Vorgeschichte:
Seit den Erreignissen in "Begegnung mit der Vergangenheit" sind sieben Monate
vergangen. Die Crew der Exeter hat einige Kartographierungsmissionen vorgenommen und eine
vier Monate dauernde Erforschung der Grenzregionen durchgeführt. Dieses ist eben zu Ende
gegangen und das Schiff befindet sich auf dem Flug zu Deep-Space-Nine, um der Crew einen
Landurlaub zu ermöglichen.
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"Flugzeit nach Deep-Space-Nine,Fähnrich?"
Captain Branford lehnte sich angespannt in seinem Sessel zurück.Die zurückliegenden vier
Monate waren voller Entbehrungen gewesen.Eine anstrengende Erforschung von Systemen,in
denen noch kein Schiff der Sternenflotte gewesen war.Seine Crew hatte 57 Sternensysteme
kartographiert und einige neue Klasse-M-Planeten entdeckt.
Fähnrich Jenny Waringthon antwortete gutgelaunt:"27 Minuten,Captain.Freuen sie sich
auch schon auf den Landurlaub?"
Branford seufzte:"Und wie!Ich kann an nichts anderes denken.Eigentlich sollte ein
Captain nur seine Arbeit im Kopf haben,aber es ist wirklich wahr.Diese Crew hat sich den
Urlaub redlich verdient."
Counselor Sandra Galen,die links neben ihm saß,sah ihn lächelnd an.
Branford bemerkte den Blick:"Was ist mit ihnen,Counselor?"
"Nichts.Ich freue mich nur,daß ich endlich mal einen Captain kennenlerne,der nicht
anders als seine Mannschaft empfindet.Ich meine in Bezug auf den Urlaub."
Samuel Jacobs,der Einsatzoffizier,bemerkte:"Nun,Sandra,der Captain kann seine
Erschöpfung nach dieser Mission eben nicht verbergen."
Branford nickte:"Richtig,Lieutnant.Aber es geht jedem an Bord so.Ohne Ausnahme."
Jacobs grinste:"Nun,eine Ausnahme gibt es.Oder,Mr Delany?"
Der Wissenschaftsoffizier war in seine Arbeit vertieft und schreckte beim Klang seines
Namens auf:"Was ist mit mir,Samuel?"
"Ich meine,wenn es nach ihnen gegangen wäre,hätte diese Mission nie
aufgehört.Oder?"
Delany schaute ihn böse an:"Nicht ganz korrekt.Ich bin ebenfalls erschöpft,aber in
gewisser Weise haben sie recht.Diese Mission war sehr beeindruckend,und ich konnte viele
neue Erfahrungen sammeln.Aber auch ich freue mich auf den Landurlaub."
Die Lifttür öffnete sich und Lt.Commander Ian Fogarty betrat die Brücke.Er ging zum
Captain.
"Guten Morgen,Sir.Ich wollte mit ihnen wegen der Personaländerungen sprechen.Haben
sie einen Augenblick Zeit?"
Branford erhob sich:"Im Bereitschaftsraum,Nummer 1."
Fogarty nahm im Bereitschaftsraum Platz und begann seine Ausführungen.
"Sir,Lieutnant Baldwell wird uns verlassen.Ihm wurde ein Posten auf der Ajax
angeboten.Als 1.taktischer Offizier,und mit einer Beförderung zum Lieutnant senior
Grade."
"Schade.Baldwell war ein guter Mann,aber bei so einem Angebot kann man ihn
verstehen.Wer ist als Ersatz eingeplant?" erwiderte Branford.
Fogarty legte ihm ein Datenpad hin:"Hier,dieser Mann.Lieutnant jg. Stanley
Randolph.Lesen sie mal seine Akte."
Branford nahm das Datenpad und sah sich die Akte an:
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Personalverzeichnis der Vereinten Föderation der Planeten
Name: Stanley Randolph
Rang: Lieutnant (junior Grade)
Alter: 22 Jahre
Status: aktiv, in Wartestellung zur Versetzung auf Deep-Space-Nine
Karriere: 2366-2370: Sternenflotteakademie, Abschluss in taktischer
Analyse und Strategie
2370-2372: Adjudant des Sternenflotten-Beraters Lt.Com.
Morgan Farnsburgh auf Betazed
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Branford sah auf.Fogarty war gespannt:"Nun,Sir?Was sagen sie?Ein
interessanter Offizier.Er ist erst 22 Jahre und schon Lieutnant jg."
Branford schaute skeptisch:"Nun,das mag richtig sein.Aber sonderlich viel bewegt hat
er noch nicht.Die meisten jungen Absolventen der Akademie bemühen sich,ein Raumkommando
zu bekommen.Er hat einen ziemlich leichten Weg genommen.Adjudant von Commander
Farnsburgh,dazu noch auf Betazed.Das ist ein ziemlich lockeres Leben.Aber ich werde kein
vorschnelles Urteil fällen." Er zögerte kurz,dann fragte:"Wie machen wir das
mit Mr Crusher?Da die Zwei rangmäßig gleichgestellt sind,wird es vielleicht Probleme
geben.Ich will kein Kompetenzgerangel haben.Crusher ist mein 1.taktischer Offizier.Und so
bleibt es."
Fogarty lächelte:"Nun,das ist kein Problem.Hier,das kam heute vom
Sterneneflottenkommando.Die Beföderung von Mr Crusher zum Lieutnant senior Grade."
Branford nickte:"Er hat es verdient.Sagen wir es ihm gleich." Er tippte seine
Insignienkommunikator an:"Lieutnant Crusher,melden sie sich im
Bereitschaftsraum."
Es dauerte keine zwei Minuten,da war Crusher da.
Branford stand auf:"Mr Crusher,hiermit befördere ich sie zum Lieutnant senior
Grade.Meine Glückwunsch." Er reichte ihm die Hand.
Fogarty hatte das zweite goldene Abzeichen in der Hand.Er entfernte das leere und
befestigte statt dessen das volle:"Auch von mir meine Glückwünsche."
Crusher strahlte über und über:"Ich weiß nicht,was ich sagen soll.Vielen Dank
ihnen beiden."
"Sie haben es sich verdient.Gehen sie auf ihre Station zurück." erwiderte
Branford.
Als Crusher draußen war,fuhr Fogarty fort:"Nun,hier haben wir den letzten
Neuzugang.Eine Praktikantin der Sternenflotte.Sie wurde nach einem umfangreichen Test
ausgewählt.Ihr Name ist Valerie Gansburry,sie ist 17 Jahre alt und stammt von der
Erde.Ihre Eltern sind beide Sternenflottenoffiziere.Ihr Vater dient als Chefingenieur auf
der U.S.S. Galaxy,ihre Mutter ist wissenschaftliche Spezialistin auf der U.S.S.
Miranda.Aber das Mädchen hat das allein geschafft.Sie wollte unbedingt auf ein anders
Schiff.Sie befindet sich auf der Galaxy,aber sie wollte sich selber beweisen."
"Interessant,Nummer 1.Wann kommt sie an Bord?" erwiderte Branford.
Fogarty sah auf die Uhr:"In zehn Minuten,Sir.Die Galaxy befindet sich auf
Rendevouz-Kurs zu uns."
Branford nickte:"Schnelle Entscheidungen gefallen mir.Also dann los,Commander.Noch
was: Wo wollen sie die junge Dame einsetzen?"
"Nun,ich habe bereits mit Commander Cassels darüber geredet.Er wäre bereit,sie die
vier Wochen,die sie an Bord ist,unter seine Fittiche zu nehmen.Und Lieutnant Delany ist
auch bereit,ihr zu helfen.Oder sich helfen zu lassen,den unser Wissenschaftsoffizier
steckt mitten in den Analysen über unsere Mission.Aber im Maschinenraum wird sie die
meiste Zeit sein."
Branford stand auf:"Gut.Kommen sie,wir haben eine Menge zu tun."
Auf der Brücke empfing ihn Jacobs gleich mit einer Meldung:"Sir,ich
orte ein Schiff.Laut Registrierung die U.S.S. Galaxy.Sie fliegt mit Impulskraft."
Branford nahm im Kommandosessel Platz:"Unter Warp gehen,Fähnrich.Gehen sie auf
Paralellkurs zu der Galaxy."
Crusher meldete:"Captain,wir werden von der Galaxy gegrüßt."
Branford nickte:"Auf den Schirm,Lieutnant."
Auf dem Hauptbildschirm erschien ein älterer Mann mit den Rangabzeichen eines Captains.
"Ich grüße sie.Ich bin Captain Carl Stewart.Sie müssen Captain Branford
sein."
Branford erhob sich:"So ist es,Captain.Sie haben einen Passagier für uns?"
Stewart nickte:"Richtig.Miss Gansburry ist bereit,zu ihnen herüber zu beamen.Und
Captain: Sie bekommen eine junge Dame,die bei uns schon zu Stammpersonal des
Maschinenraums gehört.Ich hätte sie gerne wieder!"
Branford lachte:"Wenn sie so gut ist,Captain,dann ist ihre Befürchtung richtig.Ich
danke ihnen und wünsche ihnen eine guten Flug.Branford Ende."
Der Schirm erlosch.
"Commander Fogarty,sie haben die Brücke.Teilen sie Mr Cassels mit,daß ich ihn in
Transporterraum 2 treffe."
Branford verließ die Brücke und ging Richtung Transporterraum.Dort war
Chief Andrew Lamar anwesend,der Transporterchef der Exeter.
"Guten Morgen,Andrew.Alles bereit?" fragte Branford.
Lamar nickte:"Alles klar,Sir."
Die Tür öffnete und Lt.Commander Cassels,der Chefingenieur,stürmte herein.
"Entschuldigen sie die Verspätung,Captain.Ich mußte noch kurz..."
Branford unterbrach ihn:"..eine Pokerpartie mit ihrer Maschinencrew zu Ende
spielen.Und,gewonnen?"
Cassels lachte und sagte nichts.
"Jake,irgendwann haben wir eine Warpkernbruch und sie merken
nichts.Chief,Energie."
Auf der Plattform materalisierte die junge Frau.Sie war,gelinde gesagt,atembraubend.Ihre
schulterlangen braunen Haare,ihr Gesicht,ihre Figur,alles war irgendwie perfekt.
Branford ging zu ihr hin und reichte ihr die Hand:"Guten Tag,Miss Gansburry.Ich bin
Captain Christopher Branford,das ist Lt.Commander Jake Cassels,unser
Chefingenieur.Willkommen an Bord der Exeter."
Cassels reichte ihr ebenfalls die Hand:"Ich kann mich meinem Captain nur
anschließen.Freut mich sehr,Miss Gansburry."
Die junge Dame war etwas verlegen:"Ich danke ihnen.Aber bitte,nennen sie mich
Valerie.Oder Val,das ist mein Spitzname.Mit 17 braucht man mich noch nicht mit
"Miss" anreden."
"Wenn sie es so wollen,gerne.Sie werden im Maschinenraum mit Mr Cassels
arbeiten.Zusätzlich werden sie sich auf bei unserem Wissenschaftsoffizier
aufhalten,Lieutnant Delany.Ich hoffe,sie werden sie bei uns wohlfühlen.Jake,zeigen sie
ihr bitte das Quartier.Später können sie einen Rundgang ansetzen."
Cassels nickte:"Mit Vergnügen,Captain.Würden sie mir bitte folgen?"
Die Zwei verließen den Raum.
"Andrew,ich hoffe,unser Jake kann sich in Miss Gansburry´s Fall zurückhalten."
Lamar grinste:"Ich könnte es nicht,wenn ich nicht verheiratet wäre,Sir."
Branford bemerkte ironisch:"Ich werde noch die Pflicht einführen,daß jeder
Stabsoffizier verheiratet sein muß.Bis dann,Andrew."
Eine Viertelstunde später kam Deep-Space-Nine in Sicht.Branford war auf der
Brücke.
"Lieutnant Jacobs,rufen sie Deep-Space-Nine." befahl er.
Auf dem Schirm erschien ein Klingone,der eine Sternenflottenuniform trug.
Branford erhob sich:"Ich grüße sie,Lt.Commander Worf."
Der Klingone war überrascht:"Kennen wir uns,Captain?"
Branford schüttelte den Kopf:"Nein,entschuldigen sie.Ich bin Captain Branford.Ich
kenne sie deswegen,weil ich Captain William Riker sehr gut kenne.Er hat mir viel von ihnen
erzählt."
Worf verzog keine Miene:"Captain Riker.Ah ja.Sir,sie haben die Erlaubnis,an Pylon 2
anzulegen.Willkommen auf Deep-Space-Nine."
Der Schirm erlosch.
"Nun,Mr Worf ist keine gesprächige Natur." bemerkte Sandra Galen.
Branford sah sie an:"Will hat mir das erzählt.So ist er nun mal." Er setzte
sich wieder:"Fähnrich,bringen sie die Exeter in Anlegeposition.Nur
Manöverdüsen."
Waringthon steuerte das Schiff geschickt an den Dockmast heran.Als sie sich direkt unter
ihm befand,schaltete sie auf Gegenschub.
"Alles bereit zu Andocken,Sir." meldete sie pflichtbewußt.
Branford deutete auf den Schirm:"Machen sie weiter,Fähnrich.Sie kennen die
Befehle."
Waringthon fragte nach:"Ich soll das Dockmanöver abschließen,Sir?"
"Sicher,Fähnrich.Machen sie weiter." erwiderte Branford.
Waringthon nickte:"Haltepunkte ausfahren,Systeme auf äußeren Versorgungsmodus
umstellen.Die Trägheitsdämpfer bleiben auf Normalbetrieb.Lieutnant Jacobs,treffen sie
Vorbereitungen für Dilitzium-Übernahme.Nehmen sie einen Druckausgleich im Andockring
vor.Das wäre alles."
Jacobs grinste und erwiderte ironisch:"Aye,Aye,Madam."
Waringthon blickte Branford an.
"Warten sie auf etwas,Miss Waringthon?" fragte er süffiant.
Sie schüttelte den Kopf:"Nein,Sir."
"Gut,dann können sie sich ablösen lassen." Er wollte sich wieder dem Datenpad
zuwenden,da fügte er hinzu:"Das war gute Arbeit."
Sie strahlte und verließ ihren Posten.
"Nummer 1,sie machen mit dem Personalwesen weiter.Ist für Mr Randolph schon ein
Quartier besorgt worden?"
Fogarty nickte:"Ja.Er wird morgen an Bord kommen.Sind sie auf der Station?"
Branford nickte:"So ist es.Heißen sie den Lieutnant in meinem Namen willkommen.Wo
ist eigentlich Lieutnant Baldwell?"
Die Frage hatte sich im gleichen Moment erledigt,denn Baldwell betrat die Brücke.
"Ich wollte mich von ihnen allen verabschieden.Es war eine schöne Zeit hier."
Branford trat zu ihm hin:"Ich wünsche ihnen alles Gute.Der Posten auf der Ajax ist
mit ihnen gut besetzt."
Baldwell nickte:"Danke,Captain.Ich werde die Exeter und ihre Crew nicht
vergessen."
Die restlichen Brückenoffiziere verabschiedeten sich von dem 2.taktischen Offizier.Dann
verließ er die Brücke wieder.
"Nummer 1,sie übernehmen das Kommando.Ich bin auf Deep-Space-Nine,wenn ich gebraucht
werde.Bis bald."
Branford verließ die Brücke Richtung der Luftschleuse.Er war schon öfters
in der Station,aber es war irgendwie anders.Die Probleme,die die Föderation mit dem
Dominion-Imperium hatte,drückten den Handel auf der Station.Das Dominion,der
Zusammenschluss der Formwandler,war eine Bedrohung,die es ernst zu nehmen galt.Und die
Probleme,die durch den Zusammenbruch der cardassianischen Regierung entstanden,waren
unbestreitbar.Branford ging durch die Korridore zum Lift,der auf die OPS führte,das
Nervenzentrum der Station.Er betrat ihn,nannte seine Zugangsberechtigung und fuhr
hinauf.Auf der OPS wollte er seinen alten Freund,Captain Benjamin Sisko,finden.
Es waren wenige Leute anwesend.Sisko stand zusammen mit einer bajoranischen Vertreterin
und einer Frau in einer blauen Sternenflottenuniform an einem Kontrollpult.Branford trat
heran.
"Captain Branford meldet sich an Bord,Captain Sisko."
Sisko drehte sich herum und sah ihn an:"Schön,daß du da bist.Wenn auch zehn Minuten
zu früh.Hast du die Exeter wieder ausgereizt?"
Branford schüttelte den Kopf:"Keinesfalls.Ich freue mich,dich zu sehen,alter
Freund."
Sie umarmten sich.Dann stellte Sisko die zwei anderen vor:"Chris,das ist mein
1.Offizier,Mayor Kira Nerris.Und das wäre mein Wissenschaftsoffizier,Lt.Commander Jadzia
Dax."
Kira Nerris war eine sehr selbstbewußt wirkende Frau,die Branford sofort sympathisch
war.Jadzia Dax war ein Trill,eine symbiotische Spezies,die Branford auf gewisse Weise
unheimlich war.Dennoch begrüßte er sie freundlich und stellte fest,das Dax eine völlig
natürliche junge Frau war.
"Gehen wir essen,Chris?" fragte Sisko.
Branford nickte und folgte seinem Freund zu einer Bar,dem "Quark´s".Sie wurde
von einem Ferengi geleitet,der sich sofort um sie kümmerte.
"Was darf ich ihnen bringen,meine Herren?" fragte er.
Sisko erwiderte:"Einmal andorianische Ira´Tak.Und ein Bier."
"Für mich bitte klingonisches G´ach und einen caitianischen Bourbon." fügte
Branford hinzu.
"Du ißt G´ach?" fragte Sisko überrascht.
Branford nickte grinsend:"Sicher.Eine echte Delikatesse,wenn ich bemerken darf."
Das Essen wurde serviert und die beiden fingen an.Sie hatten sich jede Menge zu erzählen
über Abenteuer,die sie erlebt haben.
Anschließend unternahmen sie einen Spaziergang über das Promenadendeck.
"Sag mal,wo treibt sich Jake eigentlich herum?" fragte Branford.
Sisko schaute nachdenklich drein:"Nun,er ist auf Bajor und besucht die Akademie der
Wissenschaften.Er kommt gut voran."
"Wollen wir ihm keine Besuch abstatten?" fragte Branford.
Sisko schaute ihn überrascht an:"Gute Idee.Warte." Er tippte seinen
Insignienkommunikator an:"Sisko an Dax.Commander,ich fliege nach Bajor hinunter.Sie
haben das Kommando."
Er winkte Branford zu:"Komm,wir gehen zur Shuttlerampe."
Zehn Minuten später starteten sie mit dem Runabout "Rio Grande"
zum Flug nach Bajor.Eine Viertelstunde später landeten sie in der Hauptstadt.Sisko zeigte
Branford zuerst die wunderschöne,alte Stadt der Bajoraner.Die Besatzungszeit hatte ihre
Spuren hinterlassen,aber die Bajoraner hatten sich in den letzten Jahren mächtig ins Zeug
gelegt,um alles wieder aufzubauen.
Viele Stunden durchstreiften die beiden die Stadt,erstanden hier und da ein paar
Souvenirs.Dann brachen sie mit der "Rio Grande" in Richtung der 40 km entfernt
liegenden Akademie auf.Nach der Landung auf dem Flugfeld gingen sie zum Sekretariat und
fragten nach Jake Sisko.Er kam nach wenigen Minuten.Branford kannte den jungen Mann gut
und begrüßte ihn herzlich:"Jake,ich freue mich,die wieder zu sehen!Wie geht es
dir?"
Jake lachte:"Es geht so,Chris.Meinen Glückwunsch zu deinem Schiff."
Die drei durchstreiften lange Zeit den Akademiepark und erzählten sich Geschichten über
das Erlebte.
Nach einem gemeinsamen Abendessen flogen Branford uns Sisko wieder ab.Im
Shuttle unterhielten sich interessiert.
"Wie ist das mit Jake?Verkraftest du es gut,von ihm getrennt zu leben?"
Sisko grübelte:"Es geht so,Chris.Jake will sein eigenes Leben leben und ich muß das
akzeptieren.So schwer es mir fällt."
"Nun,ich habe leicht reden.Ich habe keine Kinder,aber an Hand meines Vaters kann ich
auch beurteilen,wie die Abspaltung vonstatten geht."
Der restliche Flug ging schweigsam vorbei.Sie dockten an Deep-Space-Nine an und gingen von
Bord.Sisko und Branford trennten sich.Branford suchte todmüde sein Quartier an Bord der
Exeter auf.
Sechs Stunden später war der Schichtbeginn von Lt.Commander Fogarty.Er saß
alleine auf der Brücke und studierte Zustandsberichte von den Abteilungsleitern.Da
erreichte ihn eine Nachricht:"Sir,hier spricht die Schleusenkontrolle.Ein Lieutnant
Stanley Randolph bittet um die Erlaubnis an Bord zu kommen."
