine Hilfe.Bei dir kann ich mir sicher sein,daß du einen freundschaftlichen Rat gibst." Sie lächelte zurück:"Ich bin für dich da.Da weißt du,und daran ändert sich nichts." Exakt um 18.00 Uhr stand Branford vor Jadzia´s Quartier.Er klingelte und die Tür öffnete sich. "Hallo,Jadzia.Herzlichen Glückwunsch zu ihrem "Tag der Initiation".Ich meine,wenn man das in ihrer Kultur sagt." begrüßte Branford sie. "Nun,man kann es so sagen.Kommen sie herein und nehmen sie Platz." erwiderte Dax lächelnd. Branford betrat das Quartier und nahm auf dem Sofa Platz. "Ich hätte ihnen etwas mitgebracht,aber ich konnte mir nicht vorstellen,ob oder was man einem Trill zu diesem Tag schenkt." Jadzia schüttelte den Kopf:"Normalerweise bekommt man nichts geschenkt.Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen." Sie nahm eine Kerze und stellte sie auf den Tisch.Dann regelte sie das Licht etwas herunter. "Nun können wir beginnen." Sie holte einen Kelch und zwei Tassen,die anscheinend aus einem Material ähnlich Kupfer hergestellt wurden. Sie reichte Branford eine Tasse und schenkte etwas von dem Getränk ein.Sich selbst nahm sie ebenfalls eine volle Tasse. "Man blickt sich tief in die Augen,Christopher.In dieser Situation trinkt man das Getränk." erklärte sie und kniete sich auf ein Kissen.Branford tat es ihr gleich und kniete sich ebenfalls hin. Dann tranken sie die Tassen aus und setzten sie ab.Branford schluckte es herunter.Es schmeckte bitter,dann ein wenig süßlich. "Ein interessanter Geschmack.Bitter und süß.Zwei Eigenschaften,die sich selten zusammen finden lassen." Jadzia lächelte ihn an:"So ist es.Danke,daß sie mit mir diesen Moment geteilt haben." "Ich bin der,der zu danken hat." Er blickte verlegen im Raum herum.Sie knieten noch immer voreinander:"Eine komische Situation,Jadzia.Im Moment weiß ich gar nicht,was ich tun soll." Jadzia beugte sich nach vorne:"Küssen sie mich einfach,wenn sie nicht wissen,was sie tun sollen." Branford kam der Aufforderung nach und küßte Jadzia leidenschaftlich.Sie erwiderte seine Zärtlichkeit. "Was ist,Chris?Habe ich bei dir alte Wunden aufgerissen?" fragte sie,als Branford plötzlich aufhörte. Er zuckte mit den Schultern.Dann erwiderte er:"Ich habe einen Menschen verloren,den ich sehr geliebt habe.Ich könnte das vermutlich nicht nochmal verkraften." Sie nickte verständnisvoll:"Ich verstehe.Trotz allem habe ich mich in dich verliebt.Ich habe gehofft,daß du es ebenso siehst." "Ich sehe es ebenso,Jadzia.Du faszinierst mich mit deiner Art.Ich werde versuchen,es auf eine neue Beziehung ankommen zu lassen." Branford verbrachte die Nacht mit Jadzia und erlebte ein völlig neues Gefühl.Er stellte fest,daß ihre Gefühle auch die seinen waren. Branford erwachte acht Stunden später.Jadzia lag neben ihm,nur mit einem Nachthemd bekleidet.Er weckte sie mit einem Kuss. "Wie hast du geschlafen?" Sie streckte sich aus:"Fantastisch.Das muß an dir gelegen haben." Branford stand auf und holte ein Tablett,bestellte Brötchen und Kaffee beim Replikator.Dann wurde zusammen gefrühstückt. Nach zehn Minuten wurden sie von einer Nachricht gestört.Es war Lieutnant Waringthon,die,wie er wußte,zu dieser Zeit das Kommando hatte. "Waringthon an Branford.Guten Morgen,Sir.Verzeihen sie die Störung,aber Admiral Towell hat unseren Einsatz vorverlegt.Wir sollen in zwei Stunden starten." Branford mußte sich zurückhalten,um nicht zu fluchen. "Bestätigt,Lieutnant.Rufen sie alle Stabsoffiziere zurück und leiten sie die Startvorbereitungen ein.Ich kommen in fünfzehn