Fogarty bestätigte:"Verstanden.Geleiten sie ihn zur Brücke."
Ein paar Minuten später öffnete sich die Lifttür und ein hagerer,junger Mann betrat die
Brücke.
"Lieutnant jg. Randolph meldet sich an Bord,Sir."
Fogarty stand auf und musterte ihn:"Gut.Willkommen an Bord,Lieutnant.Sind sie schon
länger auf Deep-Space-Nine?"
Randolph nickte:"Ja Sir.Kann ich meinen Dienst sofort antreten?"
"Nun,eigentlich schon.Aber es gibt nicht viel zu tun,da die meisten Mitglieder der
Crew auf Urlaub sind." erwiderte Fogarty.
"Ich könnte doch die taktischen Systeme checken,Commander.Vielleicht kann ich mich
so nützlich machen."
Fogarty nickte:"Wenn sie es wollen.Normalerweise macht das der 1.taktische
Offizier,Lieutnant Crusher.Aber bitte,ich halte sie nicht ab."
Fogarty führte seine Analysen fort während Radolph sich an der taktischen Konsole zu
schaffen machte.
Zur gleichen Zeit schlief Branford in seinem Quartier.Ein Pfeifsignal weckte
ihn und kündigte eine Nachricht an.Es war Fähnrich McLure.
"Guten Morgen,Sir.Verzeihen sie die Störung,aber Admiral Peterson will sie auf der
OPS sprechen.Umgehend,wie er betonte."
Branford rollte sich aus seiner Koje:"Verstanden,Mr McLure.Ich komme.Branford
Ende."
Innerhalb von fünf Minuten war Branford angezogen und auf dem Weg zur OPS.
Admiral Jan Peterson war ein Mann,den man nicht warten ließ.Er war ein
Veteran der Raumflotte,achtzig Jahre alt und einer der Besten der Einsatzplanung.Er
trommelte nervös auf dem Tisch im Konferenzraum der OPS herum.Captain Sisko und Commander
Dax versuchten,so leise wie möglich zu sein.Da öffnete sich die Tür und Branford betrat
gemessenen Schrittes den Raum.
"Guten Morgen.Entschuldigen sie meine Verspätung,aber ich bekam gerade erst..."
versuchte er sich in einem Erklärungsversuch,aber Peterson unterbrach ihn:"Sie
sollten ihren Einsatzleiter etwas gründlicher einweisen.Zum Beispiel,wenn eine Nachricht
als "wichtig" übermittelt wird,sie das auch ist!" Er drehte sich herum und
nahm Platz:"Der Grund,weshalb ich sie hergebeten habe,ist folgender: Sie haben sich
während ihrer Mission lange Zeit in der Nähe der cardassianischen Grenze
aufgehalten.Meine Frage: Haben sie Hinweise dafür entdeckt,daß im Reich das Dominion an
Einfluß gewonnen hat?"
Branford mußte verneinen:"Tut mir leid,Sir.Wir konnten keinen Hinweis auf eine
solche Veränderung feststellen.Aber wir hatten auch nur einmal Kontakt mit einem
cardassianischen Aufklärer.Dieser verlief eigentlich ganz normal."
Sisko sah Branford an:"Chris,wir haben berechtigte Hinweise,daß das Dominion mit dem
Sturz der cardassianischen Regierung etwas zu tun hat.Das bereitet uns größte
Sorgen."
Peterson nickte:"Captain Sisko hat in diesem Punkt völlig recht.Falls dieser
Einfluß stärker wird,könnte das einen enorme Machtverschiebung in diesem Sektor
darstellen.Das könnte Bajor bedrohen."
"Sir,haben sie in dem Zusammenhang eine besondere Anweisung für mich?" fragte
Branford.
Der Admiral blickte ihn musternd an:"Ja.Die Exeter wird bis auf weiteres der Station
zur Verfügung stehen,um Aufklärung zu betreiben.Natürlich erst nach Ablauf ihres
Landurlaubs,Captain.Ihre Befehle werden ihnen noch zugehen.Das wäre dann alles.Sie
können gehen."
Branford nickte und verließ den Raum.Auf dem Rückweg zur Exeter gingen ihm die Worte des
Admirals nicht mehr aus dem Kopf.
Er hatte kaum die Exeter betreten,da kamen schon McLure und Waringthon auf
ihn zu.Die beiden Fähnriche waren wie stets gut gelaunt.
"Hallo Captain.Haben sie es schon gehört?" fragte Waringthon.
Branford blickte sie überrascht an:"Was denn?"
"Es findet auf Bajor eine große Feier statt.Am Lake Maura,heute abend.Die Crew der
U.S.S. Rockford hat sie organisiert und alle Crews der Schiffe,die zur Zeit an
Deep-Space-Nine gedockt sind,eingeladen.Und die Sternenflottencrew von Deep-Space-Nine
natürlich auch." erwiderte McLure.
Branford war sofort interessiert.Lake Maura war ein wunderschöner See mit einer Fläche
von über 200 Quadratkilometern,inmitten eines Waldgebietes.Dort gab es einen herrlichen
Strand.Die Crew der Rockford hatte sich einen guten Platz herausgesucht.
"Wer kommt den noch alles,Fähnrich?" fragte er.
Waringthon lächelte:"Es kommt beinahe die komplette Crew der Potemkin und der
Davenport.Übrigens,Lt.Commander Nadja Keller von der Potemkin ist auch dabei.Sie kennen
sie anscheinend.Jedenfalls läßt sie herzliche Grüße ausrichten und hofft,daß sie
kommen."
McLure fügte hinzu:"Von unseren Stabsoffizieren kommen Commander Fogarty,Lieutnant
Jacobs,Commander Cassels,Lieutnant Crusher und Lieutnant Harrold Austin.Und wir
beide."
Branford lachte innerlich.Er hatte Nadja Keller schon ein Jahr nicht mehr gesehen.Sie war
1.Offizier auf der Potemkin.Er hatte sie kennengelernt,als er 1.Offizier auf der U.S.S.
Cornwall war.Das war vor vier Jahren.Sie war damals Lieutnant jg. und als Einsatzleiter
auf dem Schiff.Sie trieb ihn öfters zum Wahnsinn,indem sie eigenmächtige Handlungen
vornahm.Er hatte sich zu der Zeit öfters geschworen,sie vor einen Disziplinarausschuss zu
bringen,aber ihr Erfolg gab ihr Recht.Nun war sie in der Situation,in der er damals war.Er
gönnte es ihr insgeheim.
"Setzen sie meinen Namen auf die Liste,Mr McLure.Wann fliegen wir?" antwortete
er mit einem Grinsen.
"In zwei Stunden,Sir.Ein Shuttle ist startbereit.Bis dann."
Die beiden zogen weiter und Branford suchte sein Quartier auf,um seinen Schlaf
fortzusetzen.Er hoffte,er konnte die zwei Stunden durchschlafen.
Exakt nach dieser Zeit holte ihn Fähnrich Waringthon ab.Sie hatte keine
Uniform an,sondern eine Jeans und ein schwarzes Hemd.
Branford hatte ebenfalls seine Jeans aus dem Schrank geholt und zog ein Hemd
an.Zusätzlich nahm er eine Jacke,einen Schlafsack und seinen Kommunikator mit.Er wollte
gerüstet sein.
Die Zwei gingen zusammen zur Shuttlerampe,wo die restlichen Teilnehmer schon
warteten.Valerie Gansburry hatte sich hinzu gesellt.Sie begrüßte Branford
freundlich:"So,Captain.Wollen wir?"
"Sicher.Schön,sie dabei zu haben,Val.Bleiben sie jedoch bitte bei der Gruppe.Wir
wollen sie nicht verlieren." erwiderte Branford.Er hatte ein dummes Gefühl,dem
Babysitter spielen zu müssen.
"Kein Problem,Sir.Ich verschwinde schon nicht."
Alle stiegen in das Shuttle ein.Jacobs und McLure übernahmen die Steuerung und brachten
das Shuttle aus dem Hangar.Jacobs gab den Kurs nach Bajor ein.
Fünfzehn Minuten später setzte Jacobs das Shuttle unweit des Strandes
auf.Auf dem befestigten Platz standen Dutzende andere Shuttles von den unterschiedlichsten
Schiffen.
Branford war kaum richtig ausgestiegen,da kam aus dem Dunkeln schon jemand auf ihn zu und
fiel ihm um den Hals.
"Chris,schön,das du gekommen bist!Ich habe dich vermißt."
Branford sah in das fröhliche Gesicht von Nadja Keller.
"Beruht auf Gegenseitigkeit,Nadja.Komm,gehen wir.Meine Offiziere können sich selbst
vorstellen,nachdem dies hier Freizeit ist."
Sie gingen bis zu einem Platz am Wasser.Dort legte sie ihre Schlafsäcke ab und setzten
sich.Branford kam nicht umhin,Nadja nach ihrem Posten zu fragen.
"Nun,Nadja.Wie ist es so als Nummer 1?Hast du jetzt verstanden,was ich damals für
Probleme hatte?"
Sie nickte:"So ungefähr.Auf der Potemkin habe ich einen ziemlich aufsässigen
Steuermann.Ich muß dem hin und wieder auf die Füße treten."
Ein Mann näherte sich von hinten der Gruppe.Der Schein des Lagerfeuers fiel auf sein
Gesicht und Branford erkannte ihn:"Walter Matthews!Was für eine Freude,dich zu
sehen!" Er reichte ihm die Hand und stellte ihn vor:"Meine Freunde,das ist
Captain Walter Matthews von der U.S.S. Davenport.Komm,setz dich!"
Matthews nahm am Feuer Platz:"Danke,Chris.Ich dachte,ich schaue mal hier vorbei.Meine
gesamten Stabsoffiziere sind hier und haben mich aufgefordert,sie zu begleiten.Nun,hier
bin ich."
"Was hast du als letztes gemacht?" fragte Branford.
"Ich habe mit der Davenport eine Patroullie an der cardassianische Grenze
durchgeführt.Nichts besonderes.Aber zu was anderem: Gibt´s hier etwas zu trinken?"
McLure hatte einen Rucksack dabei und reichte Matthews daraus ein Glas und eine
Flasche,die eine grüne Substanz enthielt.Branford nahm nach Matthews einen Schluck und
erkannte das Getränk:"Altarianischer Brandy,oder?"
McLure nickte:"Gut erkannt,Sir.Ein besonderer Tropfen."
Die Gruppe saß den Abend über beieinander und erzählten sich alle möglichen
Neuigkeiten aus dem Weltraum.Irgendwann wurde es Branford zuviel und er verzog sich mit
seinem Schlafsack,um etwas zu schlafen.Waringthon,Austin und Crusher folgten ihm.
Mitten in der Nacht wurde er plötzlich wachgerüttelt.
"Sir,kommen sie.Da hinten prügeln sich Cassels,McLure und Jacobs!"
Es war Crusher,der aufgeregt neben ihm stand.
"Was ist,Lieutnant?" fragte Branford schlaftrunken.
Crusher erwiderte:"Ein Crewmitglied der Davenport hat sich offenbar gegenüber
Valerie Gansburry ungehörig verhalten.Mr Cassels wollte ihm Manieren beibringen,da kam es
zu einem handfesten Streit.McLure und Jacobs wollten helfen und wurden in die Schlägerei
verwickelt.Kommen sie!"
Branford und Crusher rannte zu den Streithähnen hinüber.Cassels hatte einen Mann im
Schwitzkasten und schickte einen zweiten mit einem Fußtritt zu Boden.Jacobs mußte
mächtig einstecken,da sich zwei Mann auf ihn gestürzt hatten.Branford sprintete zu ihm
hinüber und riß einen der Angreifer an der Schulter zurück.Der Mann drehte sich herum
und verpaßte Branford einen Faustschlag ins Gesicht.Bevor er etwas dagegen tun
konnte,trat ihm der Mann mit dem Fuß in den Magen.Branford klappte nicht zusammen,doch er
merkte,daß seine Nase blutig war.Er duckte sich und schlug mit einer Kombination den Mann
zu Boden.Crusher hatte einen Mann K.O. geschlagen,aber ein anderer kam von hinten und
schlug ihm eine Flasche über den Kopf.Er taumelte und stürzte.Branford sprang dem
Angreifer mit einem Karate-Sprung vor die Brust.Der Mann fiel hin und ließ einen lauten
Schrei los.Er hatte sich anscheinend ein paar Rippen gebrochen.Die Schlägerei war in
vollem Gange.Branford beschäfigte sich mit einem Kerl,der fast zwei Köpfe größer war
als er,Crusher kroch zur Seite und hielt sich den Kopf,McLure und Jacobs rangen mit
jeweils einem Gegner und behielten die Oberhand.Aber Jake Cassels war nicht mehr zu
bändigen.Seine klingonische Seite brach durch.Er hatte schon zwei Männern die Nasen und
einige Rippen gebrochen.Ein Mann stand vor ihm und wollte mit einer Flasche nach ihm
schlagen.Bevor er sich´s versah hatte Cassels ihm die Flasche aus der Hand getreten und
mit einigen Faustschlägen in´s Reich der Träume geschickt.
Nach zehn Minuten hatten die Streitpartien genug und gingen auseinander.Dabei fielen noch
viele böse Worte.Branford und seine Männer gingen zu ihrem Platz zurück.Jenny
Waringthon und Valerie Gansburry saßen am Lagerfeuer,welches nur noch glimmte.Waringthon
tröstete die verstörte Valerie.
Die Männer ließen sich ins Gras fallen.Branford hielt sich ein Tuch vor die Nase,die
stark blutete.Außerdem war ein Wangenknochen angebrochen und schmerzte höllisch.McLure
und Jacobs hatten einiges eingesteckt und wußten gar nicht,wo sie anfangen
sollten.Cassels,der keinen Kratzer abbekommen hatte,verarztete Crusher,der eine
Gehirnerschütterung hatte.
In diesem Durcheinander tauchten Fogarty und Austin auf,die sich beim Shuttle etwas zu
essen geholt hatten.
"Sir,was ist denn hier passiert?Sie sehen schlimm aus!"
Branford sah seinen 1.Offizier an:"Fragen sie Mr Cassels.Ich war nur Gast bei der
Überraschungsprügelei."
Cassels lachte:"Nun,ich habe die Ehre von Valerie verteidigt.Das war meine
Pflicht,Ian."
Austin bemerkte ironisch:"Nun,die Verluste scheinen dennoch groß zu
sein,Commander.Sie haben,wie üblich,nichts abgekriegt."
Branford ging zu Crusher.
"Wie geht es ihnen,Lieutnant?Geht es,oder sollen wir einen Arzt holen?"
Crusher schüttelte schmerzverzerrt den Kopf:"Nein danke.Es geht schon,Sir."
Branford sah Cassels ernst an:"Jake,was haben sie für einen Grund gehabt,eine
Schlägerei anzufangen?Kommen sie,raus mit der Sprache!"
Valerie antwortete kleinlaut:"Ich glaube,ich habe auch einen Anteil daran,Sir.Ich
habe mit einem Fähnrich von der Davenport geflirtet.Er war sehr betrunken,deswegen
habe ich mich wieder mehr mit Commander Cassels unterhalten.Er meinte darauf hin,ich
sei..."
Cassels fluchte auf klingonisch:"Er meinte,sie sei ein billiges Flittchen,das mit
jedem rummacht.Da habe ich ihm die Nase gebrochen."
"Hören sie,Jake.Wenn es hier ein Nachspiel gibt,tragen sie die Konsequenzen.Falls
sich jedoch alles wieder beruhigt werden wir diesen Vorfall vergessen.Und was sie
angeht,Val..."
Das junge Mädchen verkroch sich fast im Arm von Jenny Waringthon.
"Sie tragen keine Schuld.Miss Waringthon,bringen sie sie zum Shuttle." Er legte
Valerie die Hand auf die Schulter:"Machen sie sich keine Gedanken.So was kommt
vor.Ich bin mir sicher,nachdem Mr Cassels sie so energisch verteidigt hat,wird er auch
weiterhin Zeit finden,sie zu unterrichten.Mit Sicherheit.Also los,wir fliegen ab."
Die Gruppe kehrte im lädierten Zustand auf die Exeter zurück.Doctor Sanders war
überrascht,als Branford,Jacobs,McLure und Crusher mit mehr oder minder schweren
Verletzungen bei ihm auftauchten.Bis auf Crusher konnten alle jedoch gleich behandelt und
wieder fortgeschickt werden.
Branford suchte mehr oder weniger schwankend seine Kabine auf und ließ sich in seinen
Kleidern ins Bett fallen.
Es war fünf Stunden später.Commander Jake Cassels betrat gutgelaunt den
Maschinenraum und ging an seine Station.Dort saß jedoch schon Valerie Gansburry.
"Guten Morgen,Commander.Haben sie gut geschlafen?" fragte sie vergnügt.
Cassels nickte:"Ja.Was machen sie da,Val?"
"Ich remoduliere die Feldgitter.Sie sagten,daß müßten wir noch machen,bevor wir
losfliegen.Ich habe mir erlaubt,schon mal anzufangen." erwiderte sie lächeldn.
Cassels lächelte gequält:"Lassen sie mal sehen." Er sah sich die Daten und
Veränderungen an,die sie programmiert hatte:"Donnerwetter,da ist ja hervorragend
gemacht.Sie haben alles perfekt abgestimmt.Machen sie weiter."
Er war erstaunt.Ein so junges Mädchen,daß eine solche Fachkenntnis besaß.Sie würde
bestimmt mal einen guten Chefingenieur abgeben.
Unterdessen richtete sich Crusher in seinem Krankenbett wieder auf.Er rief
nach dem Arzt.Sanders erschien und fragte nach seinem Befinden.Crusher drängte ihn,ihn
dienstfähig zu schreiben.Nach einigem Hin und Her willigte er ein.Crusher zog sich seine
Uniform an und ging zur Brücke.
Lieutnant Randolph arbeitete an der taktischen Station.Er überprüfte die übernommene
Bewaffnung.Das Öffnen der Lifftür erregte seine Aufmerksamkeit.Der junge Offizier,der da
die Brücke betrat,kam auf ihn zu.
"Guten Morgen.Kann ich etwas für sie tun?" fragte Randolph.
Crusher sah ihn an:"Ich bin Lieutnant Wesley Crusher.Mr Randolph,wie ich
annehme?"
Randolph nickte und reichte ihm die Hand:"So ist es.Freut mich.Ich habe mir
erlaubt,meinen Dienst anzutreten.Gerade überprüfe ich die Waffenübernahme.
"Vielleicht kennen sie das Protokoll nicht so genau,aber diese Tätigkeit wird immer
vom obersten taktischen Offizier durchgeführt.Und das bin ich.Kann ich sie
ablösen?" bemerkte Crusher gereizt.
Randolph räumte widerwillig die Station:"Wie sie wünschen,Lieutnant." Er
verließ die Brücke.
Fogarty hatte den Konflikt bemerkt,zog es aber vor,nichts zu sagen.
Branford erwachte mit heftigen Kopfschmerzen.Diese verstärkten sich
noch,den kaum war er aufgestanden,meldete sich Admiral Peterson.
"Peterson an Branford.Captain,ich muß sie dringend sprechen!"
Branford tippte seinen Insignienkommunikator an:"Hier ist Branford,Sir.Was gibt
es?"
"Sie werden sich umgehend mit Commander Cassels,Lieutnant Jacobs und Fähnrich McLure
bei mir melden.Sofort!"
Branford stöhnte und rief die Offiziere über Interkom zusammen.
Fünf Minuten später standen die drei mehr oder minder ausgeschlafen vor seinem
Quartier.Ohne ein Wort zu wechseln folgten sie ihm.
Peterson ging hektisch im Konferenzraum von Deep-Space-Nine auf und
ab.Branford,Jacobs,McLure und Cassels betraten den Raum.
"Guten Morgen,Admiral.Was möchten sie..." begrüßte Branford den Admiral.
Der starrte ihn wutentbrannt an:"Stehen sie still!Alle miteinander!"
Die Vier standen stramm.So gedemütigt hatte sich Branford schon lange nicht mehr
gefühlt.
"Sie haben an einer Sauforgie auf Bajor teilgenommen.Aber das war nicht genug!Sie
hielten es auch noch für nötig,sich mit anderen Sternenflottenoffizieren zu prügeln!Was
haben sie dazu zu sagen,Captain?"
Cassels erwiderte:"Sir,ich will etwas dazu sagen.Ich trage Schuld an dem
Geschehenen.Wenn sie jemanden bestrafen,dann mich."
"Verlassen sie sich darauf,Commander.Wenn ich könnte und sie sich nicht so große
Verdienste erworben hätten,dann würde ich sie so weit degradieren,daß sie
"Ja,Sir!" zu Fähnrich McLure sagen müßten.Verdammt!"
Jacobs bemerkte ironisch:"Wir haben uns nur verteidigt,Admiral."
"Reden sie keinen Blödsinn,Lieutnant!Laut dem Bericht einiger
Sternenflottenoffiziere hat Mr Cassels zuerst Fähnrich Jones die Nase gebrochen."
"Seien sie versichert,Sir,ich würde es jederzeit nochmal machen.Mit dem größten
Vergnügen."
Peterson stand direkt vor Cassels hin.Kein Atemzug war zu hören,keiner traute sich,ein
Wort zu sagen.
"Commander,ich werde meinen Vorschlag in die Tat umsetzen,falls sich sowas nochmal
ereignet!Und jetzt gehen sie mir aus den Augen!Wegtreten!"
Die Vier verließen fluchtartig den Raum.Draußen sagte Branford zu Cassels:"Eine
tolle Rede,Jake.Wenn sie sich nur die kleinste Kleinigkeit erlauben,können sie sich
wieder mit Fähnrich anreden lassen."
Cassels zuckte mit den Schultern:"Das war es wert,Captain.Mit Sicherheit!"
Auf dem Promenadendeck kam es kurz darauf fast nochmal zu Problemen.
Sechs der Männer,die auf Bajor in die Schlägerei verwickelt waren,kamen auf sie zu.Der
vordere von ihnen rempelte Cassels absichtlich an.McLure wollte ihm schon wieder an die
Gurgel,doch Cassels hielt ihn zurück.
"Bleiben sie ruhig,Luke." Er sah den Mann an:"Haben sie ein
Problem,Fähnrich?"
Er sah ihm direkt in die Augen:"Ich würde mir wünschen,ihnen eine zu verpassen.Doch
dazu müßten sie ihre Rangabzeichen ablegen,Commander."
Cassels lachte:"In einer Stunde in der Sporthalle.Guter,alter Boxkampf.Nach den
Regeln der Kunst."
Cassels ließ den verduzten Mann stehen und ging mit den Drei weiter zum Schiff.
"Wollen sie sich wirklich mit dem Kerl prügeln,Jake?" fragte Jacobs.
Cassels nickte grinsend:"Ich prügle mich nicht,Sam.Boxen ist eine Kunst,und die will
ich diesem Grünschnabel beibringen.Wie richtige Gentlemen."
Branford zog es vor,dem Kampf nicht beizuwohnen.Cassels kehrte keine fünf
Minuten später zurück.Er hatte nicht einen Kratzer.Als er die Brücke betrat,sahen ihn
alle an.
Branford blickte ihn an:"Sie haben ihn aber nicht umgebracht,Jake?Oder?"
Cassels lachte:"Nein,Captain.Sein Kiefer muß nur rejustiert werden.Das ist
alles."
"Gehen sie auf ihre Station,Commander." entgegnete Branford genervt.
Als seine Schicht zwei Stunden später beendet war,ging er noch etwas auf
Deep-Space-Nine spazieren.Er durchstreifte einige Geschäfte.
Nach einer halben Stunde erreichte ihn einen Mitteilung.
"Sir,hier spricht Unas.Wir haben Einsatzbefehle erhalten,die besagen,daß wir binnen
fünf Stunden zur Caridian II-Kolonie aufbrechen müssen.Ein Versorgungsflug."
Branford bestätigte:"Verstanden,Lieutnant.Organisieren sie das Verladen der
Güter.Ich komme sofort."
Fogarty blickte wütend auf die Einsatzbefehle auf dem Kontrollmonitor
seiner Station.Es war ein simpler Nachschubflug,auf dem sie landwirtschaftliche und
allgemeine technische Geräte für die Kolonie transportierten.Außerdem wurden noch
Replikatoren geladen.
Die Tür öffnete sich und Captain Branford betrat die Brücke.
"Ihren Bericht,Nummer 1." ordnete er an.
Fogarty hielt ihm ein Datenpad an:"Es ist kaum zu glauben.Die U.S.S. Defiance ist vor
zwei Wochen zu der Kolonie geflogen.Durch den Fehler eines Logistikoffiziers können wir
nun die dringend benötigten Güter nachliefern.Soweit,so schlecht.Die Güter wurden
verladen,wir sind startklar."
Branford nickte:"Danke,Commander." Er ging zu seinem Sessel und nahm
Platz:"Lieutnant Unas,lösen sie die Verbindungen zu Deep-Space-Nine."
Cassels meldete sich:"Sir,alles klar zum Abflug.Triebwerke haben Testsequenz
durchlaufen."
"Manöverieren sie uns hier weg,Lieutnant." befahl er.
Mit großem Geschick steuerte sie das Schiff von der Station weg.
"Captain,Kurs auf das Wurmloch liegt an." meldete Unas.
Branford entgegnete:"Halbe Impulskraft voraus.Bringen sie uns rein."
Die Exeter glitt auf das Wurmloch zu.Die Sensoren zeigten seine Position an,obwohl es noch
nicht sichtbar war.
"Sir,die Sensoren erkennen eine Raumverzerrung direkt vor uns.Das Wurmloch!"
meldete Crusher.
Vor dem Schiff tat es sich auf.Es war überwältigend groß,mehr als zwanzigmal größer
als die Exeter.
Unas steuerte das Schiff in das Wurmloch hinein.Der Durchflug ergab erstaunlich wenig
Erschütterungen.Es vergingen knapp zehn Sekunden,da erreichte das Schiff das andere Ende
des Wurmloches.
"Willkommen im Gamma-Quadranten,meine Damen und Herren."
Branford hatte sich erhoben.
"Setzen sie Kurs auf das Caridian-System,Lieutnant Unas.Warp 5."
Unas erwiderte:"Alles bereit,Captain."
Branford deutete auf den Schirm:"Beschleunigen sie."
Die Exeter ging auf Überlichtgeschwindigkeit.
"Flugzeit zum Caridian-System beträgt sieben Stunden,achtzehn Minuten." meldete
McLure.
"Danke,Mr McLure." Branford ging zur taktischen Station.
"Wie sieht es mit den taktischen Systemen aus,Lieutnant?" fragte er Crusher.
Er sah zu seinem Captain auf:"Phaserbänke und Torpedolauncher sind voll
einsatzbereit.Torpedovorrat wurde ergänzt,die Deflektorschilde sind zu 100%
einsatzfähig."
Randolph,der ebenfalls an der taktischen Station arbeitete,widersprach ihm:"Nicht
ganz,Lieutnant.Die Schildstärke könnten noch optimiert werden,uns zwar um weitere
3%."
Crusher sah ihn an:"Und wie,wenn ich fragen darf?"
Randolph deutete auf seinen Bildschirm:"Hier,so könnte es klappen.Die Anpassung der
Deflektorgitter würde die Effizienz verbessern.Die Verlagerung könnte auch etwas
bringen."
Der 1.taktische Offizier schüttelte den Kopf:"Vielleicht.Aber bei Schäden würden
wir ein ganzes Gitter verlieren.Ich glaube kaum,daß diese Aktion mehr Nutzen als
Nachteile bringen würde."
"Wenn wir sie nicht ausprobieren,werden wir das nicht herausfinden!" erwiderte
Randolph energisch.
Crusher blickte ihn scharf an:"Hören sie,ich halte diese Idee für nicht
durchführbar."
"Wie ist ihre Meinung,Captain?Sollten wir es nicht versuchen?" fragte Randolph.
Branford blickte skeptisch drein:"Lieutnant,ich schätze ihren Eifer,aber ihr
Ansprechpartner für Verbesserungen ist Mr Crusher.Seine Meinung zählt.Ich bin immer für
Verbesserungsvorschläge offen,aber diese sind vom zuständigen Abteilungsleiter
vorzubringen.Ich danke ihnen."
Er drehte sich herum und verließ die Brücke.
Crusher wandte sich von Randolph ab und machte seine Arbeit weiter.
Chief Andrew Lamar saß im Gemeinschaftsraum und nahm einen Schluck aus
seinem Glas.Er war mit Branford zum Essen verabredet.
Sein Kommandant betrat den Raum und nahm an seinem Tisch Platz.
"Hallo,Andrew.Wie geht es ihnen?"
Lamar schaute eher gleichgültig drein:"Es geht so.Wir haben den Transporter
angepasst,da er die letzten Male einige Probleme mit dem Musterpuffer hatte."
Der Barkeeper kam an ihren Tisch und fragte nach Branford´s Wunsch.
Er bestellte eine Roastbeef und ein Wasser und lehnte sich zurück.
"Andrew,wie gefällt es ihnen mittlerweile an Bord?" fragte Branford.Die Frage
war berechtigt,den Lamar kam erst zwei Monate zuvor an Bord.Vorher war er auf der U.S.S.
Akropolis.Branford kannte ihn von seiner Dienstzeit an Bord der U.S.S. Dwight D.
Eisenhower.Das war vor 7 Jahren.Branford war Lieutnant j.g. und als 2.Taktischer Offizier
an Bord.Lamar war der Chief der technischen Sektion Impulstechnik an Bord.Er lernte den
jungen Offizier kennen und freundete sich mit ihm an.Branford kam mit dem aroganten
Offiziersstab der Eisenhower nicht klar und hielt sich viel im Maschinenraum bei dem
Technikerstab auf.
Die Dienstzeit an Bord des Schiffes betrug nur 9 Monate,dann erhielt Branford eine
Beförderung und nahm eine Stelle als 1.Taktischer Offizier auf der U.S.S. Melbourne
an.Nach dieser Zeit trafen sie sich noch häufig auf irgendwelchen Anlässen.Vor zwei
Monaten wurde Lamar´s damaliges Schiff außer Dienst gestellt.Branford benötigte einen
Transporterchef und fragte ihn,ob er nicht die Stelle übernehmen wollte.Er willigte ein.
Lamar erwiderte lächelnd:"Nun,mein Team ist wirklich nett.Sie haben mich gut
aufgenommen und unterstützen mich.Es war eine gute Entscheidung,an Bord der Exeter zu
kommen.Erst war ich mir nicht sicher,aber sie haben mich überzeugt."
Er lachte kurz und blickte Branford dabei an.
Branford war irritiert:"Was ist denn,Andrew?"
"Nun,ich konnte sie mir nicht als Captain vorstellen.Ich habe sie eben immer noch als
Lieutnant j.g. in Erinnerung.Es sind sieben Jahre,aber sie wurden auch vier mal
befördert.Wenn ich mich richtig erinnere,hatten sie jedes Mal,wenn wir uns
wiedersahen,einen anderen Rang.Vor zwei Jahren waren sie noch Commander." erwiderte
Lamar.
Branford nickte:"Ja,das war auf Sternenbasis 22.Da war eine Feier anlässlich der
Indienststellung der U.S.S. Clemenceau.Ich erinnere mich,wie begeistert sie von der
Intrepid-Klasse waren."
"Ja.Und nun gehöre ich selbst zu der Crew eines solchen Schiffes.Aber die Feier
geriet etwas aus der Ordnung."
"Ich weiß,was sie meinen.Dieser Lieutnant Commander Brian Paul von der Clemenceau
hatte doch einen Streit angezettelt und mit zwei anderen Leuten einen Lieutnant von der
Yorktown niedergeschlagen.Daraufhin haben wir uns eingemischt."
Lamar lachte:"Das war ein guter Kampf.Ich erinnere mich gerne daran."
Es war zwei Stunden später.Randolph befand sich an der taktischen Station
und arbeitete.Die Lifttür öffnete sich und die nächste Schicht betrat unter Führung
von Lieutnant Crusher die Brücke.Er ging zu Fogarty hin.
"Guten Tag,Sir.Gibt es irgend etwas besonders?"
Fogarty erhob sich aus dem Kommandosessel.
"Wir haben Kurs auf das Caridian-System.Der Maschinenraum remoduliert die Feldgitter
und wartet den Impulsantrieb.Keine sonstigen Vorkommnisse."
Crusher nickte:"Danke.Ich löse sie ab,Sir." Fogarty verließ mit seiner Schicht
die Brücke.
Crusher bestätigte den Kommandowechsel:"Es beginnt die Beta-Schicht."
Der Offizier an der taktischen Station,Fähnrich Oliver,hatte etwas entdeckt.
"Sir,ich habe hier einige Abweichungen in den Schildsystemen.Hätten sie einen
Augenblick Zeit?"
Crusher ging zu der taktischen Station und sah sich die Daten an.Je weiter er kam,desto
wütender wurde er.
"Danke,Fähnrich.Machen sie weiter,ich kümmere mich darum." Er tippte seinen
Insignienkommunikator an:"Crusher an Randolph,melden sie sich sofort bei mir!"
Es vergingen keine zwei Minuten,da war Randolph auf der Brücke.
"Lieutnant,sie haben eigenmächtig die Konfiguration der Schilde geändert.Wir waren
uns doch einig,das zu unterlassen!"
Randolph blickte unschuldig drein:"Ich habe herausgefunden,das diese Veränderung die
erhofften Optimierungen bringen.Entgegen ihrer Meinung."
Crusher blickte ihn wütend an:"Sie haben keine eigenmächtigen Entscheidungen zu
fällen,Lieutnant!" Er sah zu Oliver hinüber:"Fähnrich,ändern sie die
Konfiguration auf die Einstellung vorher."
Randolph entgegnete:"Sie wollen doch nur nicht zugeben daß ich recht hatte!"
"Diese Einstellungen beeinhalten die Gefahr,die ich ihnen bereits genannt habe.Das
will ich nicht riskieren!"
Randolph wollte noch etwas sagen,aber Crusher schnitt ihm das Wort ab:"Sie können
wegtreten,Lieutnant!"
Randolph verließ wutschnaubend die Brücke.
Im Maschinenraum stützte sich Lieutnant Harrold Austin verzweifelt auf
seine Arbeitskonsole.
"Nein,nein,das klappt einfach nicht!Die verdammten Induktorventile!"
Valerie kam zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter:"Was ist denn,Harry?"
"Es sind die Induktorventile.Sie lassen sich einfach nicht auf den bestmöglichsten
Materiestrom einstellen!Ich bekommen sie einfach nicht so hin,wie ich es will!"
Valerie sah sich die Daten an:"Versuch es über das Subprogramm des
Materiestroms.Wenn du es auf den Wert 1.16 einstellst,müßte es klappen."
Austin stellte den Wert auf 1.16 ein und wartete kurz ab.Nach einem Test fiel er Valerie
um den Hals:"Fantastisch,es hat funkioniert!Woher hast du das gewußt?"
Sie lächtelte:"Auf der Galaxy haben wir vom Warpantrieb her ein älteres System als
die Exeter.Wir müssen uns ein bißchen was einfallen lasse,um mit den neueren Schiffen
mitzuhalten!Bei uns mußte ich so ein Subprogramm erst mal schreiben."
Austin blickte sie bewundernd an:"Wirklich beeindruckend,Val.Ich muß mich
revanchieren.Kann ich dich zum Essen einladen?"
Sie nickte lächelnd:"Gerne."
Branford saß im Bereitschaftsraum,da ertönte ein Signal.Er rief
"Herein",die Tür öffnete sich und Crusher betrat den Raum.Branford sah,daß er
ziemlich aufgebracht war.
"Was haben sie,Lieutnant?"
Crusher sah ihn an:"Sir,ich werde das nicht länger mitmachen!Ich weiß mittlerweile
nicht mehr,ob Randolph mein Vorgesetzter ist oder ich seiner!"
Branford legte das Datenpad zur Seite:"Nennen sie mir bitte den Grund."
"Er macht für vor versammelter Mannschaft zu einem Idioten,er greift meine
Autorität an und ist aufsässig!"
Branford erwiderte:"Ich werde Mr Fogarty daraufhin ansprechen.Er ist dafür
zuständig."
Crusher nickte:"Vielen Dank,Sir."
Kurz darauf rief Branford seinen 1.Offizier zu sich.
"Nummer 1,Lieutnant Crusher war bei mir.Er hat sich über Randolph´s
Eigenmächtigkeiten und Aufsässigkeit beschwert."
Fogarty war erstaunt:"Ich hatte eigentlich gedacht,das wäre nicht so tragisch.Das
die zwei Differenzen hatten,wußte ich.Aber das es so schlimm ist,das nicht."
"Ich möchte,daß dieses Problem aus der Welt geschafft wird.In einer Krisensituation
brauche ich eine taktische Crew,die zusammenarbeitet.Übernehmen sie das."
Fogarty nickte und verließ den Raum.
Er rief Crusher und Randolph zu sich.Die Besprechung fand in der Aussichtslounge statt.
Randolph saß zur gleichen Zeit im Kommandosessel der Exeter.McLure und
Waringthon hatten Dienst an der OPS und der Steuerzentrale.
"Bericht,Mr McLure." ordnete er an.
McLure erwiderte:"Wir haben Kurs auf Caridian II,Geschwindigkeit Warp 4.Alle Systeme
arbeiten normal."
Randolph sah ihn an:"Sir!"
McLure war irritiert:"Bitte?"
"Sie werden mich mit "Sir" anreden,Fähnrich.Verstehen wir uns?"
erwiderte Randolph.
McLure biß sich auf die Zunge und nickte:"Ja,Sir."
Fogarty betrat die Brücke.
"Lieutnant Randolph,begleiten sie mich bitte." Er wandte sich Waringthon
zu:"Fähnrich,sie übernehmen das Kommando."
Sie nickte erfreut:"Jawohl,Sir." Fast ehrfürchtig nahm sie im Kommandosessel
Platz.
Fogarty betrat mit Randolph die Aussichtslounge.Crusher wartete schon.
"Meine Herren,mir ist zu Ohren gekommen,daß ihre Streitigkeiten die Sicherheit des
Schiffes gefährdet.Was sagen sie dazu?"
Randolph sah entrüstet drein:"Das ist alles nur deswegen,weil Mr Crusher meinen
Vorschlägen nicht aufgeschlossen gegenübersteht."
"Ihre Vorschläge sind mir etwas zu abenteuerlich,Lieutnant!Schildgitter zu
remodulieren und dabei zu riskieren,daß im Falle eines Treffers die gesamte
Energieversorgung zusammenbricht ist ein ziemlich gewagtes Spiel!Sie haben keine
Ahnung...."
Fogarty unterbrach die beiden:"Mr Randolph,ist es richtig,daß sie eigenmächtige
Änderungen am Schild- und Waffensystem vorgenommen haben?"
Er nickte und versuchte,sie zu rechtfertigen:"Sir,diese Veränderungen hätten sich
bewährt,wenn sich Crusher damit auseinandergesetzt hätte!"
"LIEUTNANT Crusher ist ihr vorgesetzter Offizier!Das sollten sie nicht
vergessen!Andererseits,Mr Crusher,haben sie vielleicht nicht immer ein offenes Ohr für
Verbesserungsvorschläge."
Crusher nickte:"Das mag schon sein.Aber als 1.taktischer Offizier obliegt es meiner
Verantwortung,die ständige Einsatzbereitschaft der kompletten taktischen Ausrüstung zu
gewährleisten.Und das geht nicht,wenn ich zu jedem Schichtbeginn die Schilde neu
einstellen und die Waffensysteme rejustieren muß."
Fogarty nickte:"Also gut.Wir werden die Angelegenheit folgendermaßen regeln:Mr
Randolph,sie wenden sich mit Verbesserungsvorschlägen an ihren vorgesetzten
Offizier.Falls ich noch mehr Klagen bekommen sollte,werde ich sie persönlich auf den
letzten Posten der Galaxie versetzen.Ist das klar?"
Randolph nickte verbissen:"Sicher,Commander."
"Und was sie angeht,Mr Crusher:Beherzigen sie die Vorschläge von Mr Randolph.Nur
dann ist es gewährleistet,daß sie eine effektive taktische Abteilung bilden."
Crusher nickte ebenfalls:"Wir werden es versuchen,Commander."
"Das wäre dann alles,meine Herren.Sie können gehen." schloss Fogarty die
Besprechung.
"Jenny,die achteren Sensoren verlieren an Leistung.Sie wurde um 20%
vermindert." meldete McLure.
Sie überprüfte die Sensoren und stellte fest:"Die Stellar-Kartographie zieht zuviel
Energie aus dem achteren Energiekreislauf." Sie tippte ihren Insignienkommunikator
an:"Brücke an Stellar-Kartographie."
"Hier ist Lieutnant Williams.Was gibt es?" meldete sich der Leiter.
"Hier spricht Fähnrich Waringthon,der kommandierende Offizier.Ihre Abteilung
benötigt zuviel Energie.Unsere hinteren Sensoren verlieren dadurch ihre
Effektivität.Senken sie bitte ihren Energieverbrauch."
Williams erwiderte gereizt:"Ist das ein Befehl,FÄHNRICH?"
Waringthon bejahte:"Sie können es so verstehen.Den Anweisungen des jeweiligen
Kommando-Offiziers ist in jedem Fall Folge zu leisten,unabhängig vom Rang."
"Es wird erledigt.Williams Ende."
McLure meldete:"Die Leistung der hinteren Sensorenpalette steigt wieder auf normales
Niveau,Mám."