Minuten.Ende." Jadzia blickte enttäuscht drein.Branford bemerkte den Blick und strich ihr mit der Hand über die Wange:"Tut mir leid.Aber der Admiral hat seine Befehle gegeben.Wir sehen uns erst in drei Wochen wieder,wenn wir von der Patroullie zurück sind.Leider ist unsere erste gemeinsame Zeit sehr kurz gewesen." Sie nickte:"Ich verstehe.Wir sehen uns dann.Sei vorsichtig." Sie gab ihm einen Kuss.Dann brach Branford zu seinem Schiff auf. "Bericht,Lieutnant Waringthon." ordnete Branford an,als er die Brücke betrat. Die junge Frau erhob sich aus dem Kommandosessel:"Vorflugchecks wurden durchgeführt,Deuterium,Antimaterie und Torpedovorrat ergänzt.Diagnosen der Stufe 3 an allen Hauptsystemen wurden bereits vorgenommen.Wir sind klar zum Start." Branford nickte:"Danke,Lieutnant." Er aktivierte die Bordsprechanlage:"Hier spricht der Captain.Wir haben einen vorzeitigen Abflugbefehl erhalten.Ich weiß,daß keiner von uns darüber glücklich ist.Aber wir müssen unsere Pflicht erfüllen.Ende der Übertragung." Seine Stabsoffiziere trafen nach und nach ein.Unas übernahm die Steuerstation,Jacobs die Station des Einsatzleiters und Crusher die taktische Station.Fogarty und Galen setzten sich auf ihre Plätze links und rechts von Branford. "Alles bereit,Sir." meldete Jacobs. Branford nickte:"Also dann.Systeme auf Reiseflugmodus umstellen,Andockklammern lösen.Manöverdüsen halbe Kraft voraus.Bringen sie uns auf Kurs,Lieutnant Unas." Die Exeter glitt langsam von Deep-Space-Nine weg. "Setzen sie Kurs auf 201,90.Sobald wir aus dem System heraus sind,gehen sie auf Warp 4." befahl Branford. Unas nickte und beschleunigte die Exeter auf Warpgeschwindigkeit. "Commander Fogarty,ich möchte sie im Bereitschaftsraum sprechen.Lieutnant Unas,sie haben die Brücke." "Nehmen sie Platz,Nummer 1." Branford bot seinem 1.Offizier einen Stuhl an. "Unsere Einsatzbefehle wurde vor zehn Minuten übermittelt.Wir sollen eine Patroullienkurs an der cardassianischen Grenze anlegen und nach Aktivitäten auf ihrer Seite Ausschau halten." unterrichtete Branford den 1.Offizier. Fogarty schaute skeptisch drein:"Sind wieder Grenzverletzungen vorprogrammiert,Captain?" "Ich hoffe es nicht,Nummer 1.Aber es kann durchaus sein,daß Towell erneut auf diese Idee kommt.Wir sollten vorbereitet sein.Auf dem Patroullienkurs wird permanenter gelber Alarm gegeben.Das wäre alles." Fogarty nickte und verließ den Raum. "Lieutnant,ich habe etwas geortet.Peilung 200,040.Es befindet sich in cardassianischem Raum!" meldete McLure aufgeregt. Lieutnant Samuel Jacobs,der das Kommando führte,sah von seinem Monitor auf. "Was haben sie geortet,Fähnrich?" fragte er. McLure versuchte,einen klareren Wert zu bekommen. "Ich weiß es nicht,Sir.Ich kann es nicht genau bestimmen." Jacobs stand auf und ging zur Station des Einsatzleiters.Er sah sich die Daten an und schüttelte den Kopf:"Beruhigen sie sich.Das ist nichts.Diese Sensorschatten orten wir schon seit den drei Tagen,die wir uns an der Grenze befinden." McLure sah ihn bedauernd an:"Tut mir leid,Sir.Ich habe offensichtlich überreagiert." Jacobs klopfte ihm auf die Schulter:"Macht nichts,Fähnrich.Besser sie sind über- als untervorsichtig.Machen sie weiter." Er drehte sich herum und nahm wieder im Kommandosessel Platz. "Captain,wir haben gerade eine sehr wichtige Nachricht erhalten.Sie sollten sich diese sofort anssehen!" Branford wurde durch die Mitteilung der Brücke überrascht. "Ich höre,Mr Jacobs.Legen sie die Meldung auf meinen Schirm." Er war einigermaßen überrascht und entsetzt