Waringthon schaute ihn lächelnd an:"Übertreib es nicht,Luke.Diese Situation wird
nicht öfters vorkommen.Oder glaubst du,daß ich des öfteren das Kommando habe?"
McLure schaute sie schräg an:"Nun,ein halbes Rangabzeichen mehr und es könnte
klappen,Jenny."
Die Lifttür öffnete sich und Samuel Jacobs betrat die Brücke.Waringthon stand auf.
"Möchten sie übernehmen,Sir?" fragte sie ihn.
Jacobs sah sie irritiert an:"Wieso denn,Fähnrich?Sie haben doch alles im
Griff."
Sie sah stolz drein:"Wie sie meinen,Lieutnant."
Branford ging durch die Korridore des Schiffs.Er wollte in das Labor,um
Delany nach den Fortschritten bei der Auswertung der Artefakte zu befragen.
Als er das Labor betrat sah er,daß Valerie Gansburry ihm half.
"Guten Morgen.Lieutnant,offenbar haben sie Hilfe erhalten."
Delany sah wie immer gestresst aus,erwiderte aber freundlich:"Ja,Valerie ist mir eine
enorme Hilfe."
Branford sah sich die Artefakte an:"Wie kommen sie voran?"
"Nun,wir haben die Funde von Liro IV analysiert.Sie sind zum großen Teil über zwei
Millionen Jahre alt.Nur bei den Funden von dem dritten Planeten haben wir noch keine
Fortschritte gemacht.Wir haben angenommen,sie stammen aus derselben Zeitperiode."
Es ertönte ein Kommunikatorsignal.
"Cassels an Gansburry.Val,wenn es deine Zeit erlaubt,kannst du mir bei der
Neujustierung der Injektordüsen helfen."
Valerie tippte ihren Kommunikator an:"Ich komme,sobald es geht,Jake.Gansburry
Ende."
Delany sah sie an:"Wenn sie möchten,können sie zu unserem Chefingenieur gehen.Wir
machen dann heute nachmittag weiter."
Valerie freute sich und verließ den Raum.
"Eine bemerkenswerte junge Dame.Sie hat mich schwer beeindruckt." bemerkte
Delany.
Branford nickte:"Nicht nur sie,Lieutnant.Wir sehen uns dann."
Er löste mit seiner Schicht,die aus Jacobs,Unas und Crusher bestand,die
Brückencrew ab.Sandra Galen war ebenfalls da.
Crusher scannte routinemäßig den Sektor.Die Sensoren erfassten ein Objekt.
"Sir,ich scanne ein Schiff in unserer Flugbahn.Entfernung zehn Flugminuten mit
derzeitiger Geschwindigkeit."
"Können sie das Schiff identifizieren,Mr Crusher?" fragte Branford.
Crusher schüttelte den Kopf:"Nein,Sir.Auf diese Entfernung noch nícht
möglich."
Branford stand auf:"Gelber Alarm.Verteidigungsbereitschaft einnehmen."
Das Schiff wurde in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Branford war nervös.Was war da draußen?Er ging unruhig auf und ab,bis Crusher ihm
mitteilte,was er herausgefunden hatte.
"Sir,es ist ein Schiff der Galaxy-Klasse,allerdings sendet es keine ID-Signale.Ich
orte keine Warpfelder,keine Impulskurve.Es scheint fast so,als ob..."
Branford vollendete den Satz:"... als ob das Schiff treibt.Rufen sie das
Schiff."
Crusher versuchte es,bekam jedoch keine Antwort.
"Das Schiff reagiert nicht auf unseren Ruf." meldete Crusher.
Branford befahl:"Gehen sie auf Impulskraft runter,Lieutnant."
Die Exeter ging auf Unterlichtgeschwindigkeit.
"Wann kommt das Schiff in Sichtweite,Mr Jacobs?" fragte er seinen Einsatzleiter.
"Wir kommen in zwanzig Sekunden in Sichtweite."
Branford wartete ab.Nach der Zeitspanne befahl er:"Auf den Schirm,Lieutnant."
Die gesamte Brückencrew erschrak bei dem Anblick,den der Hauptbildschirm bot.
Es war ein Schiff der Galaxy-Klasse,das steuerlos im Raum trieb.Mann konnte deutlich
Dutzende von Einschüssen erkennen.Das Schiff hatte eine Warpgondel verloren und ein Teil
der Untertassensektion war anscheinend weggesprengt worden.
"Es ist die Defiance.Mein Gott!" entfuhr es Branford.
Sandra Galen war ebenfalls aufgestanden:"Vielleicht konnte die Crew entkommen."
Jacobs machte die Hoffnung zunichte:"Tut mir leid.Alle Fluchtkapseln sind an ihrem
Platz.Ich orte ca. 900 leblose Körper in dem Schiff.Lebenzeichen sind ebenfalls noch
vorhanden.Sie konzentrieren sich auf den Gemeinschaftsraum und die Krankenstation."
Branford sah verbittert aus:"Branford an Krankenstation.Stellen sie ein Notfall-Team
zusammen.Wir treffen uns im Transporterraum.Ich werde rübergehen.Lieutnant Unas,sie haben
das Kommando.Mr Jacobs,Mr Crusher,sie kommen mit."
Branford,Jacobs und Crusher rannten zum Transporterraum.Er steckte sich einen Phaser und
einen Tricorder ein,dann bestieg er die Plattform.
"Können wir auf die Brücke beamen,Chief?" fragte er.
Lamar nickte:"Die Atmosphäre ist in Ordnung.Wir können,Captain."
Branford nickte und Lamar begann den Beamvorgang.
Das Team um Branford demateralisierte und erschien auf der Brücke der
Defiance wieder.
Sie war in ein rotes Notlicht getaucht.Es lagen überall Trümmer und Duranium-Träger
herum.Einige leblose Körper lagen auf dem Boden.
Branford erkannte geschockt,daß im Kommandosessel der erschlaffte Körper von Captain
Waringthon saß.Ein Splitter eines herabstürzenden Trägers hatte ihn tödlich in den
Rücken getroffen.Doctor Sanders signalisierte,daß es zu spät war.Auf dem Aufgang zur
taktischen Station lag Lieutnant Bill Haley,der Einsatzleiter.Eine explodierende Konsole
der Seitenwand hatte ihn offensichtlich getötet.Tarall,der vulkanische Sicherheitschef
lag eingeklemmt unter eine Duranium-Träger.Sanders untersuchte ihn und schüttelte den
Kopf.Crusher,der auch mit Branford an Bord der Defiance gedient hatte,war tief
erschüttert.
"Lieutnant,es tut mir leid.Dies hier waren auch meine Freunde.Beamen sie an Bord der
Exeter zurück."
Crusher schüttelte den Kopf:"Nein,Captain.Ich will und ich kann meinen Dienst
erfüllen." Er ging den Aufgang hinauf und sah sich um.Plötzlich schrie
er:"Sir,kommen sie schnell!Captain!"
Branford stürmte den Aufgang hinauf und blieb geschockt stehen.Dort auf dem Boden lag
Nella Darin.Sie stand mit dem Rücken an einer Konsole und wurde durch ihre Explosion
getötet.Branford kniete sich neben ihr auf den Boden und nahm ihren leblosen Körper in
die Arme.Ihm rannen die Tränen aus den Augen.
Sanders trat zu ihm hin und scannte Darin.Er schüttelte den Kopf und legte Branford die
Hand auf die Schulter.
"Es tut mir leid,Sir.Ich kann nichts mehr für sie tun." sprach er sanft.
Branford erwiderte nichts.Er hielt sie einfach nur in den Armen und weinte.
Lieutnant Jacobs öffnete unterdessen die Tür zum Bereitschaftsraum.Der
Raum war dunkel und er konnte beinahe nichts sehen.Er befahl dem Computer
Notbeleuchtung,doch er reagierte nicht.Jacobs zog seine Lampe aus dem Gürtelhalfter und
schaltete sie ein.Er ließ den Lichtkegel kreisen.Plötzlich stockte er.In der Ecke
kauerte ein Mann in einer roten Uniform.Er hielt einen Typ I-Phaser in der Hand.
"Sie werden mich nicht kriegen!Ich nehme einige von euch noch mit in den Tod!"
Jacobs nahm die Hände hoch:"Schießen sie nicht!Ich bin Lieutnant Jacobs von der
U.S.S. Exeter.Wir sind hier,um zu helfen!"
Der Mann ließ die Waffe sinken.In dem Augenblick kam Crusher herein.
"Commander Coburn!Sir!" rief er und lief zu ihm.Er war offenbar schwer
verletzt,den er bewegte sich kaum.
"Wes,schön sie zu sehen!Es war furchtbar.Sie,sie..." schluchzte er.
Crusher rief hinaus:"Doctor,kommen sie bitte!" Er wandte sich Coburn
zu:"Ganz ruhig,Commander.Man wird ihnen helfen."
Coburn wurde zusammen mit Lieutnant Pizoll,die ebenfalls noch lebte,an Bord der Exeter
gebeamt.
Crusher und Branford waren die Letzten,die noch an Bord waren.Der Captain
irrte auf der zerstörten Brücke umher.Es waren mittlerweile drei Stunden vergangen.Das
Prisenkommando hatte alle Leichen geborgen,die zugänglich waren.Es gab eigentlich keinen
Grund mehr,an Bord zu bleiben.
"Cassels an Brandford,Sir,wir haben die Analyse der Lage auf der Defiance
abgeschlossen.Sir?" ertönte ein Ruf.
Branford antwortete nicht.
"Captain,was ist mit ihnen?" fragte Cassels nochmal.
Crusher tippte seinen Insignienkommunikator an:"Hier ist Lieutnant Crusher.Sprechen
sie."
Cassels antwortete:"Die Defiance ist generell nicht mehr tiefenraumtauglich.Ihre
Impuls,Warp,Waffen und Lebenerhaltungssysteme sind irreparabel beschädigt worden.Ich
fürchte,wir müssen die letzte Aktion vollbringen.Leider."
Crusher bestätigte:"Danke,Commander.Crusher Ende."
Er sprach den apathischen Branford an:"Sir,wir müssen gehen.Jetzt gleich!"
Branford sah ihn nur an:"Was ist,Lieutnant?"
Crusher wiederholte mit fester Stimme:"Wir müssen von Bord gehen.Die,die das getan
haben,könnten zurück kommen.Sir,bitte!"
Branford nickte:"Sie haben recht." Er tippte seinen Kommunikator
an:"Branford an Exeter,zwei Personen zurückbeamen!"
Die Zwei entmateralisierten und erschienen im Transporterraum wieder.Branford legte seine
Ausrüstung ab und ging in Begleitung von Crusher zur Brücke.
Die Crew war außergewöhnlich still,als er die Brücke betrat.Sehr langsam
ging er zu seinem Sessel.Sandra Galen sah ihn an und er bemerkte,wie sehr sie mit ihm
litt.
"Chris,es tut mir unendlich leid.Wir leiden mit dir."
Branford nickte traurig:"Danke,Sandra.Ich kann im Augenblick nicht klar denken."
Er wandte sich dem Hautpschirm zu:"Mr Jacobs,ist der Selbstzerstörungsmodus der
Defiance einsatzbereit?"
Jacobs scannte das Schiff und schüttelte den Kopf:"Nein,Captain.Die Verbindungen
sind unterbrochen."
Branford erhob sich:"Also,dann müssen wir es anderst machen.Einstellung 5 bei zwei
Torpedos müßte reichen.Lieutnant Unas,bringen sie uns in eine sichere Position."
Die Brückencrew erhob sich,um der Defiance einen letzten Gruß zu erteilen.
"Feuern sie die Torpedos ab,Mr Crusher." befahl Branford.
Crusher bestätigte.Die zwei Torpedos verwandelten die Defiance in einen Feuerball.Dann
war außer einigen Trümmern nichts mehr zu sehen.
"Mr Jacobs,senden sie eine Nachricht an das Sternenflottenkommando.Per
Hyperraumfunk.Teilen sie ihnen unsere Lage mit und erwähnen sie,daß wir weiterhin Kurs
auf Caridian II haben.Wir werden nach den Tatsachen für die Zerstörung der Defiance
suchen.Ende des roten Alarms."
Jacobs erwiderte:"Sir,ein Funkspruch,der über die Hyperraumrelais geht,braucht etwa
drei Tage,bevor er bei dem Oberkommando auf Chaia VII eintrifft."
Branford starrte auf der Brücke hin und her.Dann sprach er Unas an:"Setzen sie Kurs
auf Caridian II,Warpgeschwindigkeit 9."
Unas nickte:"Alles bereit,Sir."
Er deutete auf den Schirm:"Beschleunigen sie,Miss Unas."
Die Exeter ging auf Warpgeschwindigkeit.
"Flugzeit zwei Stunden,siebenundzwanzig Minuten." meldete Fogarty.
Branford nickte:"Danke,Nummer 1.Sie haben die Brücke.Ich bin auf der
Krankenstation.Permanenten gelben Alarm."
Branford ging zusammen mit Lara Unas auf die Krankenstation.Sanders empfing
sie mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck.
"Sir,von den 69 Überlebenden sind mittlerweile 4 an Strahlenvergiftungen
gestorben.Commander Coburn und Lieutnant Pizoll sind über den Berg."
Branford fragte nach:"Können wir mit dem Commander sprechen?"
Sanders nickte:"Ja,Captain.Kommen sie."
Coburn lag im hinteren Teil der Krankenstation.Er sah Branford und versuchte
aufzustehen.Sanders warnte ihn:"Commander,bleiben sie liegen.Sie haben eine schwere
Rückenverletzung.Sie können froh sein,daß nichts zurückbleibt."
Branford trat an das Bett heran:"Commander,was ist passiert?"
Er schaute recht mitgenommen drein.Dennoch antwortete er recht gefasst.
"Die Defiance hatte ihren Vermessungsauftrag erledigt und war auf dem Rückweg zum
Wurmloch.Auf halbem Weg empfingen wir einen Notruf von der Kolonie auf Caridian II.Wir
änderten den Kurs und gerieten vor dem Planeten in einen Hinterhalt.Es waren zwei
cardassianische Schiffe der Enhanced-Penetrator-Klasse.Sie wurden begleitet von zwei
Schlachtschiffen,deren Bauart uns unbekannt war.Auf jeden Fall analysierten wir,daß ihre
Feuerkraft um 50% höher lag als unsere." Er stockte kurz und redete dann weiter.
"Eine Zeitlang konnten wir uns verteidigen.Aber die Feuerkraft der Schiffe war zu
groß.Sie haben uns,sie haben uns...." Er schluchzte.
"Sie haben uns zusammen geschossen.Sie haben nicht aufgehört,selbst als wir
kapitulierten.Kurz bevor der Warpkernbruch bevorstand,wurden sie anscheinend abberufen.Sie
ließen uns brennend und sterbend zurück."
Unas fragte:"Besteht die Möglichkeit,daß es sich um Schiffe des Dominion gehandelt
hat?"
"Ich weiß es nicht,Lieutnant.Aber da sie mit cardassianischen Kreuzern zusammen
waren,besteht diese Möglichkeit durchaus."
Branford schloss die Unterhaltung:"Ruhen sie sich aus,Commander.Wir reden später
weiter.Lieutnant,kommen sie."
Die Zwei gingen auf den Korridor hinaus.
"Lieutnant,rufen sie eine Konferenz der leitenden Offiziere zusammen.In einer halben
Stunde." befahl er.
Die Offiziere saßen exakt nach dieser Zeit in der Aussichtslounge
zusammen.Branford fehlte noch.
Die Tür öffnete sich und der Captain betrat den Raum.Seine Offiziere erhoben sich.
"Nehmen sie Platz.Sie wissen alle,daß wir in einer sehr ernsten Lage sind.Wir wissen
nicht,mit wem wir es zu tun haben.Mr Crusher,haben sie ihre Analyse abgeschlossen?"
Der Sicherheitschef nickte:"Ja,Sir.Die Konfiguration der cardassianischen
Enhanced-Penetrator ist den Anwesenden bekannt.Zu den zwei anderen Schiffen habe ich zu
sagen,daß wir mit einem dieser Schiffe fertigwerden müßten.Allerdings unter größten
Verlusten,wie ich betonen muß.Wir sind wendiger und haben eine Feuerkraft,die nur um 25%
niedriger liegt als die der Defiance,die dafür sehr viel unhandlicher ist.Aber gegen zwei
dieser Schiffe und dann noch die cardassianischen Kreuzer,da werden wir nicht bestehen
können."
Jacobs warf ein:"Also brauchen wir auf jeden Fall Hilfe.Oder?"
Crusher nickte:"Es wird kaum zu umgehen sein.Aber von wem?"
Fogarty suchte in den Datenbanken nach einer Antwort.Er fand etwas und bemerkte:"Zur
Zeit ist nur ein weiteres Schiff im Gamma-Quadranten.Die U.S.S. Petersburgh,eine Fregatte
der Constellation-Klasse.Eingeteilt zur Erforschung des Quadranten.Das Kommando hat
Captain Nathan Baxter."
Jacobs bemerkte ironisch:"Constellation-Klasse?Das sind doch die Dinger,die sie schon
vor zehn Jahren einmotten wollten."
"In unserer Situation können wir jede Hilfe brauchen,Samuel." erinnerte Lara
Unas.
Branford stellte Jacobs eine Frage:"Lieutnant,wieso wurden die Schiffe ihrer Meinung
nach abberufen?"
Jacobs antwortete skeptisch:"Nun,Captain.Ich habe eine Theorie.Der Gegner muß
irgendwo anderst noch eine zu verteidigende Position haben.Vielleicht auf Caridian
II."
Branford sah seinen taktischen Offizier an:"Mr Crusher,erarbeiten sie mit ihrem Team
eine Verteidigungsstrategie gegen diese Schiffe.Wir müssen davon ausgehen,daß wir
alleine sind.Gehen sie auf ihre Stationen zurück."
Branford überprüfte die Sensorenberichte der letzten sechs Stunden.Es gab
jedoch keine annormalen Scannwerte.
"Computer,wo befindet sich Lieutnant Crusher?" fragte er den Computer.
"Lieutnant Wesley Crusher ist in der vorderen Torpedoluke." erwíderte er.
Der Captain erhob sich aus seinem Sessel:"Lieutnant Unas,sie haben die Brücke."
Crusher arbeitete zusammen mit zwei Systemdiagnostikern an dem
Ladesystem.Sie bemerkten gar nicht,daß Branford den Raum betrat.
"Lucas,die Zufuhr der Torpedos dauert mir etwas zu lange!Meinen sie,wir können noch
ein paar Sekunden heraus holen?"
Lieutnant j.g. Lucas Simons,ein junger Waffensystemexperte, sah skeptisch
drein:"Sir,wir haben die Zugriffszeit schon um eineinhalb Sekunden verkürzt.Wir
können bei der Ladegeschwindigkeit vielleicht noch eine bis zwei Sekunden
gewinnen.Allerdings müssen wir zuerst überprüfen,ob diese Veränderung nicht die
Sicherheit beeinträchtigt.Ich werde das mit Fähnrich Barel übernehmen." Er drehte
sich herum und sah den Captain:"Guten Tag,Sir.Wir legen uns mächtig in´s Zeug,um
hier noch eine Verbesserung zu erzielen.Mr Crusher läßt uns keine Ruhe mehr."
Branford lachte:"Das gefällt mir,Lieutnant.Machen sie ruhig weiter.Mr Crusher,kann
ich sie kurz sprechen?"
"Sicher,Sir.Um was geht es?" erwiderte Crusher und ging etwas zur Seite.
Branford sah ihn besorgt an:"Lieutnant,kommen sie mit ihren Bemühungen voran?"
"Nun,wir konnten das Zielsystem der achteren Phaserbanken genauer justieren,so daß
sie die Objekte schneller erfassen können.Zudem versuchen wir hier,die Torpedoladezeit zu
verringern." erwiderte Crusher.
Branford nickte:"Sie kriegen das schon hin.Ihre Bemühungen tragen bereits
Früchte.Machen sie weiter."
Die Brücke meldete sich:"Brücke an Captain Branford.Wir erreichen Caridian
II."
Unas erhob sich aus dem Kommandosessel,als Branford die Brücke betrat.
"Gehen sie auf Impulsgeschwindigkeit,Fähnrich." befahl er.
Der Planet kam in Sicht.Jacobs führte einen Sensorenscann der Umgebung durch.
"Sir,ich orte keine Schiffe in Sensorenreichweite." meldete er.
Branford nickte:"In Ordnung.Standardorbit,Miss Waringthon."
Die junge Frau bestätigte nicht und führte den Befehl aus.Unas stand neben ihr und
bemerkte,das etwas schief lief:"Fähnrich,sie setzen den Kurs zu niedrig an.Wir
werden in die Atmosphäre eintreten!"