über das,was er las: ---------------------------------------------------------------------------- ------------------------------ an: alle Kommandeure der Sternenflotte im bajoranischen Sektor von: Admiral Oliver Towell, strategischer Planungschef im bajoranischen Sektor Mit sofortiger Wirkung wird Captain James Grayham, U.S.S. Resolution,seines Kommandos enthoben. Der Grund liegt im ungebührlichen Verhalten Grayham´s begründet.Ab sofort übernimmt Captain Dan Peddingthon das Kommando über die Resolution. Sternenflottenkommando, Admiral Oliver Towell ---------------------------------------------------------------------------- ------------------------------ Branford legte das Datenpad hin.Dan Peddington war ein Mitglied von Towell´s Stab.Soweit Branford es wußte,hatte er noch nie zuvor ein Schiff kommandiert.Branford war entsetzt,daß ein erfahrener Mann wie Grayham derartig abserviert wurde.Sicher,er war aufsässig,aber er hatte immer seine Pflicht erfüllt.Er bestellte sich erst mal einen Kaffee beim Replikator,um diese Meldung zu verdauen. "Captain,wir haben unsere Scannergebnisse an Admiral Towell weitergemeldet.Der Erhalt wurde uns bestätigt.Bis jetzt noch keine Antwort." meldete Lieutnant Unas,als Branford die Brücke betrat. "Gut,Lieutnant.Ich übernehme die Brücke und löse sie ab." erwiderte Branford. Eine halbe Stunde später meldete Lieutnant Randolph:"Captain,wir werden von Deep-Space-Nine gerufen.Es ist Admiral Towell." Branford nickte:"Verstanden.Auf den Schirm,Mr Randolph. "Ich grüße sie,Captain.Besten Dank für ihre Übermittlung.Wir haben die Ergebnisse ihrer Scann analysiert.Sie sind recht ungenau,wie ich sagen muß." Branford nickte:"Das ist korrekt,Admiral.Aber genauere Scanns können wir nicht anstellen.Und vor allem:Diese Ergebnisse sind wahrscheinlich kein Zeichen einer cardassianischen Flotte." "Ich bin da anderer Meinung,Captain.Wir müssen Klarheit haben.Folgendes:Sie begeben sich mit der Exeter zum Boradis-System und klären die Lage.Dann berichten sie mir." erwiderte Towell. Branford wurde innerlich wütend.Das Boradis-System lag weit hinter der cardassianischen Grenze.Unter Umständen konnte ihnen der Rückweg abgeschnitten werden. "Admiral,sie wissen so gut wie ich,daß ein Flug zum Boradis-System ungeahnte Konsequenzen für uns haben könnte.Das System liegt weit hinter den cardassianischen Linien.Ich muß ernsthaft gegen dieses Befehl protestieren." Towell´s Gesichtzüge verschärften sich:"Captain,das war keine Bitte.Das war ein Befehl und sie werden ihn ausführen.Ist das klar?" Branford überlegte sich einiges,als Towell seinen Satz beendet hatte.Er hatte eine große Verantwortung dem Schiff und der Crew gegenüber.Sie vertraute ihm,und dieses Vertrauen würde er enttäuschen,wenn er sie wissentlich in Gefahr bringen würde. Er zeigte sein bestes Pokerface und erwiderte:"Admiral,ich kann ihren Befehl nicht befolgen.Tut mir leid.Wenn sie wollen,können sie mich vor einen Disziplinarausschuss bringen.Aber ich werde meine Crew und mein Schiff nicht wissentlich und unnötig einer Lebensgefahr aussetzen." Towell blickte ihn wütend an:"Branford,sie werden dafür teuer bezahlen!Das garantiere ich ihnen!Sie werden umgehend zur Station zurückkehren.Towell Ende." Der Bildschirm erlosch.Branford setzte sich langsam in seinen Kommandosessel:"Ich hoffe,ich habe eben nicht das Todesurteil meine Karriere unteruzeichnet." Fogarty sicherte ihm die Unterstützung der Crew zu:"Sir,wir stehen hinter ihnen.So,wie sie für uns eingetreten sind.Verlassen sie sich darauf." Branford nickte:"Danke,Nummer 1.Ich hoffe nur,meine Verweigerung war die richtige Wahl.Sonst könnte es böse enden." Am nächsten Tag trat das ein,was er befürchtet hatte.Er befand sich auf der Brücke und nahm einen Logbucheintrag vor. Sein taktischer Offizier,Lieutnant Crusher,meldete:"Captain,ich empfange einen allgemeinen Funkspruch von der U.S.S. Trafalgar.Er richtet sich an alle patroullierenden Schiffe in diesem Sektor." Branford nickte:"Lassen sie mal hören,Lieutnant." "Hier spricht Captain Andrew Harbinger von der U.S.S. Trafalgar.Wir haben vor einer halben Stunde Trümmer entdeckt.Die Koordinaten sind 144 zu 96 zu 206." Jacobs entfuhr es:"Das waren die Koordinaten,bei denen wir vor 20 Stunden waren,Captain." Branford nickte nur und hörte weiter der Mitteilung zu:"Es sind offensichtlich die Trümmer der Sally D.,einem Frachter,der Impfstoffe für einen bajoranischen Mond transportierte.Dort ist das Antilles-Fieber ausgebrochen.Wir konnten eine Logbuchboje finden.Hoffentlich kann der Impfstoff rechtzeitig nachgeliefert wird.Sonst wird es böse werden.Ende der Übertragung." Jacobs fuhr fort:"Leider ist kein anders Schiff mit den Impfstoffen unterwegs.Die Bevölkerung wird weiter sterben." Branford stützte den Kopf mit seinen Händen ab:"Warum haben wir nichts getan?Wir hätten es vielleicht verhindern können." Fogarty fügte entschlossen hinzu:"Vielleicht,Captain.Bis jetzt wissen wir noch nichts." "Das ist egal.Wir kehren schnellstens nach Deep-Space-Nine zurück.Lieutnant Waringthon,Kurs auf die Station setzen,Warp 9.Beschleunigen." Auf halbem Weg zurück wurde die Exeter aufgehalten.Crusher war der Erste,der es bemerkte. "Captain,ich orte ein Schiff,daß sich auf einem Abfangkurs zu uns befindet!" Branford sah sich um:"Identifizieren sie es,Mr Crusher." "Es ist die Resolution,Sir.Sie kommt schnell näher,bei gleicher Geschwindigkeit ist sie fünf Minuten entfernt.Was sollen wir tun?" erwiderte Crusher. Branford schüttelte den Kopf:"Wir tun nichts.Behalten sie Kurs und Geschwindigkeit bei." Fünf Minuten später war die Resolution in Sichtweite. "Captain,sie haben ihre Waffen aktiviert!Sie fordern uns auf,unter Warp zu gehen!" meldete Crusher. Branford wollte nicht riskieren,daß ein Föderationsschiff ein anderes beschießt und lenkte ein:"Auf halbe Impulskraft,Lieutnant." "Sir,sie kommt längsseits.Ich kann Transportertätigkeit orten.Sie kommen an Bord!" meldete Jacobs. Auf der Brücke materalisierten sich sechs Männer.Es waren Towell und fünf Sicherheitswachen.Sie hatten allesamt ihre Phaser gezogen. Lieutnant Crusher und Lieutnant Jacobs wollten den Captain verteidigen und zogen ihre Typ-I-Phaser.Branford bedeutete ihnen aber sofort,sie wieder wegzustecken. Towell trat auf Branford zu. "Captain Christopher Branford,ich verhafte sie.Die Anschuldigung lautet: Befehlsverweigerung,die die Vernichtung der Sally D. zur Folge hatte.Durch ihre Vernichtung sind tausende Bewohner auf dem bajoranischen Mond zum Tode verurteilt.Sie werden sich vor einem Tribunal zu verantworten haben.Ich nehme sie mit auf die Resolution." Branford erwiderte nur kurz:"Ich persönlich glaube nicht,daß unser Nichtstun die Vernichtung des Frachters zur Folge hatte.Es ist noch nicht einmal sicher,daß es Cardassianer waren." Towell sah ihn verächtlich an:"Das wird das Tribunal entscheiden.Commander Fogarty,bis auf weiteres führen sie das Kommando.Sie werden unverzüglich nach Deep-Space-Nine zurückkehren.Dort erwarten sie ihre neuen Befehle.Das wäre alles." Er tippte seinen