Branford warf Unas einen Blick zu:"Übernehmen sie,Lieutnant!" Waringthon erhob
sich:"Ich bitte um Erlaubnis,die Brücke verlassen zu dürfen."
Der Captain deutete auf die Tür zum Bereitschaftsraum:"Erst möchte ich mit ihnen
reden.Lieutnant Unas,sie haben die Brücke."
Waringthon folgte Branford wie ein geprügelter Hund in den Raum.
"Sir,ich will mich entschuldigen,daß ich eben..."
Branford schnitt ihr das Wort ab:"Deswegen wollte ich sie nicht sprechen.Ich
weiß,was es für ein schmerzlicher Verlust für sie war.Ihr Vater bedeutete ihnen
sicherlich viel.Auch ich habe,wie sie wissen,einen sehr geliebten Menschen verloren.Ich
fühle mit ihnen.Nehmen sie sich bitte frei.Wenn sie sich besser fühlen,können sie ihren
Dienst wieder antreten."
Waringthon schüttelte trotzig den Kopf:"Nein,Captain.Sie sind mir in diesem Fall ein
Vorbild.Wie sie werde auch ich meine Pflicht erfüllen.Ich danke ihnen für ihre
Großzügigkeit,aber ich muß ablehnen."
Branford nickte:"In Ordnung.Ihre Schicht beginnt in drei Stunden.Ruhen sie sich noch
etwas aus.Sie können gehen."
Als die junge Frau den Raum verlassen hatte,meldete sich Unas.
"Sir,wir haben den Planeten gescannt.Die Ergebnisse sollten sie sich selbst
ansehen."
Branford konnte kaum glauben,was er auf dem Bildschirm sah.Die Kolonie war
besetzt von einer Infanterieeinheit.Aus der Entfernung konnte man die Lebensformen nicht
identifizieren,aber es waren mehrere hundert.
"Vielleicht eine Jem´Hadar-Einheit,Sir." bemerkte Jacobs.
Branford grübelte.Es wäre eine Möglichkeit.Die Jem´Hadar waren Söldner,die für das
Dominion arbeiteten.Ihre Bezahlung bestand aus Drogen,mit denen sie bei der Stange
gehalten wurden.
"Haben sie die Kolonie gerufen,Lieutnant?"
Jacobs schüttelte den Kopf:"Nein.Ich wollte nicht,daß wir entdeckt werden."
"Sehr vernünftig.Gegen diese Kampfmaschinen hätten wir keine Chance.Wir haben
entdeckt,daß sie überall in der Stadt sind.Es würde ein blutiger Häuserkampf
werden." erwiderte Unas.
Randolph hatte einen Vorschlag:"Sir,könnten wir nicht runterbeamen,um vielleicht mit
dem Polizeichef oder dem Präsidenten zu reden?Dadurch hätten wir mehr
Informationen."
Branford war skeptisch:"Keine schlechte Idee.Aber ihre Systeme würden die
Transporttätigkeit orten.Das können wir nicht riskieren."
Fogarty sah sich die Lage ebenfalls an.Er machte ein mutloses Gesicht.
"Wir müssen Hilfe holen,Captain.Alleine haben wir so gut wie keine Chance."
Branford nickte:"Sie haben recht,Nummer 1.Wir verlassen den Orbit.Lieutnant,setzen
sie Kurs auf das Wurmloch.Warp 9,5."
Sie nickte:"Bereit,Sir."
"Beschleunigen sie,Lieutnant." befahl Branford.
Die Ernüchterung folgte eineinhalb Stunden später.Jacobs
meldete:"Sir,die Weitbereichsscanner erfassen vier Schiffe beim Wurmloch.Zwei
cardassianische Kreuzer und zwei der Schlachtschiffe,die die Defiance vernichtet
haben."
Branford stand auf:"Taktische Analyse,Lieutnant Crusher."
Der Sicherheitschef analysierte die Daten und schüttelte den Kopf:"Wir haben keine
Chance,das Wurmloch unbeschadet zu erreichen.Ich kann nur empfehlen
beizudrehen,Captain."
Der Captain ließ sich in seinen Kommandosessel sinken.
"Also gut.Wenden sie um 180 Grad,Lieutnant.Gleiche Geschwindigkeit." befahl er.
Fogarty sah ihn an:"Was meinen sie?Was sollen wir nun tun?"
Branford strich sich die Haare aus dem Gesicht.
"Der Geheimdienst vermutet im Maicon-System eine Jem´Hadar-Einheit,die sich vom
Dominion abzulösen versucht.Vielleicht können wir sie überzeugen,uns zu helfen."
"Es ist einen Versuch wert,Captain." bemerkte Unas.
Ein Wink von Branford genügte und Unas änderte den Kurs des Schiffes.
Branford verließ die Brücke und ging zu seinem Quartier.Nachdem er eine
Stunde lang die Situation Stück für Stück durchgegangen war,ertönte der
Türsummer.Branford rief "Herein" und Kelly Pizoll betrat den Raum.
"Störe ich sie,Sir?" fragte die junge Frau.
Branford erhob sich und schüttelte den Kopf:"Aber nein doch.Kommen sie,setzen sie
sich."
Pizoll ging langsam zum Sessel.Auf halben Weg knackte sie zusammen.Branford stützte sie
sofort.
"Danke Sir.Der Oberschenkel war durchtrennt.Es wird noch einige Zeit dauern,bis ich
wieder richtig gehen kann." Sie nahm im Sessel Platz.Branford bestellte beim
Replikator zwei Tassen Tee und nahm im anderen Sessel Platz.
Lange Zeit sprachen sie kein Wort.Dann faßte sich Pizoll ein Herz.
"Ich wollte ihnen etwas sagen.Es geht um Nella." Sie zögerte kurz,dann redete
sie bedrückt weiter:"Kurz bevor es auf der Brücke zu der Explosion kam,sagte mir
Nella noch etwas.Sie sagte mir,falls sie sterben sollte,soll ich ihnen sagen,daß sie sie
immer lieben wird.Auch wenn sie nicht mehr da ist."
Branford konnte nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten.Er blickte Pizoll
an:"Danke,Kelly.Das bedeutet mir sehr viel."
Branford sprach noch eine Weile mit dem ehemaligen Steueroffizier der Defiance,dann
verabschiedete sie sich und ging.
Der Captain grübelte noch eine Weile nach und lief ziellos durch die Korridore des
Schiffes.Nach einer weiteren halben Stunde rief ihn Fogarty.
"Fogarty an Branford,bitte kommen sie auf die Brücke."
Branford betrat die Brücke.Sein 1.Offizier stand aus dem Kommandosessel
auf.
"Bericht,Nummer 1." ordnete Branford an,während er sich setzte.
Fogarty nickte:"Sir,wir haben ein cardassianisches Schiff der
Enhanced-Penetrator-Klasse geortet.Es bewegt sich in Richtung 211,010.Noch hat es uns
nicht entdeckt,da wir zwischen uns und dem Gegner einen Meteornebel haben.Unsere Sensoren
konnten das Schiff kurz erfassen."
Branford sah Crusher an:"Lieutnant,orten sie andere Schiffe?"
Crusher schüttelte den Kopf:"Negativ,Captain.Keine anderen Schiffe im
Sensorenbereich."
"Roter Alarm!Gehen sie auf Abfangkurs,Miss Waringthon!" befahl Branford.
Jacobs meldete:"Sir,Flugzeit bis Abfangen fünf Minuten,zwanzig Sekunden."
"Danke sehr,Mr Jacobs.Geschwindigkeit Warp 9,6."
Den Captain packte das Jagdfieber.Aber er wollte den Kreuzer nicht aus Rachegelüsten
jagen.Er wollte Informationen haben,und dieses Schiff kam ihm gerade recht.
Drei Minuten später meldete Crusher:"Sir,der Kreuzer hat uns bemerkt.Er flüchtet in
Richtung 185,008.Geschwindigkeit Warp 8."
"Aufschließen mit Warp 9,6.Kurs angleichen!" befahl Branford.
Fogarty sah sich die Daten an:"Captain,mit den Torpedos können wir ihn zwingen,unter
Warp zu gehen."
Branford stimmte seinem 1.Offizier zu:"Sie haben recht.Mr Crusher,nehmen sie die
Schilde hoch.Photonentorpedos aktivieren!"
Der taktische Offizier bestätigte:"Zu ihrer Verfügung,Sir."
Branford erhob sich:"Auf Ziel einstellen,Level 5.Feuern sie wenn bereit!"
Crusher feuerte zwei Torpedos ab,die den Kreuzer hart am Heck trafen.Er verminderte auf
Impulsgeschwindigkeit und drehte bei,um die Exeter zu beschießen.
"Gehen sie auf Impulskraft,Phaser auf Ziel einstellen!" befahl Branford.
Der Kreuzer eröffnete das Feuer.Die Exeter wurde steuerbord getroffen,als sie ein
Ausweichmanöver flog.
"Bericht,Mr Jacobs!" ordnete Branford hektisch an.
Jacobs erwiderte:"Schilde halten,Captain.Impulsantrieb auf 90% vermindert,sonst kein
System beschädigt."
Branford deutete auf den Schirm.
"Phaser auf 80%,Feuer eröffnen!"
Die Feuerstoß erwischte den feindlichen Kreuzer voll.Man sah deutlich seine Schwierigkeit
beim Manöverieren.
"Seine Schilde sind auf 50% runter und sein Backbord-Impulsantrieb ist hin."
Branford überlegte.Informationen konnte er sich in einer Machtposition leichter holen.Er
ließ die Phaser nochmal feuern und verminderte die Schilde seines Gegners auf 20%.
"Sir,wir werden von dem Kreuzer gerufen!" meldete Crusher.
Branford nickte:"Legen sie das Gespräch auf den Hauptschirm."
Auf dem Bildschirm erschien ein jung wirkender Cardassianer.
"Ich bin Gul Tarot vom 5.Orden der Cardassianer.Ihre agressiven Handlungen werden zu
entscheidenden Konsequenzen unsererseit führen."
Branford sah ihn deutlich an:"Für wen arbeiten sie,Tarot?Welche Schiffe befinden
sich noch hier?"
Der Cardassianer lachte:"Es wird ihnen nicht helfen und ich werde es ihnen nicht
sagen!Bereiten sie sich darauf vor,dieses Leben zu beenden."
Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder den Kreuzer.
"Sir,er aktiviert seinen Torpedos.Zwar kann er nur mit einer Phaserbank feuern,aber
wir sollten handeln." meldete Crusher.
"Schießen sie ihn manövrierunfähig,Lieutnant." befahl Branford.
Crusher feuerte maßvoll mit den Phasern und schaltete Schilde und Waffensysteme des
Gegners sowie seinen Antrieb aus.
"Rufen sie ihn und teilen sie unsere Bedingungen mit.Sie sollen kapitulieren!"
Jacobs scannte den Kreuzer und meldete:"Sir,die haben ihren
Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert!Wir müssen hier weg!"
Branford nickte:"Setzen sie einen Kurs,der uns in eine ausreichende Entfernung
bringt!Maximum-Impuls!"
Der Kreuzer wurde in einer gewaltigen Explosion vernichtet.
"Ich kann keine Überlebenden orten,Sir."
Branford nickte:"In Ordnung.Die Schadenskontrolle soll die erlittenen Schäden
reparieren.Setzen sie Kurs auf das Maicon-System,Warp 6."
Galen sah ihn an:"Informationen haben wir nicht erhalten,Captain."
"So gesehen nicht.Aber dieser Kommandant war ziemlich jung,selbst für einen
cardassianischen Gul.Das sind Abtrünnige der regulären cardassianischen Truppen.Junge
Offiziere,die sich einen Namen im Kampf machen wollen und sich deshalb dem Werben des
Dominion hingegeben haben."
Jacobs hatte etwas entdeckt:"Sir,ich orte ein Schiff in unserer Flugbahn.Fliegt in
Richtung 288,010.Niedrige Warpgeschwindigkeit."
Branford sah von dem Monitor auf:"Können sie es identifizieren,Lieutnant?"
"Aye,Sir.Es ist eine Fregatte der Constellation-Klasse.ID-Nummer NCC 21674.Laut
Sternenflottenverzeichnis die U.S.S. Petersburgh."
Fogarty sah Branford an:"Da kommt Hilfe,Captain."
"Vermutlich,Nummer 1.Mr Crusher,rufen sie die Petersburgh und bitten sie sie um ein
Treffen." erwiderte Branford.
Crusher führte den Befehl aus und meldete:"Sir,Captain Baxter von der Petersburgh
ist einverstanden,sich mit uns zu treffen.Rendevouz-Koordinaten wurden übermittelt."
Branford nickte:"Danke,Lieutnant.Fähnrich Waringthon,setzen sie Kurs zu den
Koordinaten,Warp 9,5.Beschleunigen."
Zehn Minuten später traf sich die Exeter mit der Petersburgh.
Crusher meldete einen eingehenden Funkspruch.
"Sir,wir werden von der Petersburgh gerufen."
Branford nickte:"Auf den Schirm schalten,Mr Crusher."
Ein Mann mit Admirals-Abzeichen erschien auf dem Schirm.
"Ich grüße sie,Captain Branford.Mein Name ist Admiral Lesley Unix.Ich bin
Befehlshaber der Raumforschungsgruppe des Gamma-Quadranten."
Branford erhob sich und erwiderte den Gruß:"Admiral,wir haben ein sehr ernstes
Problem.Caridian II ist von einer Einheit der Jem´Hadar besetzt.In diesem und dem
angrenzenden System halten sich drei cardassianische Kreuzer und zwei Schlachtschiffe der
Jem´Hadar auf.Sie haben den Rückweg durch das Wurmloch versperrt.Das Schlimmste jedoch
ist,daß sie die U.S.S. Defiance vernichtet haben.Mit beinahe der gesamten Crew."
Unix sah betroffen drein:"Ich bin erschüttert,Captain.Captain Baxter und ich werden
zu ihnen rüberbeamen,um die Lage zu besprechen."
Der Bildschirm erlosch.
"Nummer 1,sie werden den Admiral und Captain Baxter empfangen.Führen sie sie in die
Aussichtslounge." befahl Branford.
Fogarty nickte und verließ die Brücke.
Fünf Minuten später erschienen Fogarty,Baxter und Unix in der
Aussichtslounge.Branford erhob sich und begrüßte die zwei per Handschlag.Er bat Fogarty
ebenfalls zu bleiben.
"Sir,die Lage habe ich ihnen schon erklärt.Wir können nicht in unseren Quadranten
zurück.Irgendwoher müssen wir Hilfe erhalten." erläuterte Branford.
Unix nickte:"Sicher,Captain.Was schlagen sie vor?"
"Laut Berichten des Geheimdienstes befindet sich im Maicon-System eine abtrünnige
Jem´Hadar-Einheit.Wir könnten versuchen,sie zur Zusammenarbeit zu bewegen."
erwiderte Branford.
Baxter schaute interessiert drein:"Eine interessante Variante.Der Versuch könnte
erfolgreich sein und uns neue,mächtige Verbündete in diesem Kampf bescheren."
Unix schüttelte den Kopf:"Ihre Meinung in Ehren,Captain Baxter,aber ich halte diese
Idee für sinnlos.Die Kolonie auf Caridian II zu befreien hat absolute Priorität."
Fogarty warf dazwischen:"Admiral,wir haben die Lage analysiert.Wir sind ohne jede
Chance,die Kolonie zu retten.Unsere Feuerkraft reicht bei weitem nicht aus."
"Nun,Commander,ihre Analyse beruhte auf der alleinigen Feuerkraft der Exeter.Wir
werden es folgendermaßen machen: Die Exeter deckt die Petersburgh,die zum Planeten
vordringt und die Bewohner schützt." erwiderte Unix ungerührt.
Branford startete einen letzten Versuch:"Sir,ich bitte sie,sich das nochmal zu
überlegen.Die Jem´Hadar könnten uns eine große Hilfe sein.Mit Sicherheit."
Der Admiral war stur.
"Nein,Captain.Wir werden den Plan so ausführen wie vorgeschlagen."
Branford schüttelte energisch den Kopf:"Ich bitte sie,Admiral.Wir riskieren die
beiden Schiffe,wenn wir diesen Plan ausführen.Hören sie,daß können wir
keinesfalls..."
Unix schnitt ihm das Wort ab:"Das wäre alles,Captain.Sie haben ihre Befehle."
Er erhob sich und wandte sich zum Gehen.
"Captain Baxter,wir kehren auf die Petersburgh zurück."
Einige Minuten später wurden die beiden auf die Petersburgh gebeamt.
Branford und Fogarty nahmen ihre Plätze auf der Brücke ein.
"Sir,die Petersburgh setzt einen Kurs nach Caridian II.Warp 8." meldete Jacobs.
Branford nickte:"Lieutnant Unas,setzen sie eine Formationskurs,gleiche
Geschwindigkeit.Energie."
Die beiden Schiffe brauchten eineinhalb Stunden,bis sie Caridian II
erreichten.
Jacobs meldete ziemlich skeptisch:"Sir,ich orte zwei dieser Schlachtschiffe und einen
cardassianischen Kreuzer in der Nähe des Planeten.Die haben uns erwartet!"
"In Ordnung,Lieutnant.Roter Alarm,Schilde aktivieren!"
Die Exeter ging auf Gefechtsbereitschaft.
"Sir,die Petersburgh teilt uns mit,daß sie den direkten Anflug wagt.Wir sollen ihr
Rückendeckung geben." meldete Crusher.
"Bestätigen sie den Funkspruch." Er sah sich die taktische Lage an.
"Setzen sie Kurs auf 109,010.Volle Impulskraft."
Der cardassianische Kreuzer und ein Schlachtschiff nahmen sich die Petersburgh vor,die
stur ihren Kurs hielt.
"Sir,die beiden Schiffe feuern auf die Petersburgh.Ihre Schilde wurden auf 70%
reduziert!"
Branford ballte die Faust:"Phaser auf das Schlachtschiff ausrichten!Einstellung
75%.Und Feuer!"
Der Feuerstoß traf das Schiff an der Backbordseite,hinterließ aber keine sichtbaren
Schäden.
"Schilde des Gegners unverändert.Keine Beschädigung."
Branford nickte:"Kurs ändern auf 198,030,halbe Impulskraft.Achtertorpedos auf Ziel
Cardassianer ausrichten.Doppelsalve,Level 6."
Crusher bestätigte:"Eingerastet,Sir."
Branford deutete auf den Schirm:"Feuer!"
Die zwei Torpedos trafen den Kreuzer voll.Jacobs meldete ein Absinken seiner
Schilde.Mittlerweile feuerte das zweite Schlachtschiff auf die Exeter.Es waren mehrere
Phaser- und Disruptorschüsse.Die Exeter wurde stark erschüttert.
Jacobs sah ernst drein:"Sir,Schilde auf 60% gefallen.Hintere Sensorenphalanx
ausgefallen,ebenso Weitbereichskommunikation."
Branford befahl,eine enge Kurve zu fliegen und feuerte gleichzeitig seine Phaser auf das
verfolgende Schlachtschiff ab,daß leicht beschädigt wurde.
"Captain,die Petersburgh steckt einiges ein.Das andere Schlachtschiff und der Kreuzer
decken sie mit Phaserschüssen ein!" meldete Jacobs.
"Feuern sie unsere vorderen Torpedos ab!Zielen sie abwechselnd auf die beiden
Schiffe.Wir müssen die Petersburgh schützen und das Feuer auf uns ziehen."
Das Schlachtschiff drehte nach einem Torpedotreffer und feuerte mit einer vollen
Phaserbreitseite auf die Exeter.Branford erkannte sofort,daß es ein größerer Schaden
war.
"Maschinenraum an Brücke.Captain,wir haben ein Problem.Die Motoren zur Verstellung
der Warpgondeln sind ausgefallen.Somit können wir die Gondeln nicht mehr anpassen.Die
Höchstgeschwindigkeit sinkt dadurch auf Warp 5." meldete Cassels.
Branford bestätigte:"Verstanden.Wie lange brauchen sie,Jake?"
"Etwa eine halbe Stunde,Sir.Tut mir leid.Cassels Ende."
Unterdessen kämpfte die Crew der Petersburgh um´s Überleben.Sie hatte
mehrere Torpedotreffer wegstecken müssen und ihre Schilde waren auf 20%
gefallen.Lieutnant Tim Russow,der taktische Offizier,blickte ernst drein.
"Captain,wir müssen weg hier!Die Waffensysteme sind so gut wie ausgefallen,mit dem
Rest könnten wir nicht mal ein Ferengi-Shuttle beschädigen."
Commander Brian Raulos,der 1.Offizier pflichtete Russow bei.Er hatte Verbrennungen an der
Hand,die eine explodierende Konsole verursacht hatte.
"Tim hat recht.Wir müssen fliehen,sonst wird das unser Ende!"
Unix,der neben ihm saß,schüttelte energisch den Kopf:"Nein,wir können diese Leute
nicht im Stich lassen!"
Baxter reichte es:"Admiral,wenn sie wollen,können sie mich wegen Befehlsverweigerung
anklagen." Er stand auf:"Lieutnant Miller,Fluchtkurs setzen Richtung
300,043.Voller Impuls,alle Energie in die Schilde leiten!"
Die Petersburgh versuchte,den zwei Gegern zu entkommen,aber ihre Chancen standen schlecht.
Branford sah die Petersburgh aus einiger Entfernung.Die Exeter war
abgedrängt worden und befand sich im Kampf mit dem zweiten Schlachtschiff.
"Lieutnant Unas,setzen sie einen Kurs in Richtung der Petersburgh.Sie ist schwer
beschädigt." befahl er.
Die Exeter flog auf das Schiff zu.Plötzlich meldete Jacobs aufgeregt:"Captain,die
Petersburgh hat ernsthafte Schwierigkeiten.Ihr Maschinenraum verliert so langsam die
Eindämmung!Noch ein Treffer,und.."
Branford nickte:"Ja,verstanden.Feuer auf das Schlachtschiff eröffnen.Mit allen
Waffensystemen!"
Die geballte Feuerkraft der Exeter traf das Schlachtschiff.Es wurde beschädigt,konnte
aber nochmals auf die Petersburgh feuern.
Das Resultat war vernichtend.Die Petersburgh explodierte vor den Augen der Exeter-Crew.
"Verdammt!Lieutnant,Kurs auf 322,010.Volle Impulskraft!" befahl Branford.
"Orten sie Fluchtkapseln,Mr Jacobs?"
Der Einsatzleiter schüttelte traurig den Kopf:"Nein,leider nicht.Sie konnten nicht
mehr rechtzeitig entkommen."
"Alle verfügbare Energie in die Schilde und den Impulsantrieb leiten!Bringen sie uns
hier weg!" befahl Branford energisch.
Das Schlachtschiff feuerte noch zwei Torpedos auf die Exeter ab.
Jacobs zeigte ein ernstes Gesicht:"Sir,die achteren Schilde sind im Begriff zu
kolabieren!Wir müssen etwas unternehmen!"
"Schildenergie nach achtern verlagern.Feuern sie noch zwei Torpedos ab!" befahl
Branford.
Das Schlachtschiff fiel durch die Einschläge etwas zurück.
"Sir,wir können auf Warp gehen!" meldete Unas.
Branford ballte die Faut:"Beschleunigen auf Warp 5!Los!"
Die Exeter ging auf Überlichtgeschwindigkeit und flog aus dem System.
"Sir,die Schlachtschiffe verfolgen uns!Wir können ihnen so nicht entkommen!"
Branford rief den Maschinenraum:"Jake,wir brauchen mehr Warpenergie!"
"Captain,ich versuche alles,was ich kann!" erwiderte Cassels gereizt.
Branford wurde autoritär:"Commander,spannen sie jeden verfügbaren Mann und jede
Frau ein!Wir brauchen diese Energie!"
Cassels brummte ein genervtes "JA SIR!" und beendete die Verbindung.
Fünf Minuten später,die Schlachtschiffe kamen der Exeter immer näher und feuerten
erste,ungezielte Torpedoschüsse ab,meldete Jacobs:"Sir,die Gondelmotoren
funktionieren wieder!Volle Kraft steht zur Verfügung!"
Branford stand auf:"Jawohl,gut gemacht!Warp 9,5,Lieutnant Unas.Bringen sie uns
weg,Kurs auf das Maicon-System!"
"Captain,wir erreichen das Maicon-System." meldete Fähnrich
Waringthon eine Stunde später.
Branford wandte seinen Blick vom Bildschirm seiner Station ab.
"Gehen sie auf Impulsgeschwindigkeit,Fähnrich." Er stand aus dem Kommandosessel
auf.
"Inizieren sie einen Sensorenscann des Systems,Mr Jacobs.Orten sie andere
Schiffe?"
Der Einsatzleiter schüttelte den Kopf:"Negativ,Sir.Keine anderen Schiffe
auszumachen."
"Captain,was wollen sie nun tun?"
Branford blickte seinen 1.Offizier an und wußte nicht so recht,was er antworten
sollte.Dann überwand er sich.
"Nun,Commander.Ich habe vor,mit einem Shuttle zu starten und nach den Jem´Hadar zu
suchen.Allerdings müssen wir zuerst die Planeten nach Lebensformen absuchen."
Fogarty nickte:"Dann wollen wir mal.Lieutnant Jacobs,scannen sie auf den vier
Planeten Lebenszeichen?"
Jacobs suchte die Planeten mit den Scannern ab und meldete:"Commander,auf dem dritten
Planeten kann ich unbestimmte Lebensformen ausmachen.Könnten die Jem´Hadar sein."
Der Captain grübelte nach und ging auf und ab.
"Captain,über was denken sie nach?" fragte Sandra Galen.
Branford lächelte kurz und erwiderte:"Ich überlege,ob dieser Einsatz so großen
Nutzen bringt,daß er das Risiko wert ist."
"Es ist ihre Entscheidung,Sir.Aber wir haben vermutlich keine andere Wahl,als es zu
versuchen." bemerkte sein 1.Offizier.
Branford nickt entschlossen:"Wir machen es.Commander,informieren sie die
Shuttlerampe,daß sie ein Schiff klarmachen sollen." Er wandte sich zu
Jacobs:"Lieutnant Jacobs,Lieutnant Crusher,sie kommen mit.Doctor Sanders soll uns in
der Shuttlerampe treffen.Commander Fogarty,sie haben die Brücke.Halten sie die Exeter
außerhalb des Systems.In zwei Tagen erwartete ich sie wieder hier.Das wäre alles."
Er wandte sich um und verließ mit Jacobs und Crusher die Brücke.
Der Deckoffizier checkte das Shuttle nochmals durch.Im gleichen Moment
betraten Branford,Jacobs,Crusher und Dr Sanders die Shuttlerampe.
"Chief,ist alles bereit?" fragte Branford noch im Näherkommen.
Der Deckoffizier erwiderte nickend:"Wie befohlen,Sir.Das Schiff ist
startbereit."
Branford nickte und bestieg mit den drei anderen das Shuttle.Jacobs,der als der beste
Pilot an Bord galt,nahm die Position des Piloten ein,Branford die des Co-Piloten.Die Tür
schloss sich.
"Shuttle Haydn,sie haben Starterlaubnis.Viel Glück,meine Herren." erklang die
Stimme von McLure.
Die Docktüren öffneten sich und gaben den Blick auf den Weltraum frei.Jacobs
beschleunigte das Schiff und steuerte es aus dem Schiff hinaus.
"In Ordnung.Lieutnant,setzen wir Kurs auf Maicon III.Voller Impuls!" befahl
Branford.
Jacobs landete das Shuttleschiff sicher auf einer größeren Lichtung in
einem riesigen Waldgebiet,in welchem die Lebenssignale am stärksten waren.
Die vier betraten mit gemischten Gefühlen den feuchten Boden von Maicon III.Branford
beruhigte auch das Halfter mit dem Typ-II-Phaser an seinem Gürtel nicht besonders.Wenn es
eine Jem´Hadar-Einheit war,bestand sie aus bestens ausgebildeten Kriegern,die sicher zu
mehren hundert zusammengeschlossen waren.
"Captain,ich orte einige unbestimmte Lebenzeichen in Richtung 174.Entfernung cirka 10
Kilometer." meldete Crusher.
Branford nickte:"Also los.Gehen wir!"
Die Gruppe mußte sich ihren Weg durch dichtes Gestrüpp bahnen.Sie scannten ständig mit
ihren Tricordern die Umgebung,aber die Anzeigen waren zu ungenau,um Bestimmtes sagen zu
können.
Nach einer Marschzeit von dreißig Minuten ordnete Branford eine kurze Pause
an.Sanders nahm einen Schluck Wasser aus seiner Flasche.Plötzlich hörte er ein Knacken
im Unterholz.Doch dieses Warngeräusch kam schon zu spät.Bevor die Offiziere ihre Phaser
ziehen konnten,waren sie schon von etwa zwanzig vermummten Gestalten umzingelt,die
Phasergewehre trugen.
"Ergeben sie sich!Werfen sie ihre Waffen weg!" schrie der Anführer,der etwas
weiter vorn stand.
Branford bedeutete seinen Offizieren,der Aufforderung Folge zu leisten.
Ihnen wurden die Waffen,Kommunikatoren und Tricorder abgenommen.Danach wurden sie zu einem
Lager geführt und in einen Bunker eingesperrt.Kurz danach strömte eine Art Gas ein und
sie wurden bewußtlos.
Jacobs erwachte als erster.Er rappelte sich auf und untersuchte die
Tür.Enttäuscht stellte er fest,daß sie durch ein Kraftfeld so gut gesichert war,daß
sie ohne Hilfsmittel nicht zu knacken war.
Mittlerweile waren seine Begleiter erwacht.
"Meinen sie,das sind die Jem´Hadar?" fragte Crusher.
Branford nickte überzeugt:"Da bin ich mir sicher,Lieutnant.Ihre Taktik ist
offensichtlich die der Jem´Hadar.Warten wir ab,was sie wollen."
Das Warten dauerte zwei Stunden,wie Branford schätzte.Dann wurde die Türe
geöffnet und drei Wesen betraten den Raum.Als das Licht auf sie fiel,erkannte Branford
die Jem´Hadar.Zwei blieben an der Tür stehen und richteten ihre Phasergewehre drohend
auf sie.Der eine trat nach vorn.
"Ich bin Lorwak,der Tar´La dieses Regiments." sprach er.
Branford hob die Augenbrauen:"Also der stellvertretende Kommandant.Oder habe ich das
falsch verstanden?"
Der Jem´Hadar sah ihn verwundert an:"Sie wissen also über uns etwas Bescheid."
Er musterte die vier Offiziere,die vor ihm standen.
"Dem Rang nach sind sie Captain,das Rot ihrer Uniform bestimmt sie als Mitglied des
Führungsstabes." stellte er bei Branford fest.
Er sah Jacobs an:"Sie sind Lieutnant junior grade,Technische Sektion." Lorwak
musterte Crusher und Sanders:"Sie sind Lieutnant senior grade,ebenfalls technische
Sektion oder Sicherheit.Ihr Rang hingegen ist Lt.Commander,vermutlich sind sie Arzt."
"Was wollen sie von uns?" fragte Branford.
Lorwak entgegnete:"Nun,sie wissen vielleicht,daß wir von einer Droge abhängig
sind.Tetracell White nennt sie sich,und das Dominion benutzt sie zur Kontrolle der
Jem´Hadar.Wir können nur dann frei werden,wenn wir von Tetracell White unabhängig
werden.Ihr Arzt könnte uns von Nutzen sein.Sie und der Doctor werden mich begleiten.Ich
bringe sie zum Kommandanten."
Branford und Sanders mußten vor der Hütte des Kommandanten warten.
Lorwak war jedesmal beeindruckt,wenn er seinen Kommandanten sah.Er war zwei Köpfe
größer als er,ein alter,ehrenvoller Krieger.
"Sie sind also der festen Ansicht,sie könnten uns helfen." Er zog hörbar die
Luft ein und blickte Lorwak scharf an.
"Ich bin jedoch nicht der Ansicht!Meiner Meinung nach sollten wir sie strengstens
verhören.Und zwar mit allen Mitteln!"
Lorwak näherte sich demütig:"Ehrenwerter Ornar,ich stelle eure Meinung nicht in
Frage.Aber wir könnten von diesem Arzt profitieren.Er hat unter Umständen die
Fähigkeit,uns von der Sucht zu heilen."
Ornar nickte mürrisch:"Tun sie,was immer sie wollen,Lorwak.Sie haben volle
Handlungsfreiheit.Aber falls wir innerhalb einer Woche kein Ergebnis haben,werde ich so
fortfahren,wie ICH es für richtig halte!Gehen sie!"
Lorwak führte Branford und Sanders in ein Labor,welches selbst nach
Sternenflottenkriterien gut eingerichtet war.
"Doctor,beginnen sie bitte mit ihre Arbeit.Wenn sie etwas benötigen,die Wache wird
ihnen helfen."
Sanders sah Branford an.Dieser mußte nun eine Entscheidung treffen.Sollte er kooperieren
oder nicht?
"Lorwak,bevor wir ihnen helfen,brauche ich Garantien.Die Garantie,daß Mr Jacobs und
Mr Crusher nichts passiert.Und ich muß mit Ornar über eine wichtige Angelegenheit
reden.Ist das möglich?"
Lorwak schüttelte den Kopf:"Ausgeschlossen,Captain.Der Kommandant will nicht mit
ihnen sprechen.Und zur ersten Garantie: Ich versichere ihnen,solange der Doctor
arbeitet,wird ihnen kein Leid zufügt.ABER: Sollte er in einer Woche keinen Erfolg
aufweisen können,wird Ornar nach seinem Ermessen fortfahren!Sie können sich innerhalb
des Lagers mit ihren Männern frei bewegen.Sollten sie jedoch irgendeinen Fluchtversuch
unternehmen,werden sie sterben!Vergessen sie das nicht!"
Lorwak verließ den Raum und ließ Sanders und Branford zurück.
"Beginnen sie,Doctor.Sie sind unsere einzige Hoffnung,die Jem´Hadar zur
Zusammenarbeit zu bewegen.Ich spreche mit Jacobs und Crusher.Bis später."
"Meinen sie,der Captain hat Erfolg mit seiner Bitte?"
Crusher blickte nervös im Raum herum.Die Frage von Jacobs hatte ihn aus den Gedanken
gerissen.
"Ich weiß nicht,Sam.Wollen wir es hoffen." erwiderte Crusher.
Branford betrat den Raum und begrüßte die Zwei.
"Kommen sie.Wir dürfen uns im Lager frei bewegen.Sammeln wir ein paar
Informationen."
Die Zwei folgten Branford.Das Lager wimmelte von bestens ausgerüsteten
Kriegern.Aber Branford fiel auf,daß auch viele Familien da waren.Es waren offensichtlich
die Angehörigen der Kämpfer.
"Captain,könnte ich vielleicht dem Doctor helfen?Ich habe einige Erfahrung im
Bereich der Medizin,besonders der Gentechnik." schlug Jacobs vor.
Branford nickte lächelnd:"Gute Idee,Lieutnant.Gehen sie nur."
Sein taktischer Offizier ließ seinen Blick kreisen.Die Bewachung war gut,zu gut für vier
Offiziere der Sternenflotte.
"Captain,ich habe eine Frage.Ich finde es erstaunlich,daß alle Jem´Hadar dem
Kommandanten und Lorwak gefolgt sind.Die können doch unmöglich alle bereit
sein,Abtrünnige zu werden."
Der Captain nickte:"Es ist für uns schwer verständlich,Mr Crusher.Aber die Krieger
sehen in ihrem Anführer eine unantastbare Gestalt.Sie würden ihm in den Tod
folgen.Anderst als bei uns sind die Krieger auf ihren Kommandanten vereidigt.Sie gehorchen
blindlings.Deswegen stellen sie eine so große Gefahr für die Föderation dar."
Branford durchstreifte mit Crusher noch eine Stunde das Lager,dann suchten
sie wieder das Labor auf.
Doctor Sanders bereitete gerade eine Testreihe mit Blut eines Jem´Hadar-Kriegers
vor.Jacobs assistierte ihm.
"Kommen sie voran,Doctor?" fragte Branford.
Sanders sah ihn ausdruckslos an:"Nun,ich konnte einige Fortschritte machen.Diese
Droge verändert ein bestimmtes Gen so,daß es beinahe unmöglich wird,sie auf
herkömmliche Weise zu entwöhnen.Wir müssen eine Weg finden,dieses Gen so zu
rekonfigurieren,daß der Suchteffekt aussetzt."
Branford hörte sich eine Weile die Ausführungen des Arztes an,dann war er schlußendlich
so erschöpft,daß er einschlief.
"Wachen sie auf!"
Branford wachte erschrocken auf.Es war die Stimme von Lorwak.
"Kommen sie mit,ich gehe mit einigen anderen auf die Jagd.Wenn sie möchten,können
sie mitkommen."
Er stand auf und zog seine Uniform zurecht.
"Gerne.Gehen wir gleich?"
Lorwak nickte langsam:"Genau jetzt,Captain."
Branford folgte dem Jem´Hadar nach draußen.
"Aber passen sie auf,Captain.Sollten sie einen Fluchtversuch unternehmen,werden sie
sterben.Hier,das ist ihre Waffe."
Er reichte ihm eine Art Armbrust,die aus einem ihm nicht bekannten Material hergestellt
war.Zusätzlich bekam er eine Art Köcher mit cirka zwanzig Pfeilen,die eine Art
Stahlspitze hatten.
Zusammen mit drei anderen Jem´Hadar verließen Lorwak und Branford das Lager und gingen
in den Wald hinaus.Nach einer Marschzeit von einer Dreiviertelstunde erreichten sie einen
Platz,auf dem sie sich auf die Lauer legten.
Es verging über eine weitere Stunde,dann flüsterte Lorwak:
"Sehen sie,dort auf der Lichtung.Das sind vier Ter´kar."
Branford sah sich die Tiere an.Sie waren Hirschen nicht unähnlich,aber von der Größe
her um 50% größer.
"Und was tun wir jetzt?"
Der Jem´Hadar deutete auf seine Begleiter:"Sie werden von der anderen Seite an die
Ter´kar herangehen.Dann greifen wir an."
Die drei Begleiter schlichen um einige Bäume herum und gingen in Position.
"Laden sie ihre Waffe,Captain." sagte ihm Lorwak.
Branford zog zwei Pfeile aus dem Köcher und legte sie auf die Doppelarmbrust.Sie besaß
ein Zielfernrohr,welches mit einem roten Punkt den optimalen Auffasspunkt zeigte.
"Ich gehe weiter nach vorn.Bleiben sie hier und halten sie die Ter´kar erfasst.Ich
signalisiere ihnen,wann es losgeht." bemerkte Lorwak und schlich sich weiter vor.
Branford überlegte.Er könnte Lorwak ohne viel Mühe erledigen.Er hatte ihm den Rücken
zugewandt und zwei Pfeile sollten selbst für einen ausgewachsenen Jem´Hadar genügen.Er
verwarf den Gedanken.Solch eine Tat würde jede Chance vernichten,die Jem´Hadar als
Verbündete gewinnen.
Lorwak legte seine Armbrust an.Dann gab er ein Handzeichen und feuerte.Er erwischte das
letzte Tier.Branford feuerte gleichzeitig auf das daneben stehende.Es brach von zwei
Pfeilen getroffen zusammen.
Die restlichen Jem´Hadar feuerten,erwischten aber nur ein Tier leicht.Es entkam mit dem
anderen.
Lorwak sprang auf und brüllte etwas in einer Sprache,die sein Universalübersetzer nicht
verstand.Es war wohl so etwas wie ein Siegesschrei.
Branford stand ebenfalls auf.Er ging zu den zwei Tieren hin.Sie waren beide tot.Lorwak und
Branford hatten jeweils einen Blattschuss gelandet.
"Guter Schuss,Lorwak.Ein gute Beute." bemerkte Branford anerkennend.
Der Jem´Hadar blickte ihn an.Plötzlich zeigte er eine Art Lächeln.
"Mein Kompliment,Captain Branford.Sie sind ein guter Jäger."
Branford erwiderte:"Mein Vater hat es mich gelehrt.Ich war erst sieben,da habe ich
meinen ersten Hirsch erlegt.Ein Hirsch,das ist ein Tier,etwa wie dieses hier."
Einer ihrer Begleiter grunzte verächtlich:"Der Mensch hat nur Glück gehabt."
Lorwak blickte ihn scharf an:"Behalte deine Meinung für dich!Ihr habt allesamt
versagt!Der Mensch ist ein vielfach besserer Jäger als ihr.Nehmt eines der Tiere und
kehrt ins Lager zurück!"
Die Drei verließen kleinlaut mit dem einen Tier den Ort.Lorwak und Branford waren
alleine.
"Branford,sie haben mich erstaunt."
Er blickte ihn erstaunt an:"Inwiefern,Lorwak?"
Lorwak deutete auf den Ort,an dem Branford auf der Lauer lag.
"Sie hätten versuchen können,mich zu erschießen und zu entkommen,als ich ihnen den
Rücken zuwandte.Sie taten es nicht."
Branford nickte:"Richtig.Damit würde ich meinen Prinzipien zuwiderhandeln."
Der Jem´Hadar lachte:"Bevor sie mich erledigt hätten,wären sie schon tot
gewesen.Ich habe sie immer beobachtet.Auch wenn es nicht danach aussah."
"Ich unterschätze niemals einen Jem´Hadar.Und im besonderen nicht sie,Lorwak."
erwiderte Branford.
Lorwak deutete auf das Tier:"Den bringen wir zusammen ins Lager zurück.Dann wird
gefeiert.Sie sind ein würdiger Jagdpartner."