Kommunikator an:"Towell an Resolution,sieben Personen zurückbeamen." Towell,Branford und die Wachen entmateralisierten. Fogarty stand reichlich alleine da. "Was sollen wir tun,Commander?" fragte Jacobs hilflos. Fogarty sah ebenso drein:"Im Moment können wir nichts tun.Kehren wir wie befohlen zurück.Geschwindigkeit Warp 9.Energie." Branford wurde in eine Arrestzelle gesteckt.Niemand sprach mit ihm,und ihm wurde doch etwas schwer um die Seele.Hatte er all diese Menschen auf dem Gewissen?Er legte sich auf die Pritsche und schlief kurz darauf ein. "Sir,wachen sie auf!Sir!" Branford schlug die Augen auf und erblickte einen jungen Fähnrich,der die Uniform der Sicherheitsabteilung trug. "Was ist denn,Fähnrich?" fragte Branford schlaftrunken. Der junge Mann sah ihn an und antwortete:"Wir haben Sternenbasis 75 erreicht,Captain.Sie werden in wenigen Minuten runtergebeamt." "Wie lange habe ich geschlafen,Fähnrich?" fragte Branford. "Exakt 6 Stunden,15 Minuten,Sir." erwiderte der Fähnrich.Er deaktivierte das Kraftfeld der Zelle:"Kommen sie bitte.Ich bringe sie zum Transporterraum." In der Sternenbasis wurde ihm ein Überwachungsarmband angelegt,das seine Flucht verhindern sollte.Ihm wurde mitgeteilt,daß in drei Stunden das Tribunal zusammentreten würde. Der Park der Sternenbasis war weiträumig und Branford unternahm einen ausgedehnten Spaziergang.Das kurzfristige Ansetzen einer Verhandlung irritierte ihn.Er hatte schon einmal einer Verhandlung beigewohnt.Üblicherweise vergingen zwischen Verhaftung und Verhandlung mindestens eine Woche.Branford durchstreifte den Park und überlegte sich seine Verteidigung. "Captain Christopher Branford?" Branford drehte sich herum und erblickte einen jungen Mann in einer blauen Uniform:"Richtig geraten.Und sie sind?" "Lieutnant John Lopez.Ich bin ihr Verteidiger bei der anstehenden Verhandlung.Wir sollten uns über den Prozess unterhalten."erwiderte der Mann. Branford nickte:"Sicher.Haben sie sich schon mit den Fakten vertraut gemacht?" "Nun,äh.Ich habe erst heute morgen die Mitteilung erhalten.So wie ich die Lage sehe haben wir nur wenig Chancen.Sie sollten sich schuldig bekennen,Sir." Branford fuhr ihn an:"Ja,ich werde mich schuldig bekennen!Ich habe einen Befehl verweigert.Aber ich werde mich nicht schuldig bekennen,daß mein Verhalten die Vernichtung der Sally D. zur Folge hatte.Verstehen sie?" Lopez sah pessimistisch drein:"Damit werden wir kaum Erfolg haben,Captain.Wir müssen etwas Überzeugenderes bringen als das.Die beste Chance haben wir,wenn sie sich schuldig bekennen." Branford erwiderte:"Wenn sie sich vor der Schlacht schon ergeben,sind sie ein schlechter Sternenflottenoffizier,Lieutnant." "Ich fürchte,wenn sie nicht kooperieren,kann ich nichts für sie tun.Guten Tag,Captain." erwiderte Lopez und wandte sich zum Gehen. Zwei Stunden später suchte Branford den Gerichtssaal auf.Es waren erstaunlich wenig Beteiligte anwesend.Außer ihm und Lieutnant Lopez war noch der Chefankläger,Commander Ulysses Madison anwesend.Er begrüßte ihn kurz und nahm neben Lopez Platz. "Erheben sie sich zu Ehren des Tribunals." Die Anweisung des Gerichtsdieners wurde von allen Anwesenden befolgt.Branford kannte die Mitglieder des Tribunals mehr oder weniger gut.Der Vorsitzende war Admiral Leon Bradburry,ein kautziger,alter Mann dessen starre Ansichten in der Flotte meist auf Unverständnis stießen.Auch die zwei anderen Admirale,John Villandre und Uras Tarrot waren graue Eminenzen,die sich Gedankengut aus den Zeiten der Klingonenkonflikte erhalten