Branford und der Jem´Hadar schleppten gemeinsam das Tier zurück.Offensichtlich hatte er
das Gewicht des Tieres grob unterschätzt.Als sie nach eineinhalb Stunden das Lager
erreichten,war Branford durchgeschwitzt.
Unverzüglich begannen die Jem´Hadar,das Tier zu häuten und es über einem offenen Feuer
zu grillen.Branford wurde an den Platz Lorwaks gebeten und trank mit ihm eine
brandyähnliche Flüssigkeit.Danach wurde das Fleisch des Tieres,daß ebenfalls sehr
wohlschmeckend war.Der Captain fühlte sich zum ersten Male im Lager nicht als
Gefangener,sondern als Gast.
"Auf Impulsgeschwindigkeit heruntergehen,Lieutnant."
Lt.Commander Ian Fogarty erhob sich aus dem Kommandosessel und betrachtete den
Bildschirm.Er hatte sich exakt an die Anweisungen gehalten und nach zwei Tagen in das
Maicon-System zurückgekehrt.
"Sir,ich kann kein Shuttle orten.Offensichtlich sind sie noch auf dem Planeten."
meldete Lieutnant Randolph,der taktische Offizier.
Fogarty nickte:"Verstanden.Gehen sie auf ein Viertel Impulskraft.Wir halten Kurs
231,010."
Eine halbe Stunde passierte absolut nichts.Alle auf der Brücke gingen ihren Tätigkeiten
nach.Fogarty sah sich die Sensorenberichte der letzten zwei Stunden an,als McLure
aufgeregt meldete:"Commander,ein Schiff nähert sich aus 309,025!Entfernung schnell
abnehmend,Phasereichweite in zehn Sekunden erreicht!"
Der 1.Offizier schreckte auf:"Roter Alarm!Lieutnant Unas,bringen sie uns hier
weg!Maximum-Impuls!"
Die Exeter versuchte,dem anfliegenden Schiff zu entkommen,aber es war schon zu dicht bei
ihnen.
"Das Schiff gehört zu der Art,die die Defiance zerstört haben!Sie sind uns in der
Bewaffnung haushoch überlegen!Das Schiff aktiviert seine Torpedos!" meldete
Randolph.
"Nehmen sie die Schilde hoch!Ausweichmanöver einleiten,Sequenz Delta 4!" befahl
Fogarty.
Noch während die Exeter das Ausweichmanöver durchführte,feuerte der Gegner vier
Torpedos ab.Sie alle trafen die Exeter und richteten beträchtlichen Schaden an.
"Commander,Schilde sind auf 60% runter!Der Warpantrieb ist wieder ausgefallen,der
Impulsantrieb auf 75% vermindert!Wir können so nicht kämpfen!"
Fogarty stimmte seinem Einsatzleiter zu:"Sie haben recht,Fähnrich.Öffnen sie einen
Kanal zu dem Schiff."
McLure meldete:"Sie können sprechen,Sir."
"Hier spricht Lt.Commander Ian Fogarty von der U.S.S.Exeter.Wir bitten sie,das Feuer
einzustellen,um uns ihre Bedingungen mitzuteilen."
McLure sah Fogarty an:"Sir,sie antworten mit einer Textnachricht.Offensichtlich
gehört dieses Schiff zu den abtrünnigen Jem´Hadar.Sie fordern uns auf,unsere Schilde
und Waffensysteme zu deaktivieren und in einen Orbit um Maicon III einzuschwenken."
Der 1.Offizier nickte:"Bestätigen sie,Fähnrich.Waffen sowie Schilde abschalten und
Standardorbit um Maicon III einnnehmen.Auf gelben Alarm zurückgehen.Wollen wir mal
sehen,was passiert." Er drehte sich herum und ging langsamen Schrittes zur Station
des taktischen Offiziers.
"Mr Randolph,wieso haben die Sensoren das Schiff nicht gemeldet?" fragte
Fogarty.Dann sah er die Antwort.Die Sensorensysteme waren au Nahbereichsscannung
eingestellt.Dieser Modus wurde meistens in Kampfsituationen und ähnlichen Mission
benutzt,wo ständig die neue Position eines Objektes festgestellt werden mußte.
"Sie wissen,daß sie sich da einen enormen Fehler geleistet haben.Das sollte ihnen
nicht wieder passieren." bemerkte Fogarty und ging zum Kommandosessel zurück.
Lara Unas sah ihn an:"Was meinen sie sollten wir tun,Commander?"
Fogarty schaute vielsagend drein:"Abwarten,Lieutnant."
"Ich habe es!Wachen sie auf,Sam!Los,wachen sie auf!"
Lieutnant Samuel Jacobs schlug langsam die Augen auf und sah einen Doctor Sanders,der sich
wie ein kleines Kind freute.
"Was haben sie,Doctor?" fragte er brummend.
Sanders strahlte ihn an:"Die Lösung!Sehen sie,daß ist die Substanz,mit der wie die
Jem´Hadar von Tetracell-White losbekommen."
Jacobs stand auf:"Und wie haben sie das geschafft?"
Der Arzt hielt ihm ein Datenpad hin,auf dem eine Genstruktur abgebildet war:"Sobald
die Jem´Hadar aufhören,die Droge zu konsumieren,setzt exakt dieses Gen eine Zelle
frei,welche die Suchteffekte auslöst.Die hier ist der Antikörper,der diese Zelle
aufhält."
"Und wie lange müssen die Jem´Hadar dieses Mittel nehmen?Falls sie es ständig
einnehmen müssen,ist es auch nicht viel besser als die Droge.Sie wollten doch unabhängig
von jeglichen Mitteln sein." fragte Jacobs skeptisch.
Sanders winkte ab:"Schätzungsweise zwei Wochen.Dann hat sich das Gen sprichwörtlich
beruhigt." Er tippte seinen Insignienkommunikator an:"Sanders an Branford."
Captain Branford hörte den Ruf und tippte seinen Kommunikator ebenfalls
an:"Ja,Doctor?Was gibt es?"
"Captain,ich habe ein Mittel gegen Tetracell-White gefunden.Wir müssen mit Ornar
sprechen." erwiderte Sanders.
"Verstanden.Ich versuche mein Möglichstes.Branford Ende."
Er machte sich auf den Weg zu Lorwaks Hütte.
Lorwak saß gerade in eine Art Sessel,als Branford hereinkam.
"Was ist mit ihnen?" fragte er.
Branford strahlte über das ganze Gesicht:"Gute Neuigkeiten,Lorwak.Wir haben
vermutlich das Mittel!"
Der Jem´Hadar stand auf:"Kommen sie,gehen wir zu Ornar."
Der Kommandant der Jem`Hadar zeigte sich skeptisch,als Lorwak und Branford
von Sander´s Erfolg berichteten.
"Nun wollen sie,daß ich einen Test an einem meiner Krieger gestatte?"
Lorwak nickte ergeben:"Ja.Ich würde mich freiwillig zur Verfügung stellen,wenn es
ihnen recht ist."
"Ornar,das einzige,was das Mittel anrichten kann,ist,das es nicht wirkt." fügte
Branford hinzu.
Der Anführer nickte mürrisch:"Versuchen sie es,Lorwak.Ich erwarte ihren Bericht
morgen früh.Sie können gehen."
Doctor Frank Sanders hatte gerade die siebte Ampulle mit dem Mittel
hergestellt,als Branford und Lorwak hereinkamen.
"Doctor,sie werden das Mittel an mir ausprobieren.Jetzt gleich."
Sanders sah ihn an.Der Ton in der Stimme des Jem´Hadar ließ keinen Zweifel an der
Ernstheit seines Befehls.
"Wie sie wünschen.Hier,dieses Mittel müssen sie trinken."
Der Arzt reichte Lorwak eine der Ampullen.Er öffnete sie und trank sie ganz aus.Noch trat
keine Wirkung ein.
"Es wird zwei bis drei Stunden dauern,bevor sie spüren müßten,ob es wirkt.Bleiben
sie bitte in der Nähe." unterrichtete Sanders den Jem´Hadar.
Es dauerte vier Stunden,dann war Lorwak wieder da.Sanders vermochte in
seinem Gesicht einen Ausdruck von Freude erkennen.
"Es wirkt!Ich habe seit zehn Minuten keine Beschwerden mehr,die Suchteffekte haben
ausgesetzt."
Sanders nickte:"Sehr gut.Aber sie müssen das Mittel noch mindestens zwei weitere
Wochen nehmen,bevor sie darauf verzichten."
"In Ordnung.Ich werde mit dem Kommandanten sprechen.Bereiten sie das Mittel in
größeren Mengen zu." erwiderte Lorwak und verließ den Raum.
Die nächsten zwei Tage brachte Sanders damit zu,das Mittel herzustellen und
den Jem´Hadar zu verabreichen.Doch der Kommandant Ornar war nach wie vor sehr
mißtrauisch gegen die Föderation eingestellt.Er erlaubte ihnen zwar,sich auch im Wald
frei zu bewegen,aber die Bitte nach einer Hilfe bei der Befreiung von Caridian II lehnte
er ab.Branford und seine Begleiter wußten sich keinen Rat mehr.
Am zweiten Tag passierte es.Branford und Jacobs waren im Wald
unterwegs,sprachen über die Situation.Ein Schrei riß sie aus ihrem Gespräch.
"Hörte sich wie ein Hilfeschrei an,Captain.Sehen wir besser mal nach."
Branford nickte Jacobs zu und die beiden liefen in die Richtung,aus der der Schrei
gekommen war.
Sie erreichten wenig später eine kleinere Lichtung und sahen,wer da in Not war.Ein
kleiner Jem´Hadar-Junge wurde von einem cirka 2,50 Meter großen,bärenartig aussehenden
Tier verfolgt.Gerade als sie den Schauplatz betraten,schlug das Tier den Jungen zu Boden.
Branford und Jacobs zögerten keinen Augenblick.Sie stürzten sich mit vereinten Kräften
auf das Tier.Jacobs nahm sich einen starken Ast und reichte Branford ebenfalls einen.Damit
prügelten sie auf das Tier ein.Es wehrte sich blitzschnell und erwischte Jacobs mit
seiner Pranke so,daß er zu Boden ging.Er blutete stark an seinem Arm.Branford rammte dem
Tier den Ast mehrmals in den Magen und es war deutlich zu sehen,daß er Schmerzen
hatte.Dann wich Branford einem Schlag nicht aus und wurde von einer Pranke getroffen.Die
Krallen schlitzten seine Uniform am Ärmel auf.Ein brennender Schmerz duchfloss ihn.Jacobs
hatte sich wieder aufgerappelt und griff an.Gemeinsam gelang es ihnen,das Tier derartig zu
beschäftigen,daß es irgendwann das Interesse verlor und das Weite suchte.
Branford beugte sich zu dem Jungen hinab,dessen Gesicht mit dem grünen Blut der
Jem´Hadar verschmiert war.Er hob ihn sanft auf und trug ihn ins Lager zurück.
Die Jem´Hadar erkannten den Jungen gleich,als sie ihn sahen.Es war der Sohn
von Ornar,aber das war Branford im Moment egal.Er brachte ihn zu Doctor Sanders,welcher
ihm helfen konnte.Branford saß neben dem Bett des Jungen und betrachtete ihn.Wie gleich
die Rassen doch in ihrer Kindheit sind,dachte er sich.Dieser kleiner Kerl sah in dieser
Lage einem menschlichen Jungen nicht unähnlich.
Der Kommandant stürmte zur Tür herein.Als er seinen Sohn sah,trat ein
trauriger Ausdruck in seine Augen.
"Ornar,ihr Sohn wird wieder ganz gesund werden.Machen sie sich keine Sorgen."
versuchte Sanders,den Jem´Hadar zu beruhigen.
Der sah auf einmal Branford an:"Wieso haben sie das getan?Ich meine,daß sie einem
völlig Unbekannten zu helfen."
Branford stand auf und erwiderte:"Ornar,dieser Junge war völlig hilflos und konnte
sich nicht alleine gegen das Tier wehren.Wir mußten helfen."
Der Jem´Hadar bekam einen fast freundlichen Gesichtausdruck:"Ich sehe da
Gemeinsamkeiten mit ihrer Situation,Captain.Ich habe beschlossen,daß wir ihnen helfen
werden.Wir helfen,ihren Planeten zu befreien."
Eine Stunde später wurde in Ornar Hauptquartier eine Konferenz
abgehalten,bei denen Ornar,Lorwak,Branford,Jacobs und Crusher zugegen waren.
Der Kommandant würde mit seinem Schiff,der Rok Pan,gemeinsam mit der Exeter nach Caridian
II fliegen,um alle anwesenden Gegner zu bekämpfen.Da die Rok Pan außerdem über eine
komplett ausgerüstete Infanterieeinheit von 600 Mann vefügte,konnte auch die auf
Caridian II stationierte Feindtruppe bekämpft werden.Branford war sich nun sicher,daß es
ihnen gelingen würde,Caridian II zu befreien.
Branford und seine Begleiter erreichten nach einer Stunde Marsch ihr
Shuttle.Man hatte ihnen die Kommunikatoren,Tricorder und Phaser zurückgegeben.Jacobs
startete mit dem Shuttle unverzüglich und steuerte es aus der Atmosphäre hinaus.
"Haydn an Exeter,wir bitten um Landeerlaubnis.Bestätigen."
Auf der Exeter war man überrascht,die vier zu hören.McLure öffnete einen
Kanal:"Hier ist die Exeter,Captain,Wir hören sie deutlich.Landeerlaubnis
erteilt."
Jacobs setzte das Shuttle sicher in der Shuttlerampe auf.Lieutnant Unas
erwartete ihn bereits.
Branford lächelte sie an:"Bitte um Erlaubnis an Bord zu kommen."
Sein 2.Offizier strahlte zurück:"Erlaubnis gewährt.Willkommen an
Bord,Captain."
"Wir konnten die Jem´Hadar zur Zusammenarbeit bewegen.Ihr Schlachschiff wird
gemeinsam mit uns nach Caridian II fliegen." Er sah an sich herab:"Erstmal
besorgen sie mir eine neue Uniform."
Fogarty drehte sich herum und erblickte seinen Captain,der in einer neuen
Uniform die Brücke betrat.
"Captain,schön sie wiederzusehen.Befehle?"
Branford nickte ihm zu:"Freut mich auch,Commander.Ich übernehme das Kommando."
Er drehte sich zu Crusher herum,der die taktische Station besetzt hatte:"Mr
Crusher,öffnen sie einen Kanal zu der Rok Pan.Ich will Ornar sprechen."
Auf dem Bildschirm erschien der Kommandant der Jem´Hadar.
"Wir sind bereit,Captain.Geben sie das Startsignal."
Branford nickte:"Verstanden.Wir setzen Kurs auf Cardian II.Bitte folgen sie uns in
Formation.Branford Ende."
Nachdem die Verbindung beendet war,gab Branford den Startbefehl:"Bringen sie uns aus
dem System.Geschwindigkeit nach Verlassen Warp 8.Kurs auf Caridian II.Beschleunigen."
Die Exeter ging auf Warpgeschwindigkeit und die Rok Pan folgte ihr.
Eine Stunde später erreichte die Exeter das äußere Ende des
Caridian-Systems.
"Auf Impulskraft gehen,Alarm Gelb.Weitbereichscann des Systems vornehmen."
befahl Branford.
Crusher führte wie befohlen den Scann durch und meldete:"Ich erfasse ein Schiff im
Orbit von Caridian II.Laut Computer-Identifizierung ein cardassianisches
Schiff.Enhanced-Penetrator-Klasse."
"Danke,Lieutnant.Teilen sie der Rok Pan diese Information mit.Setzen sie Kurs auf
183,025.Volle Impulskraft!" befahl Branford.
"Captain,der Cardassianer hat uns bemerkt!Sie setzen Kurs in unsere
Richtung." meldete Crusher zehn Minuten später.
Branford erhob sich aus dem Kommandosessel:"Schilde aktivieren,Mr Crusher!Legen sie
Kurs an auf 167,010.Geschwindigkeit beibehalten."
Die Rok Pan nahm einen Kurs auf,in der sie und die Exeter den Cardassianer in die Zange
nahmen.
"Captain,die Rok Pan feuert auf den Cardassianer!" Kurze Zeit später meldete
Jacobs weiter:"Die Schilde des Cardassianer sind auf 60% gefallen.Die Feuerkraft
dieses Schlachtschiffes ist beeindruckend!"
Branford sah ausdruckslos drein:"Sicher.Aber wir sind auch noch da,Lieutnant.Phaser
aktivieren,Einstellung 75%.Erfassen sie die Waffen und Maschinen des Gegners!"
Crusher bestätigte:"Aye,Sir.Wir haben Ziel erfasst."
"Feuern sie die Phaser ab!" befahl Branford.
Der Feuerstoss traf den Kreuzer erheblich.Jacobs führte einen Scann durch und
meldete:"Schilde sind weiter gefallen!Sie liegen jetzt bei 45%!Ihr Warpantrieb ist
ausgefallen,der Impulsantrieb auf 75% Leistung abgefallen."
Branford sah sich die taktische Situation an und meinte:"Nun,wir können sie
kampfunfähig machen.Stellen sie die Phaser auf 60% und feuern sie,bis alle Waffen
und..."
Jacobs unterbrach ihn:"Sir,die Rok Pan nimmt eine Angriffsposition ein!Sie
feuern!"
Das Schlachtschiff feuerte mit seinen gesamten Waffensystemen.Der Cardassianer hatte keine
Chance.Er wurde in einem Feuerball vernichtet.
"War das eben wirklich nötig,Captain?" fragte Sandra Galen und sah Branford
dabei an.
Der machte eine hilflose Miene:"Das war mir klar,Counselor.Die Jem´Hadar machen
keine Gefangenen im Kampf.Sie sind wie Klingonen in Kampfsituationen." Er bedeutete
Unas,den Kurs auf Caridian II beizubehalten.
"Sir,die Rok Pan nimmt einen Standardorbit ein.Sie beginnen
damit,kleinere Schiffe auszusenden." meldete Jacobs.
Branford nickte:"Das sind Landungsfähren.Sie transportieren ihre Infanterieeinheiten
und die Fahrzeuge.Wir sollten unseren Teil tun.Lieutnant Unas,schwenken sie in einen
Standardorbit ein.Schilde deaktivieren."
Er stand aus dem Kommandosessel auf und zog seine Uniform zurecht.
"Wir bilden ein Außenteam und versuchen,die Regierung in Sicherheit zu bringen.Ich
werde ihn führen.Lieutnant Unas,Fähnrich McLure und Lieutnant Crusher,sie kommen
mit.Nummer 1,sie übernehmen das Kommando."
Branford und sein Außenteam materalisierten im Regierungsgebäude von
Caridian II.Crusher und seine drei Sicherheitswachen durchsuchten mit gezogenen Phasern
die angrenzenden Räume und meldeten anschließend,daß kein Jem´Hadar zu finden sei.
"Captain,ich habe Lebensformen gescannt.Sie befinden sich im Südflügel des
Gebäudes." meldete McLure.
Branford deutete auf die Tür:"Kommen sie mit.Phaser auf Betäubung."
Das Außenteam ging schnellen Schrittes in den Südflügel.Als sie um eine
Ecke bogen,ging eine Wache vorraus und vergewisserte sich nicht vorher,ob alles sicher
war.
Die Wache stürzte zu Boden,von einem Schuss in die Brust getroffen.Branford riss Lara
Unas zu Boden.Gerade noch rechtzeitig,den ein Schuss fuhr genau über sie hinweg.Branford
nahm seinen Phaser und zielte auf einen der zwei Jem´Hadar,die auf dem Flur standen.Sein
Schuss traf einen der Jem´Hadar,der daraufhin zu Boden stürzte.McLure hatte sich zu
Boden geworfen,um den Schüssen auszuweichen.Der Jem´Hadar legte genau auf ihn an und
wollte feuern.
Unas sah es und betäubte ihn mit einem gezielten Schuss.
Lieutnant Crusher war bei der getroffenen Wache und untersuchte ihn.Branford trat hinzu
und fragte besorgt:"Lebt er noch?"
Crusher nickte:"Ja,Captain.Wir müssen ihn auf die Exeter bringen." Er tippte
seinen Insignienkommunikator an:"Crusher an Exeter,Nottransport!Beamen sie Fähnrich
Holding direkt auf die Krankenstation."
Der junge Mann entmateralisierte.
Branford sah zu der Tür,die vom Flur abging.Er zielte auf sie und feuerte seine Phaser
ab.Dann öffnete er die Tür.
Im angrenzenden Raum waren drei Männer.Branford ging auf sie zu und begrüßte
sie,während er seinen Phaser in das Halfter zurücksteckte.
"Ich bin Captain Branford von der U.S.S. Exeter.Wir bringen sie in Sicherheit.Kommen
sie."