hatten. Die zwei anderen Beisitzer waren Branford unbekannt.Es waren Commodore Trevor McGill und Captain Zak Oppenheimer. "Setzen sie sich.Das hohe Gericht der Sternenflotte tagt zur Sternzeit 2257.14.Verhandelt wird der Fall Branford.Dem Angeklagten wird zur Last gelegt,bei Sternzeit 2238.01,als er das Kommando über die U.S.S. Exeter hatte,wissentlich einen direkten Befehl seines Vorgesetzten,Admiral Oliver Towell,verweigert zu haben.Durch seine Handlungen ist es nachweislich zur Vernichtung der S.S. Sally D. gekommen,die dringend benötigte Impfstoffe transportierte.Die Vernichtung erfolgte durch cardasssianische Kreuzer,die sich tags zuvor bei einer Sensorenabtastung lokalisieren hätten können,wenn sie den Befehl Towell´s befolgt hätten.Wie plädieren sie?" Lopez erhob sich und antwortete:"Wir plädieren auf schuldig,Sir." Branford packte ihn am Arm:"Damit bin ich nicht einverstanden!" Bradburry sah Branford scharf an:"Möchten sie etwas anmerken,Captain?" "So ist es,Admiral.Ich plädiere auf nicht schuldig,und zwar wegen des Zusammenhangs der Befehlsverweigerung mit der Vernichtung der Sally D." Bradburry nickte:"Das ist ihr gutes Recht,Captain.In´s Protokoll aufgenommen.Wir fahren mit der Beweisaufnahme fort.Commander Madison,rufen sie ihren ersten Zeugen." Der Ankläger erhob sich:"Die Anklage ruft Captain Dan Peddington." Der Captain der Resolution war ein kleingewachsener,hagerer Mann mit einem ausdruckslosen Gesicht. Madison fragte ihn:"Captain,hat die Resolution zur Sternzeit 2254.17 nicht einen Sensorenscann des Boradis-Systems gemacht?" Peddington nickte:"Richtig.Wir orteten Impulskurven von cardassianischen Raumschiffen.Offensichtlich die,welche die Sally D. vernichtet hatten." "Wie kommen sie zu dieser Ansicht,Captain?" fragte Madison weiter. Peddington erwiderte:"Nun,die Impulskurven konnten wir bis zu dem Punkt verfolgen,an welchem die Sally D. vernichtet worden war.Das war eindeutig." Branford stutzte.Lieutnant Jacobs hatte ebenfalls einen Sensorenscann des Areals vorgenommen und nichts entdeckt.Zumindest waren es keine Impulskurven eines cardassianischen Kreuzers.Aber er konnte nichts tun.Lopez wollte keinen Einspruch erheben und Branford durfte es nicht. "Danke,Captain.Das wäre alles." Madison nahm Platz.Lopez verzichtete darauf,Peddington in´s Kreuzverhör zu nehmen. Branford wurde mit der Zeit immer mutloser.Lopez rief keine eigenen Zeugen auf und stellte nur harmlose Fragen an Madison´s Zeugen. Nach einer Stunde stieß Branford Lopez an:"Wieso haben sie sich nicht gleich zu Commander Madison auf die Bank des Anklägers gesetzt?Damit hätten sie mir einige Peinlichkeiten erspart." Lopez erwiderte nichts und blickte unruhig nach vorn. Eine Viertelstunde später war die Beweisaufnahme zu Ende.Madison und Lopez hielten jeweils ihr Schlussplädojer,dann zog sich das Tribunal zur Beratung zurück. Branford war bereits mulmig zumute,als die Herren zurück kamen. Der Vorsitzenden Bradburry erhob sich:"Erheben sie sich bitte,Captain Branford." Branford folgte der Aufforderung. "Captain Christopher Branford,der Rat befindet sie hiermit in allen Anklagepunkten schuldig." Branford fühlte sich in dem Moment leer.Er wußte nicht,was er sagen sollte. Der Admiral fuhr fort:"Captain Branford,dieser Rat fällt folgendes Urteil:Sie werden zum Lieutnant senior grade degradiert.Eine Haftstrafe wird wegen ihre Verdienste nicht in Erwägung gezogen.Sie werden sich umgehend auf Deep-Space-Nine zur weiteren Versetzung melden.Die Sitzung ist geschlossen." Branford