Der eine Mann,der etwas älter aussah,nickte:"Vielen Dank,Captain.Ich bin Walter
Right,der Präsident von Caridian II.Frank van Smeither,mein Stabschef und Garry
Bruman,unser Polizeichef."
Branford sah Bruman an:"Mr Bruman,inwiefern ist ihre Polizeitruppe
einsatzbereit?"
Bruman sah pessimistisch drein:"Nun,Caridian II ist eine friedliche Welt.Ich habe 30
Mann,die mit Typ I-Phasern ausgerüstet sind.Sie befinden sich im Polizeipräsidium.Sie
werden von sechs Jem´Hadar-Kriegern bewacht."
Branford nickte:"In Ordnung.Lieutnant Unas,sie bringen Präsident Right und Stabschef
van Smeither auf die Exeter.Geben sie Mr Bruman ihren Phaser."
Unas nickte,händigte Bruman ihre Waffe aus und beamte mit Right und van Smeither hoch.
"Branford an Exeter,beamen sie uns auf die Koordinaten des Polizeipräsidiums.Acht
Personen.Energie."
Das Licht im Polizeipräsidium war gedämpft,die Sicht schlecht.Branford
schlich mit dem Außenteam durch die Flure.Sie scannten nach den Jem´Hadar und orteten
sie in einem Raum,der wohl der Arrestzellentrakt war.Bruman wies ihnen den Weg.Die Tür
war nicht verriegelt.McLure öffnete sie und das Team stürmte mit gezogenen Waffen
hinein.Die Jem`Hadar waren zu überrascht,um Gegenwehr zu leisten.Sie wurden allesamt
betäubt.
Die Polizisten waren in den Zellen eingesperrt.Während sie befreit wurden,rief Branford
Lorwak über Funk.
"Lorwak,wie kommen sie voran?"
Der Jem`Hadar erwiderte:"Gut,Captain.Wir haben schätzungsweise 35% ihrer Einheiten
außer Gefecht gesetzt.Wir sollten die Bevölkerung evakuieren."
Branford bestätigte:"Wenn sie mir hundert Mann als Sicherung zur Verfügung stellen
können,dann können wir sofort beginnen."
"Einverstanden.Meine Männer werden die Stadt sichern.Lorwak Ende."
Zehn Minuten später konnte Branford die Genauigekeit der Jem´Hadar
bestaunen.Sie besetzten alle Zufahrtsstraßen in Windeseile und sicherten so die
Evakuierung.Branford ließ alle 30 Mitglieder des Sicherheitskommandos von der Exeter
herunterbeamen.In Zusammenarbeit mit den Jem´Hadar gewährleisteten sie den sicheren
Abtransport.
Branford sprach mit seinem ersten Offizier:"Nummer 1,wieviele Menschen können wir
auffnehmen?"
Fogarty erwiderte:"Sir,ich schätze mal maximal 1200.Mehr können wir beim besten
Willen nicht unterbringen."
"Alle Offiziere haben ihre Quartiere zur Verfügung zu stellen und teilen sich eben
zu mehreren ein Quartier.Auch mein Quartier wird besetzt.Ich schlafe im
Bereitschaftsraum.Veranlassen sie alles.Branford Ende."
Branford stand mit Lieutnant Crusher auf der Hauptstraße.Er sah sich die
vielen Menschen an,die alle ihre Heimat verlassen mußten.
"All das hier macht mich traurig.Diese vielen Menschen,die hier alles aufgeben
müssen.Alles." bemerkte Crusher.
Branford schüttelte den Kopf:"Nicht alles,Lieutnant.Sie haben überlebt,sie haben
ihre Familien gerettet.Das ist das Wichtigste."
Der Lieutnant nickte:"Sie mögen recht haben,Captain."
Ein Signal zeigte eine eingehende Nachricht an:"Exeter an Branford,bitte
kommen."
Branford tippte seinen Insignienkommunikator an:"Ich höre,Commander.Was gibt
es?"
"Captain,die Evakuierung ist zu 70% abgeschlossen.Die Exeter ist voll beladen.Wir
konnten 1411 Bewohner unterbringen.Alle Quartiere sind belegt.Die Rok Pan nimmt die
restlichen Einwohner auf." meldete Fogarty.
Branford schloss das Gespräch:"Ich habe verstanden,Nummer 1.Branford Ende." Er
sah Crusher an:"Kommen sie,wir treffen Lorwak in zehn Minuten."
Der Jem´Hadar stand mit zwei seiner Offiziere um einen Kommandopanzer
herum.Er zeigte sich erfreut Branford zu sehen.
"Gut daß sie kommen.Wir haben die II.Jetral Cor in die Enge getrieben.Sie haben vor
20 Minuten kapituliert.Wir sind siegreich gewesen!"
Branford lächelte:"Sehr gute Arbeit.Unsere erste Zusammenarbeit war
erfolgreich,Lorwak.Ich danke ihnen."
"Sie haben uns ebenfalls geholfen,Captain.Wir haben ebenfalls zu danken.Sobald die
restlichen Einwohner an Bord der Rok Pan sind,können wir abfliegen." erwiderte
Lorwak.
Branford nickte:"Wir brechen zu meinem Schiff auf.Leben sie wohl."
Lorwak hielt ihn zurück:"Bei ihnen sagt man "Auf Wiedersehen"."
"Ihren Bericht,Commander." ordnete Branford an,als er die Brücke
betrat.Der 1.Offizier erhob sich:"Wir haben die Einwohner so gut es geht
untergebracht.Wie befohlen wurden alle Offiziersquartiere belegt.Die Offiziere schlafen
nun in den Mannschaftsquartieren.Doctor Sanders hat eine zweite Behandlungsstation auf dem
Shuttledeck eingerichtet.Alle Mitglieder des Sicherheitsdienstes sind von der Oberfläche
zurückgekehrt.Soweit zur Lage."
Branford nickte:"In Ordnung,Commander." Er sah Sandra Galen
an:"Counselor,ich möchte sie gerne in meinen Raum sprechen."
Branford setzte sich in seinen Sessel im Bereitschaftsraum:"Ich wollte
dich wegen unserer Gäste sprechen.Kümmere dich um sie.Sie sind verängstigt,was
verständlich ist.Übernimm das bitte.Wenn wir noch in einen Kampf verwickelt
werden,müssen wir größtmögliche Routine bewahren."
Sandra Galen nickte:"In Ordnung.Ich werde tun,was ich kann.Noch etwas?"
Branford schüttelte den Kopf:"Nein." Er stockte:"Sandra,ich danke dir.Ich
weiß deine Arbeit zu schätzen."
"Captain,die Rok Pan ruft uns.Es ist Lorwak." meldete Crusher.
Branford nickte:"Auf den Schirm,Lieutnant."
Auf dem Bildschirm erschien Lorwak:"Captain,wir haben alle restlichen Bewohner
aufgenommen.Alle überlebenden Jem´Hadar der II.Jetral Cor wurden auf Caridian II
interniert.Wir sind bereit zu Abflug."
"Verstanden,Lorwak.Wir setzen Kurs auf das Wurmloch.Folgen sie uns in enger
Formation.Branford Ende." Er lehnte sich im Sessel zurück:"Fähnrich
Waringthon,setzen sie Kurs auf das Wurmloch.Warp 8.Beschleunigen sie."
Die Exeter ging auf Warpgeschwindigkeit.Branford mußte gähnen.Er hatte seit über 20
Stunden nicht mehr geschlafen.
"Captain,sie sollten etwas schlafen.Das wäre das Beste." bemerkte Sandra
Galen.Er blickte sie an und nickte:"Sie haben wohl recht." Er sah sich auf der
Brücke um.Außer ihm waren Sandra Galen,Jenny Waringthon,Luke McLure und ein junger
Fähnrich der taktischen Sektion auf der Brücke.
"Fähnrich Waringthon!" Die junge Frau drehte sich beim Klang ihres Namens
um:"Ja,Captain?"
"Sie haben die Brücke." befahl er und stand auf.
Fähnrich Waringthon nickte:"Zu Befehl,Captain."
Branford betrat seinen Bereitschaftsraum.Er sah auf die Couch,wo eine Decke
für ihn bereitgelegt war.Er orderte noch einen Kaffee beim Replikator und legte sich dann
schlafen.
"Captain Branford,bitte kommen sie auf die Brücke.Wir erreichen in
zwanzig Minuten das Wurmloch." erklang die Stimme Fogarty´s nach vier Stunden.
Branford erhob sich und zog seine Uniform zurecht.Er hatte sich nicht umgezogen und in
seiner Uniform geschlafen.Er verließ den Bereitschaftsraum und ging auf die Brücke.
"Captain,wir müssen für den Anflug zum Wurmloch auf Impuls gehen." meldete
Jacobs.Branford nickte:"Dann tun sie das,Lieutnant.Scannen sie nach feindlichen
Schiffen."
Jacobs meldete:"Ich kann zwei Schiffe orten,die das Wurmloch passieren!Da,da sind
sie!"
Das Wurmloch öffnete sich und zwei Schiffe flogen in Formation heraus.
"Sir,laut ID-Signal sind es zwei Kreuzer der Nebula-Klasse.Es sind die U.S.S. Phoenix
und die U.S.S. Midway." meldete Crusher.
Lieutnant Jacobs empfing einen Funkspruch:"Sir,wir werden gegrüßt.Es ist die
Midway."
Auf dem Bildschirm erschien ein Mann mit einer dunkleren Gesichtsfarbe und einem
jugendlich wirkenden Gesicht.
"Ich grüße sie.Mein Name ist Captain Reginald Tallas.Können wir ihnen
helfen?"
Branford stand auf:"Ich bin Captain Christopher Branford.Danke für ihr Kommen.Bitte
sichern sie uns,während wir in den Alpha-Quadranten zurückkehren.Diese beiden Schiff
transportieren die Einwohner von Caridian II.Die Kolonie wurde von einer
Jem´Hadar-Einheit angegriffen.Dank der Hilfe der abtrünnigen Jem´Hadar auf dem anderen
Schiff konnten wir die Kolonie retten.Leider sind die U.S.S. Defiance und die U.S.S.
Petersburgh bei der Schlacht verloren gegangen."
Tallas nickte:"Vom Verlust der Defiance haben wir gehört.Deswegen sind wir hier.Aber
das mit der Petersburgh tut mir leid.Captain,ihre Leistung ist hoch anzurechnen.Und diesen
Jem´Hadar sind wir auch einiges schuldig.Wir werden ihnen den Rücken freihalten,während
sie das Wurmloch passieren.Tallas Ende."
Der Bildschirm erlosch.
"Bringen sie uns nach Hause,Lieutant Unas.Volle Impulskraft." befahl Branford.
Der Durchflug verlief ereignislos.Zurück im Alpha-Quadranten nahmen die
Schiffe Kurs auf Bajor,um die Kolonisten abzusetzen.Unter der Aufsicht von Fogarty gingen
die Kolonisten von Bord.
Nachdem diese Aktion beendet war,kehrte Branford in sein Quartier zurück.Er mußte es
erst aufräumen.Dann legte er sich schlafen.
"Captain,wir erreichen Deep-Space-Nine in zehn Minuten.Kommen sie
bitte."
Branford folgte der Aufforderung seines 1.Offiziers und trat seinen Dienst an.
Die Raumstation kam in Sichtweite.
"Öffnen sie einen Kanal,Mr Crusher." ordnete Branford an.
Auf dem Bildschirm erschien der wissenschaftliche Offizier,Lt.Commander Jadzia Dax.
"Ich grüße sie,Commander Dax.Wir bitten um Andockerlaubis." begrüßte
Branford den Trill.
Sie lächelte beim Anblick Branford´s:"Schön,sie gesund wiederzusehen.Sie haben
Andockerlaubnis an Pylon 2.Willkommen zu Hause."
Branford nickte:"Ich danke ihnen im Namen der gesamten Crew.Branford Ende." Er
stand auf:"Nun,denn.Langsam voraus.Nur Manöverdüsen."
Die Exeter glitt langsam an den Dockpylon heran.Unas stoppt das Schiff so,daß der Pylon
sich unter dem Rumpfrücken befand.
"Andocken jetzt,Lieutnant.System auf äußeren Versorgungsmodus.Leiten sie alle
erforderlichen Wartungsarbeiten ein,Mr Jacobs.Vorbereitungen für Deuterium- und
Antimaterieübernahme treffen."
Er sah,daß die Rok Pan am unteren Pylon 3 angedockt war.
"Sir,ich habe eine Nachricht.Sie sollen sich sofort bei Admiral Peterson
melden." meldete Jacobs.
Branford nickte:"Verstanden.Lieutnant Unas,sie haben die Brücke."
Admiral Peterson sah ausnahmsweise freundlich drein,als Branford ihn sah.
"Captain,ich freue mich.Setzen sie sich."
Branford nickte:"Danke,Sir.Wir hatten Schwierigkeiten im Gamma-Quadranten.Mein
Bericht liegt ihnen vor."
"So ist es.Allerdings,wieso Admiral Unix diesen aussichtslosen Einsatz befahl,ist mir
schleierhaft.Sein Handeln hat der Crew der Petersburgh das Leben gekostet." Er wirkte
nachdenklich. "Sie haben sehr gute Arbeit geleistet.Aber was ist mit den
Jem´Hadar,die ihnen geholfen haben?"
Branford´s Gesicht erhellte sich:"Ich glaube,in diesen Leuten haben wir neue
Verbündete gefunden.Und gerade da,wo ich nie welche vermutet hätte.Ohne die Hilfe von
Ornar und seinen Truppen wären alle Bewohner von Caridian II gestorben."
Peterson war anscheinend beeindruckt:"Wirklich gute Arbeit.Ich möchte diesen Ornar
gerne kennenlernen.Ich werde zu ihnen an Bord gehen.Und was sie und ihre Crew betrifft:
Sie haben alle zwei Wochen frei.Das haben sie sich redlich verdient."
Branford erwiderte:"Admiral,ich möchte sie um die Erlaubnis bitten,nach Aldeberan
III zu fliegen.Die Beisetzung von Commander Darin findet dort statt."
"Natürlich,Captain.Fliegen sie nur.Und Captain,mein Beileid zu ihrem Verlust."
nickte Peterson verständnisvoll.
Branford ging schnellen Schrittes den Korridor entlang,der zur Schleuse
führte.Auf dem Weg kam ihm Commander Coburn und Lieutnant Pizoll entgegen.Er begrüßte
sie:"Commander,Lieutnant.Verlassen sie uns?"
Coburn nickte:"So ist es.Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe.Ohne sie wären wir
verloren gewesen.Ich hoffe,wir sehen uns wieder.Leben sie wohl."
Pizoll verabschiedete sich ebenfalls sehr herzlich und ging mit Coburn fort.
"Lieutnant Jacobs,ich brauche für den Flug nach Aldeberan III eine
Notcrew.Sie kann dort Urlaub machen.Sorgen sie bitte für alles."
Branford blickte seinen Einsatzleiter mehr oder weniger bittend an.
Jacobs wußte um den Grund des Fluges und nickte:"Aye,Sir.Ich fliege mit,Fähnrich
Waringthon und Fähnrich Tompson von der taktischen Sektion.Von der restlichen Crew
benötigen wir 75 Mann,da wir die Exeter nicht voll automatisieren können."
Die Maschinencrew war noch in voller Besetzung an der Arbeit.Lt.Commander
Cassels,Lieutnant j.g. Austin und Valerie Gansburry standen an der Hauptkonsole.
"Wollen sie noch länger bleiben,Jake?"
Der Chefingenieur drehte sich zu seinem Captain um:"Nun,es sind noch ein paar Sachen
zu erledigen,Captain.Dann werde ich mich auf einen Urlaub auf den klingonischen
Heimatplaneten begeben.Ich will meinen Vater besuchen."
Branford ging zu Valerie hin und reichte ihr die Hand:"Von ihnen wollte ich mich im
besonderen verabschieden.Obwohl ihr Einsatz hier sie in ein Gefecht geführt hat.Ich
hoffe,sie behalten uns trotzdem in guter Erinnerung."
Die junge Frau lächelte:"Auf alle Fälle,Captain.Diese Erfahrung hier kann mir nur
weiterhelfen." Sie lächelte kurz:"Eine halbe Stunde nach unsere Ankunft bekam
ich die Nachricht,daß ich in die Sternenflottenakademie aufgenommen wurde."
Branford lachte:"Meine herzlichen Glückwunsch!Sie werden ohne Zweifel dort gut
zurechtkommen.Viel Erfolg."
Branford ging im Bereitschaftsraum noch einige Berichte durch,da ertönte
der Türsummer.
"Kommen sie bitte herein." bat Branford.
Es waren Lieutnant Crusher und Sandra Galen.Sie traten ein und nahmen Platz.
Branford sah sie interessiert an:"Was gibt es denn?"
Sandra Galen erwiderte:"Ich habe gehört,daß sie nach Aldeberan fliegen.Zu Nella
Darin´s Beisetzung.Wir beide würden sie gerne begleiten."
"Ich war auch mit Nella befreundet.Wir würden uns geehrt fühlen,sie auf ihrem
letzten Weg zu begleiten." fügte Crusher hinzu.
Branford legte das Datenpad hin und nickte:"Ich danke ihnen beiden.Ihr Mitgefühl tut
mir sehr gut.Sie dürfen mich gerne begleiten."
Dreißig Minuten später startete die Exeter und nahm Kurs auf
Aldeberan.Jacobs berechnete die Flugzeit auf 7,9 Stunden.
Jacobs blickte von seinem Kontrollpult auf:"Captain,wir erreichen das
Aldeberan-System."
Branford war in Gedanken versunken,die sich einzig allein um Nella drehten.
"Gehen sie unter Warp,Fähnrich." befahl er knapp.
Crusher scannte den Planeten und meldete:"Sir,ich orte im Orbit ein Schiff der
Sternenflotte: Registernummer NCC 1701-E,U.S.S. Enterprise."
Branford horchte auf.Die "neue" Enterprise war erst vor zwei Monaten in Dienst
gestellt worden.Sie war das Ursprungsmodell einer neuen Raumschiffklasse,die noch keine
Bezeichnung hatte.
Er nickte:"Grüßen sie das Schiff,Mr Crusher.In Standardorbit einschwenken."
Waringthon manövrierte die Exeter in einen Umlaufbahn.
"Captain,die Enterprise hat uns mitgeteilt,daß die Beisetzung in einer halben Stunde
stattfinden wird." meldete Jacobs.
Branford erhob sich aus dem Kommandosessel:"Ich beame runter.Mr Jacobs,sie haben die
Brücke."
Zehn Minuten später hatte er seine Galauniform angezogen und wurde zusammen
mit Crusher und Galen nach Aldeberan hinunter gebeamt.
Aldeberan war eine spärlich besiedelte Welt.Die Bewohner waren
größtenteils über die Weiten des Planeten verstreut.Die drei materalisierten in der
Ortschaft Falkirk,in der Nella geboren wurde.Branford sah sich um.Der Friedhof lag
unübersehbar am Rande des Dorfes.
"Entschuldigen sie mich,aber ich möchte etwas alleine sein.Wir sehen uns
später." zog sich Branford diskret zurück.
Der Friedhof von Falkirk war gesäumt von alten Eichen,die irgendwie
bedrohend auf Branford wirkten.Er schritt einen engen Kiesweg zwischen den Gräbern
hindurch und dachte an all die vergangenen Zeiten zurück.Er hatte sie geliebt und nun war
sie einfach fort.Komisch,dachte er sich,man hat immer noch so viel zu sagen und kann es
nicht mehr.Er ging ziellos weiter und dachte über seinen Verlust nach,den härtesten,der
ihn wohl je getroffen hatte.
"Captain Branford?" erklang eine sanfte Stimme hinter ihm.
Er wandte sich um und sah einen Mann in einer Sternenflottenuniform,der die Rangabzeichen
des Captains trug.
"Der bin ich.Wer sind sie bitte?" fragte er zurück.
Der Mann lächelte knapp und erwiderte:"Jean-Luc Picard.Ich wollte mit ihnen
sprechen."
Branford nickte:"Gerne.Nella hat mir einiges von ihnen erzählt.Ihr Verlust ist ein
großer Verlust für uns alle."
"Ich weiß.Nach ihrer Versetzung von der Enterprise weg habe ich es öfters
versucht,die Beziehung aufrechtzuerhalten.Aber es ist mir nicht geglückt.Ich bin sehr
froh darüber,daß ich die Gelegenheit habe,sie kennenzulernen.Somit habe ich wenigstens
die Gewißheit,daß sie in guten Händen war." teilte ihm Picard offen mit.
"Ehrlich gesagt,ich kann es noch nicht glauben.Aber ich habe ihren toten Körper in
den Händen gehalten.Das war der traurigste Moment in meinem gesamten Leben.Einen
Moment,den ich niemand wünsche." lautete Branford´s leise Antwort.
Picard sah ihn lange an und sagte:"Erweisen wir Nella die letzte Ehre.Kommen
sie."
E N D
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