kehrte in sein vorbereitetes Quartier zurück.Wie als Symbol seiner Schmach lag dort eine gelbe Uniform.Er zog sie an und befestigte nur zwei seiner Rangabzeichen am Kragen.Er war jetzt wieder ein Lieutnant.Man hatte ihm das Kommando entzogen und ihn gedemütigt. Ein Signal an der Tür zeigte an,daß jemand eintreten wollte.Es war Admiral Towell. "Was wünschen sie,Admiral?" fragte Branford in einem scharfen Tonfall. Towell sah ihn an:"LIEUTNANT,ich wollte ihnen etwas raten." Er machte eine kurze Pause:"Quittieren sie den Dienst und ersparen sie sich und der Flotte weitere Schande.Überlegen sie es sich." Branford schüttelte entschlossen den Kopf:"Auf keinen Fall,Admiral.Ich werde meinen Dienst fortsetzen und beweisen,daß ich unschuldig bin." Towell lachte:"Sie werden einen Schreibtischposten kriegen.Dort können sie vielleicht beweisen,was für eine tolle Handschrift sie haben.Leben sie wohl." Branford hätte ihm zu gern eine verpasst,aber er beherrschte sich.In einer Stunde würde er mit einem Transporter nach Deep-Space-Nine zurückkehren.Er nahm sein Gepäck und suchte die Transfersektion auf. Branford war während des Fluges mit dem Transporter U.S.S. Cape Town sehr nachdenklich.Er wollte und mußte seine Unschuld beweisen.Aber Towell würde vermutlich seine Drohung wahrmachen und ihn auf irgend einen Schreibtischposten setzen.Er lehnte sich zurück und wartete das Ende des Fluges ab. Acht Stunden später erreichte die Cape Town die Raumstation.Branford ging von Bord und suchte sein zugwiesenes Quartier auf.Er schlief erschöpft noch in seiner Uniform ein. "Christopher,wach auf.Chris!" Branford machte die Augen auf und erblickte Jadzia Dax. Er richtete sich aus dem Bett auf und küßte sie. "Schön,daß du da bist.Leider ist meine Stimmung etwas schlecht." versuchte er zu scherzen. Sie blickte ihn an:"Du bist schlecht wenn du versuchst zu lügen.Es tut mir leid.Ich glaube an dich und an die Richtigkeit dessen,was du getan hast." Branford nickte:"Du hast recht.Ich bin einfach nur wütend.Wütend auf meine Hilflosigkeit gegen dieses Urteil." "Was hast du jetzt vor?" fragte sie ihn. Er sah sie fragend an:"Ich weiß es selbst noch nicht.Towell wird versuchen,mich auf einen unbedeutenden Posten abzuschieben,damit ich keine Probleme bereite." Jadzia lächelte ihn an:"Wenn du Hilfe brauchst,ich bin da." "Da weiß ich." erwiderte Branford und küßte sie erneut. Branford war mulmig zumute,als er über die Luftschleuse die U.S.S. Exeter betrat.Es war sein Schiff,und nun schlich er wie ein Verbrecher an Bord.Er ging vorsichtig durch die Korridore zu Fogarty´s Quartier.Er klingelte und es wurde geöffnet. Sein ehemaliger 1.Offizier war erstaunt,ihn zu sehen. "Ich habe es bereits gehört.Es tut mir leid für sie.Was haben sie vor?" fragte Fogarty ohne Umschweife. Branford ließ sich in einen Sessel fallen:"Ehrlich gesagt,ich weiß es nicht.Erst muß ich wissen,auf welche Stelle ich versetzt werde.Dann kann ich mir weitere Gedanken machen.Haben sie etwas herausgefunden?" Fogarty nickte und reichte ihm ein Datenpad:"Hier.In den letzten zwei Wochen wurden 16 höhere Führungsoffiziere durch andere Offiziere ersetzt.Sehen sie sich mal die Namen an." Branford sah die Namen und ihre Karrieren durch und stutzte.Es waren allesamt Offiziere,die unter dem Befehl von Towell,Bradburry,Villandre oder Tarrot gedient hatten. "Interessant.Diese Leute haben ihre Karriere größtenteils diesen Admirälen zu verdanken.Und díe setzen sie in Positionen,die zwei Nummern zu groß für sie sind.Wer ist eigentlich der neue Captain?" "Captain Stan Tabert.Ein ehemaliger Untergebener von Admiral Towell." erwiderte Fogarty und sah auf die Uhr. "Ich habe Unas,Crusher,Jacobs und Cassels herbestellt.Sie müßten eigentlich..." Ein Signal ertönte an der Tür.Fogarty öffnete und die vier Stabsoffiziere betraten den Raum.Branford begrüßte sie alle,aber Cassels´ begrüßte er besonders herzlich.Der Chefingenieur setzte sich und runzelte die Stirn:"Captain,dieses Urteil ist eine Schande für die Sternenflotte.Sie zum Lieutnant zu degradieren!Das ärgert mich!" Branford nickte und blickte in die Runde:"Sie wissen alle,daß dieses Gespräch für sie negative Folgen haben könnte.Ich möchte nicht,daß irgend jemand von ihnen dadurch Nachteile entstehen." Lieutnant Lara Unas blickte ihn an und lächelte:"Captain,wir sind hier,weil wir hinter ihnen stehen.Es tut uns sogar leid,daß wir es nicht offiziell tun können.Aber wir helfen ihnen bei ihren Bemühungen." Die anderen nickten ebenfalls zustimmend. "Nun,ich habe den starken Verdacht,daß es innerhalb der Föderation Kräfte gibt,die nicht im Interesse derselben handeln.Genauer gesagt,ich bezichtige die Admiräle Towell,Bradburry,Tarrot und Villandre,eine Verschwörung zu inszenieren.Der genaue Grund ist mir nicht klar.Ich will ihn jedoch herausfinden.Der starke Verdacht besteht doch,daß es etwas mit den Verhandlungen über die cardassianische Grenze zu tun hat." Wesley Crusher stimmte ihm zu:"Ich habe Nachforschungen angestellt.Es wurden in der letzten Woche vier größere,tiefenraumtaugliche Schiffe abberufen und zu Geheimmissionen eingeteilt.Die Resolution ist seit gestern verschwunden,und mit ihr Towell.Heute morgen brach die U.S.S. Nova,das erste Schiff dieser neuen Klasse mit unbekanntem Ziel auf.Gerüchte besagen,daß sich Admiral Bradburry an Bord befindet.Die Galaxy und die Long Beach wurden mit offiziell nicht bekanntem Ziel von ihren Missionen abberufen." Cassels untebrach ihn:"Wir haben doch eine Informantin an Bord der Galaxy.Valerie Gansburry ist doch Crewmitglied dieses Schiffes.Wenn sie nicht schon auf der Akademie ist." Branford nickte:"Gute Idee.Versuchen sie,sie zu erreichen.Ich weiß nicht,ob ich dazu Gelegenheit bekomme." Ein Signal ertönte:"Alle Stabsoffiziere in der Aussichtslounge melden!" Fogarty erhob sich:"Das war Captain Tabert.Wir müssen gehen.Captain,wir sehen uns und bleiben in Verbindung.Ich melde mich." "Lieutnant,Mr Fogarty.Sir." erwiderte Branford sarkastisch. Fogarty schüttelte den Kopf:"Sie sind unser Captain,und ich bin derjenige,der sie mit "Sir" anzureden hat." Auf dem Gang passierte es.Fogarty sah es kommen,kam aber nicht mehr dazu,Branford zu warnen. Captain Stan Tabert kam ihnen mit zwei Sicherheitsoffizieren entgegen.Er erkannte Branford. "Lieutnant,was haben sie auf meinem Schiff zu suchen?" fragte er in einem herrischen Tonfall. "Ich habe mich mit Commander Fogarty unterhalten,Sir." erwiderte Branford. Tabert musterte ihn verächtlich:"Begleiten sie den Lieutnant von Bord.Auf Wiedersehen." Branford fühlte seine Demütigungen weiter steigen.Er wurde von seinem eigenen Schiff geworfen und konnte nichts tun.Er trottete ihn sein Quartier zurück und legte sich wieder hin. Einige Stunden später erreichte ihn eine Nachricht. "Lieutnant Branford,wir haben eine Nachricht vom Oberkommando für sie.Wir legen sie auf ihren Bildschirm." Branford bestätigte und aktivierte den Schirm: ----------------------------------------------------------------------------
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